Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753.10. Cap. Von Erziehung §. 17. Von Quit-ten. Es gibt der Quitten-Bäume, Cydonia Jahre
10. Cap. Von Erziehung §. 17. Von Quit-ten. Es gibt der Quitten-Baͤume, Cydonia Jahre
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10. Cap. Von Erziehung
§. 17.
Es gibt der Quitten-Baͤume, Cydonia
fructu breuiore & rodundiore, Tournef auch
mancherley; doch ſind die groſſen Aepfel- und
Frankfurter Birn-Quitten, Mala Cotonea ob-
longiora & majora. Dod. die beſten. Letztere ha-
ben gar keine Steine in ſich, und ſchmecken, wenn
ſie geſotten werden, ſehr angenehm. Dieſe zwey
Gattungen muͤſſen auf andere Quitten ihres Ge-
ſchlechtes gepfropfet oder oculiret werden, ſie ſind
nicht ſonderlich gemein, und wollen auch einen ge-
ſchlachten Grund und Boden haben. Die Staͤm̃e
der gemeinen Arten werden mehrentheils zu den
Franzbaͤumen gebraucht, worauf gepfropfet und
oculiret wird. Hier in Erfurt pflegen ihrer viele die
Quitten-Baͤume in die Weinberge zu pflanzen,
wovon ich nicht viel halte, weil ſie den Wein-
Stoͤcken die Sonne benehmen, daß alſo der Wein
nicht recht ſuͤſſe und reif wird. Zu den Quitten-
Staͤmmen, welche man in die Baum-Schulen
brauchet, kan man gar bald gelangen, wenn man
einige alte Stoͤcke oder Baͤume im Merz oder
April abſaͤget. Wenn ſie nun kleine Nebenſchoſſen
bekommen, ſo laͤſſet man ſolche ſtehen, und brin-
get einen Huͤgel gute Erde daran, alsdenn werden
ſie den Sommer uͤber Wurzeln ſchlagen, und aus
dem Stamme werden wiederum viele kleine Rei-
ſer hervor ſchieſſen. Wenn zur Herbſt-Zeit die
groͤſten, welche ſich in die Baum-Schulen ſchicken,
abgeloͤſet worden, ſo muß die Erde fein wiederum
angehaͤufet werden. Auf dieſe Art kan man alle
Jahre
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