Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753.und Zwerg-Bäumen. gedacht am besten zu Busch- und Zwerg-Bäumen.An die Mitternacht-Lage darf man keine Obst- Bäume setzen, sie mögen seyn von was für einem Geschlecht sie wollen. Denn das Obst, wenn auch etwas daran aufkommen solte, kan auf dieser Seite aus Mangel der Sonne nicht recht reif werden und weder einen rechten Geschmack, noch seine gehörige Farbe bekommen. Wenn man aber dennoch diese Seite um des Ansehens willen grüne haben wil, so können Hasel-Nüsse, blaue und weisse Syringen, Himbeere, Johannis- und Stachel-Beere, Schnee-Ballen, kriechende Wald- Rebe und dergleichen, daran gepflanzet werden. §. 5. Was die Weite betrift, welche bey Pflan-Wie weit §. 6. Von allen Arten der Birn- und Aepfel- Bäu-
und Zwerg-Baͤumen. gedacht am beſten zu Buſch- und Zwerg-Baͤumen.An die Mitternacht-Lage darf man keine Obſt- Baͤume ſetzen, ſie moͤgen ſeyn von was fuͤr einem Geſchlecht ſie wollen. Denn das Obſt, wenn auch etwas daran aufkommen ſolte, kan auf dieſer Seite aus Mangel der Sonne nicht recht reif werden und weder einen rechten Geſchmack, noch ſeine gehoͤrige Farbe bekommen. Wenn man aber dennoch dieſe Seite um des Anſehens willen gruͤne haben wil, ſo koͤnnen Haſel-Nuͤſſe, blaue und weiſſe Syringen, Himbeere, Johannis- und Stachel-Beere, Schnee-Ballen, kriechende Wald- Rebe und dergleichen, daran gepflanzet werden. §. 5. Was die Weite betrift, welche bey Pflan-Wie weit §. 6. Von allen Arten der Birn- und Aepfel- Baͤu-
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und Zwerg-Baͤumen.
gedacht am beſten zu Buſch- und Zwerg-Baͤumen.
An die Mitternacht-Lage darf man keine Obſt-
Baͤume ſetzen, ſie moͤgen ſeyn von was fuͤr einem
Geſchlecht ſie wollen. Denn das Obſt, wenn
auch etwas daran aufkommen ſolte, kan auf dieſer
Seite aus Mangel der Sonne nicht recht reif
werden und weder einen rechten Geſchmack, noch
ſeine gehoͤrige Farbe bekommen. Wenn man
aber dennoch dieſe Seite um des Anſehens willen
gruͤne haben wil, ſo koͤnnen Haſel-Nuͤſſe, blaue
und weiſſe Syringen, Himbeere, Johannis- und
Stachel-Beere, Schnee-Ballen, kriechende Wald-
Rebe und dergleichen, daran gepflanzet werden.
§. 5.
Was die Weite betrift, welche bey Pflan-
zung der Spalier-Baͤume zu beobachten, ſo iſt
insgemein dieſe Regel zu beobachten, daß die
Birn-Baͤume 12 Schuh weit von einander zu
ſetzen, und in der Mitten allezeit ein Pfirſig-Apri-
toſen- oder Kirſch-Baum darzwiſchen zu bringen
iſt, daß alſo die Weide von einem Baume zum
andern 6 Schuh betraͤget. Jn meinem kleinen Luſt-
Garten habe ich erſtlich einen Pfirſig-hernach ei-
nen Birn- dann einen Apricoſen-Baum und ſofort
wechſelsweiſe an das Spalier gebracht. Es komt
auf den Liebhaber an, wie er es hierinnen halten
wil. Man merke aber hierbey, daß der Stam eines
jungen Baumes 6 Zol von der Mauer abſtehen
muß, damit derſelbe in die Dicke wachſen kan.
Wie weit
von einan-
der die Spa-
lier-Baͤume
ſollen geſetzt
werden.
§. 6.
Von allen Arten der Birn- und Aepfel-
Baͤu-
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