Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 1. Erfurt, 1753.von Ausartung derer Samen. seyn müsse; wenn schon dieser diese, ein anderereine andere angiebt; gleichwohl muß doch eine wahre Ursache da seyn. Die gründlichste behält den Preiß. Die Erfahrung aber cludiret man- nigmal das Geschwätze der Naturkündiger, die theoretice, aber nicht practice schwatzen. Die Geheimnisse der Natur sind nur dem alweisen Schöpfer bekant. Meine Allata aber sollen kei- nesweges Ew.-- eine Beschäftigung verursachen, meine Meinung zu widerlegen, weil ich Denensel- ben völligen Glauben so lange beylege, bis ich in Praxi ein anderes erfahren. Wie sehr ich mich auch an Ew.-- Garten-Anstalten und deren Verpflegung im Geiste sehne; so wenige Hof- nung habe ich dieselben in Augenschein zu neh- men, indessen vergnügen mich allezeit die practi- schen Anmerkungen von denenselben. Wormit ich Dieselben der getreuen göttlichen Obhut em- pfehle, mit Anwünschung alles ersprießlichen Wohlseyns bis auf die späteste Jahre, und ver- harre in volkomner Hochachtung [Spaltenumbruch]
Ew.-- C. den 30sten Mart. 1749.[Spaltenumbruch] ergebenster J. K. IV. Zweyte Antwort. Mein Herr! Daß E.-- mit Dero werthen Schreiben vom den
von Ausartung derer Samen. ſeyn muͤſſe; wenn ſchon dieſer dieſe, ein anderereine andere angiebt; gleichwohl muß doch eine wahre Urſache da ſeyn. Die gruͤndlichſte behaͤlt den Preiß. Die Erfahrung aber cludiret man- nigmal das Geſchwaͤtze der Naturkuͤndiger, die theoretice, aber nicht practice ſchwatzen. Die Geheimniſſe der Natur ſind nur dem alweiſen Schoͤpfer bekant. Meine Allata aber ſollen kei- nesweges Ew.-- eine Beſchaͤftigung verurſachen, meine Meinung zu widerlegen, weil ich Denenſel- ben voͤlligen Glauben ſo lange beylege, bis ich in Praxi ein anderes erfahren. Wie ſehr ich mich auch an Ew.-- Garten-Anſtalten und deren Verpflegung im Geiſte ſehne; ſo wenige Hof- nung habe ich dieſelben in Augenſchein zu neh- men, indeſſen vergnuͤgen mich allezeit die practi- ſchen Anmerkungen von denenſelben. Wormit ich Dieſelben der getreuen goͤttlichen Obhut em- pfehle, mit Anwuͤnſchung alles erſprießlichen Wohlſeyns bis auf die ſpaͤteſte Jahre, und ver- harre in volkomner Hochachtung [Spaltenumbruch]
Ew.-- C. den 30ſten Mart. 1749.[Spaltenumbruch] ergebenſter J. K. IV. Zweyte Antwort. Mein Herr! Daß E.-- mit Dero werthen Schreiben vom den
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von Ausartung derer Samen.
ſeyn muͤſſe; wenn ſchon dieſer dieſe, ein anderer
eine andere angiebt; gleichwohl muß doch eine
wahre Urſache da ſeyn. Die gruͤndlichſte behaͤlt
den Preiß. Die Erfahrung aber cludiret man-
nigmal das Geſchwaͤtze der Naturkuͤndiger, die
theoretice, aber nicht practice ſchwatzen. Die
Geheimniſſe der Natur ſind nur dem alweiſen
Schoͤpfer bekant. Meine Allata aber ſollen kei-
nesweges Ew.-- eine Beſchaͤftigung verurſachen,
meine Meinung zu widerlegen, weil ich Denenſel-
ben voͤlligen Glauben ſo lange beylege, bis ich in
Praxi ein anderes erfahren. Wie ſehr ich mich
auch an Ew.-- Garten-Anſtalten und deren
Verpflegung im Geiſte ſehne; ſo wenige Hof-
nung habe ich dieſelben in Augenſchein zu neh-
men, indeſſen vergnuͤgen mich allezeit die practi-
ſchen Anmerkungen von denenſelben. Wormit
ich Dieſelben der getreuen goͤttlichen Obhut em-
pfehle, mit Anwuͤnſchung alles erſprießlichen
Wohlſeyns bis auf die ſpaͤteſte Jahre, und ver-
harre in volkomner Hochachtung
Ew.--
C. den 30ſten Mart. 1749.
ergebenſter
J. K.
IV.
Zweyte Antwort.
Mein Herr!
Daß E.-- mit Dero werthen Schreiben vom
30. Mart. a. c. mich beehren wollen, iſt mir beſon-
ders angenehm geweſen, wofuͤr ihnen hierdurch
den
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Zitationshilfe: | Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 1. Erfurt, 1753, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz01_1753/66>, abgerufen am 03.03.2025. |