Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753.und Zwerg-Bäumen. Schnitze-Bretes, wie man in den Küchen brau-chet, etwa einen halben Schuh lang und breit, angeheftet, worauf mit schwarzen Buchstaben des Baumes Frucht nach ihren Nahmen geschrieben war, und so war es auch bey den Busch-Bäumen anzutreffen. Bey jedem war ein Pfahl gestecket, woran sich gleichfals ein solches Täfelein mit dem dazu gehörigen Nahmen befand. Es ist diese Einrichtung zu Behaltung der Nahmen überaus nützlich, denn dieselben können ihrer Vielheit we- gen gar leicht wieder vergessen werden. Das zwölfte Capitel. Von den Orangen-Bäumen. §. 1. Es ist bekant, daß die Begierde nach frem-Von den gen M 4
und Zwerg-Baͤumen. Schnitze-Bretes, wie man in den Kuͤchen brau-chet, etwa einen halben Schuh lang und breit, angeheftet, worauf mit ſchwarzen Buchſtaben des Baumes Frucht nach ihren Nahmen geſchrieben war, und ſo war es auch bey den Buſch-Baͤumen anzutreffen. Bey jedem war ein Pfahl geſtecket, woran ſich gleichfals ein ſolches Taͤfelein mit dem dazu gehoͤrigen Nahmen befand. Es iſt dieſe Einrichtung zu Behaltung der Nahmen uͤberaus nuͤtzlich, denn dieſelben koͤnnen ihrer Vielheit we- gen gar leicht wieder vergeſſen werden. Das zwoͤlfte Capitel. Von den Orangen-Baͤumen. §. 1. Es iſt bekant, daß die Begierde nach frem-Von den gen M 4
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und Zwerg-Baͤumen.
Schnitze-Bretes, wie man in den Kuͤchen brau-
chet, etwa einen halben Schuh lang und breit,
angeheftet, worauf mit ſchwarzen Buchſtaben des
Baumes Frucht nach ihren Nahmen geſchrieben
war, und ſo war es auch bey den Buſch-Baͤumen
anzutreffen. Bey jedem war ein Pfahl geſtecket,
woran ſich gleichfals ein ſolches Taͤfelein mit dem
dazu gehoͤrigen Nahmen befand. Es iſt dieſe
Einrichtung zu Behaltung der Nahmen uͤberaus
nuͤtzlich, denn dieſelben koͤnnen ihrer Vielheit we-
gen gar leicht wieder vergeſſen werden.
Das zwoͤlfte Capitel.
Von den Orangen-Baͤumen.
§. 1.
Es iſt bekant, daß die Begierde nach frem-
den Gewaͤchſen, und beſonders nach den
Orangen-Baͤumen in unſern Nordlichen Theilen
bey vornehmen und buͤrgerlichen Perſonen gar
ſehr gros iſt. Sonſten wurden ſolche nur von
groſſen Herren gehalten, und durch ihre Kunſt-
Gaͤrtner beſorget, jetziger Zeit aber wird man ſel-
ten ein mittelmaͤßiges Gaͤrtgen antreffen, wo nicht
dergleichen Baͤume und Gewaͤchſe gefunden wer-
den. Ja in vielen Staͤdten ſtellen die Liebhaber
ſolche vor ihre Wohn-Stuben, vor die Fenſter,
welches um des ſchoͤnen Geruchs willen, auch we-
gen
Von den
Orangen-
Baͤumen.
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