Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753.eines Obst-Gartens. §. 5. Es muß auch einem jedem Baume eine tet G 4
eines Obſt-Gartens. §. 5. Es muß auch einem jedem Baume eine tet G 4
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eines Obſt-Gartens.
§. 5.
Es muß auch einem jedem Baume eine
Stange oder Pfahl, welcher vorhero wohl zuge-
richtet und glat gemacht werden muß, gegeben
werden. Mit dem Anbinden der Baͤume aber
muß man gleichfals behutſam verfahren, daß ſie
mit den Weiden nicht ſo feſte an die Stangen an-
gezogen werden, ſonſten wird durch das alzufeſte
Anbinden der Saft und deſſen Umlauf gehem-
met, und folglich dadurch das Wachsthum ver-
hindert. Es muß ein Baum alſo angebunden
werden, daß er eine kleine Bewegung behalten
kan. Durch das feſte Anbinden, welches von
manchen zu geſchehen pfleget, werden viele Baͤu-
me verdorben, und wenn ja einige bekleiben, ſo
wachſen die angebundenen Weiden ſo feſte in den
Stam hinein, daß man ſolche faſt nicht ohne
Schaden heraus bringen kan. Wolte man aber
die verſezten Baͤume ohne einen dabey feſte ge-
ſtelten Pfahl ſtehen und wachſen laſſen, ſo wuͤrden
die Winde ſolche hin und her wehen, und ihren
neuen Wuͤrzelchen in der Erden hinderlich ſeyn,
daß ſie ſich nicht anklammern vielweniger feſte
einwachſen koͤnnen, wodurch die Baͤume endlich
verderben wuͤrden. Bey dem Verſetzen pflegen
einige unverſtaͤndiger Weiſe an den jungen Baͤu-
men die Wurzeln zu beſchneiden. Jch wil kuͤrz-
lich ſo viel ſagen, ſind die Wurzeln an einem
Baume geſund und friſch, ſo laſſe man ſolche wie
ſie ſind, ohne daran etwas abzuſchneiden. Wenn
aber im Herausheben die Wurzeln ſolten geſpal-
tet
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