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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.

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3. Cap. Von Vertilgung
lassen, so würde er gewiß keinen bekommen,
(sc. auf den Boden) worüber der gute Mann sehr
ausgelachet wurde.

§. 3.
Von der-
stachlichten
Sau-Di-
ßel.

Die stachlichte Sau-Distel, Cirsium ar-
vense, sonchi folio, radice repende, flore pur-
purescente. Tournef. institut. Carduus vinea-
rum repens, sonchi folio. C. B.
gehet auf den
Aeckern mit ihren Wurzeln 1 auch wohl 2 Schuh
tief in die Erde, welche weiß aussehen, und an
ihrer Haupt-Wurzel einen Kopf machen, daß hier
von 3, 4 und 5 Stängel hervor wachsen. Sie
haben eingeschnittene dunkelgrüne Blätter und
an solche rsind nicht sonderliche starke Stacheln zu
finden. Nach einiger Zeit, als im Junius und
Julius treiben sie eines Fingers dicke einen hohl-
kehligten und mit Stacheln besezten markigten
Stengel, ohngefehr 2 auch wohl 3 Schuh in die
Höhe, welcher einige Nebenschosse auswirft.
An jeder Spitze komt ein schuppigter und stach-
lichter Knopf hervor, aus welchem purpurrothe
zusammen gewachsene Blumen hervor brechen.
Wenn die Blüte vorbey ist, so folget eine Wol-
le, an welcher ein länglichter Samen mit einem
weissen Bürstlein oder Federlein sich befindet.
Wenn nun dieser Samen-Knopf zur völligen
Reifung gelanget, oben dürre wird und sich von
einander thut, so führet ihn der Wind mit Hülfe
gedachter Federlein auf dem ganzen Acker herum,
und der Nachbar geniesset auch sein Theil davon,
daß er hernachmalen nicht weiß, wie es damit zu-

gehet.

3. Cap. Von Vertilgung
laſſen, ſo wuͤrde er gewiß keinen bekommen,
(ſc. auf den Boden) woruͤber der gute Mann ſehr
ausgelachet wurde.

§. 3.
Von der-
ſtachlichten
Sau-Di-
ßel.

Die ſtachlichte Sau-Diſtel, Cirſium ar-
venſe, ſonchi folio, radice repende, flore pur-
pureſcente. Tournef. inſtitut. Carduus vinea-
rum repens, ſonchi folio. C. B.
gehet auf den
Aeckern mit ihren Wurzeln 1 auch wohl 2 Schuh
tief in die Erde, welche weiß ausſehen, und an
ihrer Haupt-Wurzel einen Kopf machen, daß hier
von 3, 4 und 5 Staͤngel hervor wachſen. Sie
haben eingeſchnittene dunkelgruͤne Blaͤtter und
an ſolche rſind nicht ſonderliche ſtarke Stacheln zu
finden. Nach einiger Zeit, als im Junius und
Julius treiben ſie eines Fingers dicke einen hohl-
kehligten und mit Stacheln beſezten markigten
Stengel, ohngefehr 2 auch wohl 3 Schuh in die
Hoͤhe, welcher einige Nebenſchoſſe auswirft.
An jeder Spitze komt ein ſchuppigter und ſtach-
lichter Knopf hervor, aus welchem purpurrothe
zuſammen gewachſene Blumen hervor brechen.
Wenn die Bluͤte vorbey iſt, ſo folget eine Wol-
le, an welcher ein laͤnglichter Samen mit einem
weiſſen Buͤrſtlein oder Federlein ſich befindet.
Wenn nun dieſer Samen-Knopf zur voͤlligen
Reifung gelanget, oben duͤrre wird und ſich von
einander thut, ſo fuͤhret ihn der Wind mit Huͤlfe
gedachter Federlein auf dem ganzen Acker herum,
und der Nachbar genieſſet auch ſein Theil davon,
daß er hernachmalen nicht weiß, wie es damit zu-

gehet.
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[36/0042] 3. Cap. Von Vertilgung laſſen, ſo wuͤrde er gewiß keinen bekommen, (ſc. auf den Boden) woruͤber der gute Mann ſehr ausgelachet wurde. §. 3. Die ſtachlichte Sau-Diſtel, Cirſium ar- venſe, ſonchi folio, radice repende, flore pur- pureſcente. Tournef. inſtitut. Carduus vinea- rum repens, ſonchi folio. C. B. gehet auf den Aeckern mit ihren Wurzeln 1 auch wohl 2 Schuh tief in die Erde, welche weiß ausſehen, und an ihrer Haupt-Wurzel einen Kopf machen, daß hier von 3, 4 und 5 Staͤngel hervor wachſen. Sie haben eingeſchnittene dunkelgruͤne Blaͤtter und an ſolche rſind nicht ſonderliche ſtarke Stacheln zu finden. Nach einiger Zeit, als im Junius und Julius treiben ſie eines Fingers dicke einen hohl- kehligten und mit Stacheln beſezten markigten Stengel, ohngefehr 2 auch wohl 3 Schuh in die Hoͤhe, welcher einige Nebenſchoſſe auswirft. An jeder Spitze komt ein ſchuppigter und ſtach- lichter Knopf hervor, aus welchem purpurrothe zuſammen gewachſene Blumen hervor brechen. Wenn die Bluͤte vorbey iſt, ſo folget eine Wol- le, an welcher ein laͤnglichter Samen mit einem weiſſen Buͤrſtlein oder Federlein ſich befindet. Wenn nun dieſer Samen-Knopf zur voͤlligen Reifung gelanget, oben duͤrre wird und ſich von einander thut, ſo fuͤhret ihn der Wind mit Huͤlfe gedachter Federlein auf dem ganzen Acker herum, und der Nachbar genieſſet auch ſein Theil davon, daß er hernachmalen nicht weiß, wie es damit zu- gehet.

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz03_1753/42>, abgerufen am 21.12.2024.