10. Vita Leonis X Pontificis Maximi per Franciscum Novellum Ro- manum, J. V. Professorem. Bibl. Barberina.
Alii, sagt der Autor, longe melius et haec et alia mihi in- cognita referre et describere poterunt. Ja wohl. Sein Werk- chen ist höchst unbedeutend.
11. Quaedam historica quae ad notitiam temporum pertinent ponti- ficatuum Leonis X, Adriani VI, Clementis VII. Ex li- bris notariorum sub iisdem pontificibus. Excerpirt von Fe- lix Contellorius Bibl. Barberina. 48 Blätter.
Kurze Anzeige des Inhaltes der Instrumente: z. B. Leo X assignat contessinae de Medicis de Rodulfis ejus sorori duc. 285 auri de camera ex introitibus dohanarum pecudum persolvendos.
Ich habe diese Angaben hie und da benutzt. Leicht das mensch- lich merkwürdigste und unerwähnt geblieben ist folgender Auszug aus einem Breve vom 11. Juni 1529. "Bei Bernardo Bracchi waren einige Pretiosen des päpstlichen Stuhles versetzt worden. Zur Zeit der Eroberung hielt es Bracchi für gerathen sie in einem Garten zu vergraben. Er gab davon nur Einem Menschen Nachricht, einem ge- wissen Hieronymus Bacato von Florenz, damit es doch Jemand wüßte, wenn ihn ein Unglück beträfe. In kurzem ward nun Bracchi von den Deutschen ergriffen und sehr gemißhandelt. Hieronymo glaubte schon, sein Freund sey unter den Martern gestorben, und theilte nun aus gleicher Besorgniß sein Geheimniß einem Andern mit. Dieser aber war nicht so verschwiegen: die Deutschen hörten von dem ver- borgenen Schatze; durch neue verstärkte Martern nöthigten sie Brac- chi, endlich den Ort anzugeben. Um die Pretiosen zu retten, machte sich dieser nun zur Zahlung von 10000 Duc. anheischig. Hierony- mus hielt sich für einen Verräther und tödtete sich selbst aus Scham und Wuth."
12. Sommario di la relation fatta in pregadi per S. Aluixe Gradenigo, venuto orator di Roma, 1523 Mazo. Bei Sanuto Tom. 34.
Zuerst von der Stadt, die auch er in kurzer Zeit um 10000 Häuser vergrößert findet; von ihrer Verfassung: die Conservatoren nehmen den Rang vor den Botschaftern in Anspruch, den ihnen diese verweigern; von den Cardinälen. Julius Medici war in seiner Re- putation noch höher gestiegen. Hom di summa autorita e richo cardinale, era il primo appresso Leon, hom di gran ingegno e cuor: il papa (Leone) feva quello lui voleva. Er beschreibt Leo X. Di statura grandissima, testa molto grossa, havea bellissima man: bellissimo parlador: prometea assa ma non atendea. -- Il papa si serviva molto con dimandar danari al imprestido, ven- deva poi li officii, impegnava zoie, raze del papato e fino li apo-
Notitia temporum Leonis X. Adr. VI. Clem. VII.
10. Vita Leonis X Pontificis Maximi per Franciscum Novellum Ro- manum, J. V. Professorem. Bibl. Barberina.
Alii, ſagt der Autor, longe melius et haec et alia mihi in- cognita referre et describere poterunt. Ja wohl. Sein Werk- chen iſt hoͤchſt unbedeutend.
11. Quaedam historica quae ad notitiam temporum pertinent ponti- ficatuum Leonis X, Adriani VI, Clementis VII. Ex li- bris notariorum sub iisdem pontificibus. Excerpirt von Fe- lix Contellorius Bibl. Barberina. 48 Blaͤtter.
Kurze Anzeige des Inhaltes der Inſtrumente: z. B. Leo X assignat contessinae de Medicis de Rodulfis ejus sorori duc. 285 auri de camera ex introitibus dohanarum pecudum persolvendos.
Ich habe dieſe Angaben hie und da benutzt. Leicht das menſch- lich merkwuͤrdigſte und unerwaͤhnt geblieben iſt folgender Auszug aus einem Breve vom 11. Juni 1529. „Bei Bernardo Bracchi waren einige Pretioſen des paͤpſtlichen Stuhles verſetzt worden. Zur Zeit der Eroberung hielt es Bracchi fuͤr gerathen ſie in einem Garten zu vergraben. Er gab davon nur Einem Menſchen Nachricht, einem ge- wiſſen Hieronymus Bacato von Florenz, damit es doch Jemand wuͤßte, wenn ihn ein Ungluͤck betraͤfe. In kurzem ward nun Bracchi von den Deutſchen ergriffen und ſehr gemißhandelt. Hieronymo glaubte ſchon, ſein Freund ſey unter den Martern geſtorben, und theilte nun aus gleicher Beſorgniß ſein Geheimniß einem Andern mit. Dieſer aber war nicht ſo verſchwiegen: die Deutſchen hoͤrten von dem ver- borgenen Schatze; durch neue verſtaͤrkte Martern noͤthigten ſie Brac- chi, endlich den Ort anzugeben. Um die Pretioſen zu retten, machte ſich dieſer nun zur Zahlung von 10000 Duc. anheiſchig. Hierony- mus hielt ſich fuͤr einen Verraͤther und toͤdtete ſich ſelbſt aus Scham und Wuth.“
12. Sommario di la relation fatta in pregadi per S. Aluixe Gradenigo, venuto orator di Roma, 1523 Mazo. Bei Sanuto Tom. 34.
Zuerſt von der Stadt, die auch er in kurzer Zeit um 10000 Haͤuſer vergroͤßert findet; von ihrer Verfaſſung: die Conſervatoren nehmen den Rang vor den Botſchaftern in Anſpruch, den ihnen dieſe verweigern; von den Cardinaͤlen. Julius Medici war in ſeiner Re- putation noch hoͤher geſtiegen. Hom di summa autorità e richo cardinale, era il primo appresso Leon, hom di gran ingegno e cuor: il papa (Leone) feva quello lui voleva. Er beſchreibt Leo X. Di statura grandissima, testa molto grossa, havea bellissima man: bellissimo parlador: prometea assa ma non atendea. — Il papa si serviva molto con dimandar danari al imprestido, ven- deva poi li officii, impegnava zoie, raze del papato e fino li apo-
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Notitia temporum Leonis X. Adr. VI. Clem. VII.
10.
Vita Leonis X Pontificis Maximi per Franciscum Novellum Ro-
manum, J. V. Professorem. Bibl. Barberina.
Alii, ſagt der Autor, longe melius et haec et alia mihi in-
cognita referre et describere poterunt. Ja wohl. Sein Werk-
chen iſt hoͤchſt unbedeutend.
11.
Quaedam historica quae ad notitiam temporum pertinent ponti-
ficatuum Leonis X, Adriani VI, Clementis VII. Ex li-
bris notariorum sub iisdem pontificibus. Excerpirt von Fe-
lix Contellorius Bibl. Barberina. 48 Blaͤtter.
Kurze Anzeige des Inhaltes der Inſtrumente: z. B. Leo X
assignat contessinae de Medicis de Rodulfis ejus sorori duc. 285
auri de camera ex introitibus dohanarum pecudum persolvendos.
Ich habe dieſe Angaben hie und da benutzt. Leicht das menſch-
lich merkwuͤrdigſte und unerwaͤhnt geblieben iſt folgender Auszug aus
einem Breve vom 11. Juni 1529. „Bei Bernardo Bracchi waren
einige Pretioſen des paͤpſtlichen Stuhles verſetzt worden. Zur Zeit
der Eroberung hielt es Bracchi fuͤr gerathen ſie in einem Garten zu
vergraben. Er gab davon nur Einem Menſchen Nachricht, einem ge-
wiſſen Hieronymus Bacato von Florenz, damit es doch Jemand
wuͤßte, wenn ihn ein Ungluͤck betraͤfe. In kurzem ward nun Bracchi
von den Deutſchen ergriffen und ſehr gemißhandelt. Hieronymo
glaubte ſchon, ſein Freund ſey unter den Martern geſtorben, und theilte
nun aus gleicher Beſorgniß ſein Geheimniß einem Andern mit. Dieſer
aber war nicht ſo verſchwiegen: die Deutſchen hoͤrten von dem ver-
borgenen Schatze; durch neue verſtaͤrkte Martern noͤthigten ſie Brac-
chi, endlich den Ort anzugeben. Um die Pretioſen zu retten, machte
ſich dieſer nun zur Zahlung von 10000 Duc. anheiſchig. Hierony-
mus hielt ſich fuͤr einen Verraͤther und toͤdtete ſich ſelbſt aus Scham
und Wuth.“
12.
Sommario di la relation fatta in pregadi per S. Aluixe Gradenigo,
venuto orator di Roma, 1523 Mazo. Bei Sanuto Tom. 34.
Zuerſt von der Stadt, die auch er in kurzer Zeit um 10000
Haͤuſer vergroͤßert findet; von ihrer Verfaſſung: die Conſervatoren
nehmen den Rang vor den Botſchaftern in Anſpruch, den ihnen dieſe
verweigern; von den Cardinaͤlen. Julius Medici war in ſeiner Re-
putation noch hoͤher geſtiegen. Hom di summa autorità e richo
cardinale, era il primo appresso Leon, hom di gran ingegno e
cuor: il papa (Leone) feva quello lui voleva. Er beſchreibt Leo
X. Di statura grandissima, testa molto grossa, havea bellissima
man: bellissimo parlador: prometea assa ma non atendea. —
Il papa si serviva molto con dimandar danari al imprestido, ven-
deva poi li officii, impegnava zoie, raze del papato e fino li apo-
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Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 3. Berlin, 1836, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_paepste03_1836/249>, abgerufen am 03.03.2025.
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