Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 3. Berlin, 1836.Marco Foscari Rel. 1526. haft verbündet. Conosce, se non era la Signoria nostra, sariaruinado e caza di Roma. Beide bestärkten sich wechselseitig in ihren italienischen Intentio- Er bestätigt, daß der Papst dem Kaiser die Dispensation die Bei dieser Relation tritt noch eine besondere Merkwürdigkeit ein. 18. Relatione riferita nel consiglio di pregadi per il clarissimo Gas- par Contarini, ritornato ambasciatore del papa Clemente VII e dal impre Carlo V, Marzo 1530. Informationi Politiche XXV. Bibl. zu Berlin. Der nemliche Gaspar Cantarini von dem in unserer Geschichte Nachdem er schon einmal eine Gesandtschaft bei Carl dem V. Von alle dem was er in Viterbo, Rom und Bologna erfahren, Contarinis Gesandtschaft traf in den wichtigen Moment in wel- Marco Foscari Rel. 1526. haft verbuͤndet. Conosce, se non era la Signoria nostra, sariaruinado e caza di Roma. Beide beſtaͤrkten ſich wechſelſeitig in ihren italieniſchen Intentio- Er beſtaͤtigt, daß der Papſt dem Kaiſer die Dispenſation die Bei dieſer Relation tritt noch eine beſondere Merkwuͤrdigkeit ein. 18. Relatione riferita nel consiglio di pregadi per il clarissimo Gas- par Contarini, ritornato ambasciatore del papa Clemente VII e dal impre Carlo V, Marzo 1530. Informationi Politiche XXV. Bibl. zu Berlin. Der nemliche Gaspar Cantarini von dem in unſerer Geſchichte Nachdem er ſchon einmal eine Geſandtſchaft bei Carl dem V. Von alle dem was er in Viterbo, Rom und Bologna erfahren, Contarinis Geſandtſchaft traf in den wichtigen Moment in wel- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0277" n="265"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Marco Foscari Rel.</hi></hi> 1526.</fw><lb/> haft verbuͤndet. <hi rendition="#aq">Conosce, se non era la Signoria nostra, saria<lb/> ruinado e caza di Roma.</hi></p><lb/> <p>Beide beſtaͤrkten ſich wechſelſeitig in ihren italieniſchen Intentio-<lb/> nen, und ſahen ihre Ehre darin. Der Papſt war ſtolz, daß er Ve-<lb/> nedig abgehalten habe ſich mit dem Kaiſer zu verſtaͤndigen; dagegen<lb/> behauptet nun unſer Geſandter geradezu, er ſey es, durch den Ita-<lb/> lien frei geworden; ſchon ſei der Papſt entſchloſſen geweſen, Bour-<lb/> bon als Herzog von Mailand anzuerkennen, er habe demſelben ſo<lb/> ernſthaft zugeredet daß er von ſeinem Entſchluſſe zuruͤckgekommen.</p><lb/> <p>Er beſtaͤtigt, daß der Papſt dem Kaiſer die Dispenſation die<lb/> zu der Ehe deſſelben noͤthig war, nur unter gewiſſen Bedingungen<lb/> gewaͤhren wollen — was obige Inſtruction nicht andeutet, — der Kai-<lb/> ſer habe ſie aber ohne dieß zu bekommen gewußt.</p><lb/> <p>Bei dieſer Relation tritt noch eine beſondere Merkwuͤrdigkeit ein.<lb/> Als ſpaͤter die Geſandten angewieſen wurden, ihre Relationen ſchrift-<lb/> lich abzufaſſen und einzureichen, that das auch Marco Foscari. Es<lb/> iſt auffallend, wie viel ſchwaͤcher die zweite Relation iſt als die erſte.<lb/> Dieſe ward unmittelbar nach den Ereigniſſen vorgetragen, aus voller<lb/> Friſche der Erinnerung; ſpaͤter waren ſo viele andere große Ereigniſſe<lb/> eingetreten, daß jene Erinnerungen ſich bereits verwiſchten. Es zeigt<lb/> das, wie viel Dank wir auch in dieſer Hinſicht dem Fleiße des un-<lb/> ermuͤdlichen Sanuto ſchuldig ſind. Dieß iſt die letzte Relation die<lb/> ich aus ſeiner Chronik kennen gelernt. Es folgen andere, welche in<lb/> eigenen Abſchriften, von den Autoren revidirt, aufbehalten worden.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>18.<lb/><hi rendition="#aq">Relatione riferita nel consiglio di pregadi per il clarissimo Gas-<lb/> par Contarini, ritornato ambasciatore del papa Clemente<lb/> VII e dal imp<hi rendition="#sup">re</hi> Carlo V, Marzo 1530. Informationi<lb/> Politiche XXV.</hi> Bibl. zu Berlin.</head><lb/> <p>Der nemliche Gaspar Cantarini von dem in unſerer Geſchichte<lb/> ſo viel Loͤbliches zu melden war.</p><lb/> <p>Nachdem er ſchon einmal eine Geſandtſchaft bei Carl dem <hi rendition="#aq">V.</hi><lb/> verwaltet — die Relation die er uͤber dieſe abſtattete, gehoͤrt zu den<lb/> ſeltenſten; ich habe ein einziges Exemplar davon geſehen, zu Rom bei<lb/> den Albani, — ward er 1528, noch ehe der Papſt nach ſo vielem<lb/> Ungluͤck und langer Abweſenheit nach Rom zuruͤckgegangen, an die-<lb/> ſen abgeordnet. Er begleitete ihn von Viterbo nach Rom, von Rom<lb/> zur Kaiſerkroͤnung nach Bologna. Hier nahm er Theil an den Un-<lb/> terhandlungen.</p><lb/> <p>Von alle dem was er in Viterbo, Rom und Bologna erfahren,<lb/> gibt er hier Bericht; es iſt daran nur das Eine auszuſetzen, daß er<lb/> ſich ſo kurz faßt.</p><lb/> <p>Contarinis Geſandtſchaft traf in den wichtigen Moment in wel-<lb/> chem der Papſt ſich allmaͤhlig wieder zu dem Bunde mit dem Kai-<lb/> ſer neigte wie ihn die Medici fruͤher gehalten. Gar bald bemerkte<lb/> der Geſandte mit Verwunderung, daß der Papſt, obwohl er von den<lb/> Kaiſerlichen ſo ſtark beleidigt war, zu ihnen doch faſt mehr Vertrauen<lb/> hatte als zu den Verbuͤndeten; darin beſtaͤrkte ihn vornehmlich Mu-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [265/0277]
Marco Foscari Rel. 1526.
haft verbuͤndet. Conosce, se non era la Signoria nostra, saria
ruinado e caza di Roma.
Beide beſtaͤrkten ſich wechſelſeitig in ihren italieniſchen Intentio-
nen, und ſahen ihre Ehre darin. Der Papſt war ſtolz, daß er Ve-
nedig abgehalten habe ſich mit dem Kaiſer zu verſtaͤndigen; dagegen
behauptet nun unſer Geſandter geradezu, er ſey es, durch den Ita-
lien frei geworden; ſchon ſei der Papſt entſchloſſen geweſen, Bour-
bon als Herzog von Mailand anzuerkennen, er habe demſelben ſo
ernſthaft zugeredet daß er von ſeinem Entſchluſſe zuruͤckgekommen.
Er beſtaͤtigt, daß der Papſt dem Kaiſer die Dispenſation die
zu der Ehe deſſelben noͤthig war, nur unter gewiſſen Bedingungen
gewaͤhren wollen — was obige Inſtruction nicht andeutet, — der Kai-
ſer habe ſie aber ohne dieß zu bekommen gewußt.
Bei dieſer Relation tritt noch eine beſondere Merkwuͤrdigkeit ein.
Als ſpaͤter die Geſandten angewieſen wurden, ihre Relationen ſchrift-
lich abzufaſſen und einzureichen, that das auch Marco Foscari. Es
iſt auffallend, wie viel ſchwaͤcher die zweite Relation iſt als die erſte.
Dieſe ward unmittelbar nach den Ereigniſſen vorgetragen, aus voller
Friſche der Erinnerung; ſpaͤter waren ſo viele andere große Ereigniſſe
eingetreten, daß jene Erinnerungen ſich bereits verwiſchten. Es zeigt
das, wie viel Dank wir auch in dieſer Hinſicht dem Fleiße des un-
ermuͤdlichen Sanuto ſchuldig ſind. Dieß iſt die letzte Relation die
ich aus ſeiner Chronik kennen gelernt. Es folgen andere, welche in
eigenen Abſchriften, von den Autoren revidirt, aufbehalten worden.
18.
Relatione riferita nel consiglio di pregadi per il clarissimo Gas-
par Contarini, ritornato ambasciatore del papa Clemente
VII e dal impre Carlo V, Marzo 1530. Informationi
Politiche XXV. Bibl. zu Berlin.
Der nemliche Gaspar Cantarini von dem in unſerer Geſchichte
ſo viel Loͤbliches zu melden war.
Nachdem er ſchon einmal eine Geſandtſchaft bei Carl dem V.
verwaltet — die Relation die er uͤber dieſe abſtattete, gehoͤrt zu den
ſeltenſten; ich habe ein einziges Exemplar davon geſehen, zu Rom bei
den Albani, — ward er 1528, noch ehe der Papſt nach ſo vielem
Ungluͤck und langer Abweſenheit nach Rom zuruͤckgegangen, an die-
ſen abgeordnet. Er begleitete ihn von Viterbo nach Rom, von Rom
zur Kaiſerkroͤnung nach Bologna. Hier nahm er Theil an den Un-
terhandlungen.
Von alle dem was er in Viterbo, Rom und Bologna erfahren,
gibt er hier Bericht; es iſt daran nur das Eine auszuſetzen, daß er
ſich ſo kurz faßt.
Contarinis Geſandtſchaft traf in den wichtigen Moment in wel-
chem der Papſt ſich allmaͤhlig wieder zu dem Bunde mit dem Kai-
ſer neigte wie ihn die Medici fruͤher gehalten. Gar bald bemerkte
der Geſandte mit Verwunderung, daß der Papſt, obwohl er von den
Kaiſerlichen ſo ſtark beleidigt war, zu ihnen doch faſt mehr Vertrauen
hatte als zu den Verbuͤndeten; darin beſtaͤrkte ihn vornehmlich Mu-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |