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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753.

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12. Cap. Von Orangen-Bäumen.
wird. Jn dem Gewächs-Hause muß man sie
ebenfals an einen lüftigen Ort nicht weit von den
Fenstern stellen, jedoch solche nicht öfnen, als nur
bey stillen und lieblichen Sonnen-Schein, das
Begiessen zur Winter-Zeit ist in der zweyten und
dritten Woche vorzunehmen, nachdem es stark
trocknet, und man kan es an der Erde fühlen, ob
es nöthig sey oder nicht, das Wasser zum Be-
giessen muß aber vorhero ganz laulich, welches
man mit der Hand fühlen kan, gemachet werden.

§. 5.

Man kan auch die Orangen-Bäume durchVon der
Vermeh-
rung durch
die abge-
schnittenen
Reiser.

ihre abgeschnittenen Reiser vermehren. Man
schneidet dieselben nicht gar einen Schuh lang ab,
schabet unten 2 Zol weit die äusserliche Rinde in
etwas herunter, daß man die grüne Schale sie-
het, und stecket sie so tief in die Erde, daß sie nur
3 bis 4 Zol hoch hervor gucken. Man muß sie
aber für den heissen Sonnenschein bewahren, und
wie oben bey Erziehung der Kern-Stämme ge-
meldet worden, auf ein warmes Mistbeet stellen.
Sie müssen auch feuchte gehalten und unterwei-
len, wenn es nöthig begossen werden. Diese
Vermehrung gehet bey den Citronen und Adams-
Aepfeln am besten von statten, weil diese bey-
den Arten ein stärker Mark haben, als die
andern, bey welchen sich es daher nicht so leichte
wil thun lassen, weil sie ein festes und starkes Holz
und wenig Mark haben. Es gehet auch mit die-
ser Vermehrung viel geschwinder als mit Säung
oder Steckung der Kern.

§. 6.

12. Cap. Von Orangen-Baͤumen.
wird. Jn dem Gewaͤchs-Hauſe muß man ſie
ebenfals an einen luͤftigen Ort nicht weit von den
Fenſtern ſtellen, jedoch ſolche nicht oͤfnen, als nur
bey ſtillen und lieblichen Sonnen-Schein, das
Begieſſen zur Winter-Zeit iſt in der zweyten und
dritten Woche vorzunehmen, nachdem es ſtark
trocknet, und man kan es an der Erde fuͤhlen, ob
es noͤthig ſey oder nicht, das Waſſer zum Be-
gieſſen muß aber vorhero ganz laulich, welches
man mit der Hand fuͤhlen kan, gemachet werden.

§. 5.

Man kan auch die Orangen-Baͤume durchVon der
Vermeh-
rung durch
die abge-
ſchnittenen
Reiſer.

ihre abgeſchnittenen Reiſer vermehren. Man
ſchneidet dieſelben nicht gar einen Schuh lang ab,
ſchabet unten 2 Zol weit die aͤuſſerliche Rinde in
etwas herunter, daß man die gruͤne Schale ſie-
het, und ſtecket ſie ſo tief in die Erde, daß ſie nur
3 bis 4 Zol hoch hervor gucken. Man muß ſie
aber fuͤr den heiſſen Sonnenſchein bewahren, und
wie oben bey Erziehung der Kern-Staͤmme ge-
meldet worden, auf ein warmes Miſtbeet ſtellen.
Sie muͤſſen auch feuchte gehalten und unterwei-
len, wenn es noͤthig begoſſen werden. Dieſe
Vermehrung gehet bey den Citronen und Adams-
Aepfeln am beſten von ſtatten, weil dieſe bey-
den Arten ein ſtaͤrker Mark haben, als die
andern, bey welchen ſich es daher nicht ſo leichte
wil thun laſſen, weil ſie ein feſtes und ſtarkes Holz
und wenig Mark haben. Es gehet auch mit die-
ſer Vermehrung viel geſchwinder als mit Saͤung
oder Steckung der Kern.

§. 6.
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[191/0223] 12. Cap. Von Orangen-Baͤumen. wird. Jn dem Gewaͤchs-Hauſe muß man ſie ebenfals an einen luͤftigen Ort nicht weit von den Fenſtern ſtellen, jedoch ſolche nicht oͤfnen, als nur bey ſtillen und lieblichen Sonnen-Schein, das Begieſſen zur Winter-Zeit iſt in der zweyten und dritten Woche vorzunehmen, nachdem es ſtark trocknet, und man kan es an der Erde fuͤhlen, ob es noͤthig ſey oder nicht, das Waſſer zum Be- gieſſen muß aber vorhero ganz laulich, welches man mit der Hand fuͤhlen kan, gemachet werden. §. 5. Man kan auch die Orangen-Baͤume durch ihre abgeſchnittenen Reiſer vermehren. Man ſchneidet dieſelben nicht gar einen Schuh lang ab, ſchabet unten 2 Zol weit die aͤuſſerliche Rinde in etwas herunter, daß man die gruͤne Schale ſie- het, und ſtecket ſie ſo tief in die Erde, daß ſie nur 3 bis 4 Zol hoch hervor gucken. Man muß ſie aber fuͤr den heiſſen Sonnenſchein bewahren, und wie oben bey Erziehung der Kern-Staͤmme ge- meldet worden, auf ein warmes Miſtbeet ſtellen. Sie muͤſſen auch feuchte gehalten und unterwei- len, wenn es noͤthig begoſſen werden. Dieſe Vermehrung gehet bey den Citronen und Adams- Aepfeln am beſten von ſtatten, weil dieſe bey- den Arten ein ſtaͤrker Mark haben, als die andern, bey welchen ſich es daher nicht ſo leichte wil thun laſſen, weil ſie ein feſtes und ſtarkes Holz und wenig Mark haben. Es gehet auch mit die- ſer Vermehrung viel geſchwinder als mit Saͤung oder Steckung der Kern. Von der Vermeh- rung durch die abge- ſchnittenen Reiſer. §. 6.

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz02_1753/223>, abgerufen am 21.11.2024.