wil, so werden sie bey uns in seltenen Jahren zeitig, wo sie nicht vorher mit den Melonen-Boh- nen aus dem Mist-Bette gehoben und in den Gar- ten gepflanzet worden.
Hierbey ist noch zu erinnern, daß sie einen solchen Ort im Garten verlangen, alwo sie den ganzen Tag die Sonne haben können, und daß sie auch bey heissem und warmen Wetter öfters müssen begossen werden.
§. 5.
Von Gar- ten Schwäm- men.
Die Garten-Schwämme,Fungi escu- lenti pileolo lato, orbiculari, candicante Casp. Bauhin, wachsen mehrentheils von sich selbsten, ohne daß man daran gedenket, in den Mist-Betten und Treib-Häusern unter den darin- nen stehenden Gewächsen im Schatten hervor, absonderlich, wenn sie fleißig begossen werden. Wo aber die Früchte, welche auf dem Mist-Bet- te stehen, keinen Schatten geben, oder ein solches Bette ganz frey und der Sonnen völlig unterwor- fen ist, und die Schwämme in ihrem Aufwachsen begriffen sind, so werden sie von der Sonnen- Hitze verbrant, um deßwillen muß man sie mit Läden, Gersten-Bindeln oder auch mit leichtem Pferde-Miste bedecken.
Andere verfertigen hierzu ordentliche Bette auf eben die Art und Weise wie die Mist-Bette angeleget werden, treten den Mist auch ebenfals so zusammen, und bringen oben darauf einen Schuh hoch kleine und zurük gebliebene Pferde-Krepfeln.
Die-
5. Cap. Von einigen waͤſſerigen
wil, ſo werden ſie bey uns in ſeltenen Jahren zeitig, wo ſie nicht vorher mit den Melonen-Boh- nen aus dem Miſt-Bette gehoben und in den Gar- ten gepflanzet worden.
Hierbey iſt noch zu erinnern, daß ſie einen ſolchen Ort im Garten verlangen, alwo ſie den ganzen Tag die Sonne haben koͤnnen, und daß ſie auch bey heiſſem und warmen Wetter oͤfters muͤſſen begoſſen werden.
§. 5.
Von Gar- ten Schwaͤm- men.
Die Garten-Schwaͤmme,Fungi eſcu- lenti pileolo lato, orbiculari, candicante Caſp. Bauhin, wachſen mehrentheils von ſich ſelbſten, ohne daß man daran gedenket, in den Miſt-Betten und Treib-Haͤuſern unter den darin- nen ſtehenden Gewaͤchſen im Schatten hervor, abſonderlich, wenn ſie fleißig begoſſen werden. Wo aber die Fruͤchte, welche auf dem Miſt-Bet- te ſtehen, keinen Schatten geben, oder ein ſolches Bette ganz frey und der Sonnen voͤllig unterwor- fen iſt, und die Schwaͤmme in ihrem Aufwachſen begriffen ſind, ſo werden ſie von der Sonnen- Hitze verbrant, um deßwillen muß man ſie mit Laͤden, Gerſten-Bindeln oder auch mit leichtem Pferde-Miſte bedecken.
Andere verfertigen hierzu ordentliche Bette auf eben die Art und Weiſe wie die Miſt-Bette angeleget werden, treten den Miſt auch ebenfals ſo zuſammen, und bringen oben darauf einen Schuh hoch kleine und zuruͤk gebliebene Pferde-Krepfeln.
Die-
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5. Cap. Von einigen waͤſſerigen
wil, ſo werden ſie bey uns in ſeltenen Jahren
zeitig, wo ſie nicht vorher mit den Melonen-Boh-
nen aus dem Miſt-Bette gehoben und in den Gar-
ten gepflanzet worden.
Hierbey iſt noch zu erinnern, daß ſie einen
ſolchen Ort im Garten verlangen, alwo ſie den
ganzen Tag die Sonne haben koͤnnen, und daß
ſie auch bey heiſſem und warmen Wetter oͤfters
muͤſſen begoſſen werden.
§. 5.
Die Garten-Schwaͤmme, Fungi eſcu-
lenti pileolo lato, orbiculari, candicante
Caſp. Bauhin, wachſen mehrentheils von ſich
ſelbſten, ohne daß man daran gedenket, in den
Miſt-Betten und Treib-Haͤuſern unter den darin-
nen ſtehenden Gewaͤchſen im Schatten hervor,
abſonderlich, wenn ſie fleißig begoſſen werden.
Wo aber die Fruͤchte, welche auf dem Miſt-Bet-
te ſtehen, keinen Schatten geben, oder ein ſolches
Bette ganz frey und der Sonnen voͤllig unterwor-
fen iſt, und die Schwaͤmme in ihrem Aufwachſen
begriffen ſind, ſo werden ſie von der Sonnen-
Hitze verbrant, um deßwillen muß man ſie mit
Laͤden, Gerſten-Bindeln oder auch mit leichtem
Pferde-Miſte bedecken.
Andere verfertigen hierzu ordentliche Bette
auf eben die Art und Weiſe wie die Miſt-Bette
angeleget werden, treten den Miſt auch ebenfals ſo
zuſammen, und bringen oben darauf einen Schuh
hoch kleine und zuruͤk gebliebene Pferde-Krepfeln.
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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/188>, abgerufen am 03.03.2025.
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