Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 3. Berlin, 1836.Marco Minio Rel. 1520. Der Papst gab nichts darauf. Er sagte: "non e da parlar destecose." Questo feva perche de altra parte Lorenzin li era at- torno in volerli tuor il stato. Unter den Rathgebern des Papstes findet er zunächst Julius Me- Lorenzo bringt ihn auf Florenz zu reden. Er sagt ein Wort Dieß bringt ihn auf die Einkünfte des Papstes, die er im All- Nachrichten, wie man sieht, recht bezeichnend, mit vieler Nai- 8. Sommario di la relatione di Marco Minio, ritornato da corte, 1520 Zugno. Sanuto Tom. XXVIII. Marco Minio war der Nachfolger Zorzi's; seine Relation ist Er beginnt mit den Einkünften, die er geringfügig findet. Il Marco Minio Rel. 1520. Der Papſt gab nichts darauf. Er ſagte: „non è da parlar destecose.“ Questo feva perche de altra parte Lorenzin li era at- torno in volerli tuor il stato. Unter den Rathgebern des Papſtes findet er zunaͤchſt Julius Me- Lorenzo bringt ihn auf Florenz zu reden. Er ſagt ein Wort Dieß bringt ihn auf die Einkuͤnfte des Papſtes, die er im All- Nachrichten, wie man ſieht, recht bezeichnend, mit vieler Nai- 8. Sommario di la relatione di Marco Minio, ritornato da corte, 1520 Zugno. Sanuto Tom. XXVIII. Marco Minio war der Nachfolger Zorzi’s; ſeine Relation iſt Er beginnt mit den Einkuͤnften, die er geringfuͤgig findet. Il <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0247" n="235"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Marco Minio Rel.</hi></hi> 1520.</fw><lb/> Der Papſt gab nichts darauf. Er ſagte: <hi rendition="#aq">„non è da parlar deste<lb/> cose.“ Questo feva perche de altra parte Lorenzin li era at-<lb/> torno in volerli tuor il stato.</hi></p><lb/> <p>Unter den Rathgebern des Papſtes findet er zunaͤchſt Julius Me-<lb/> dici, nachmals Clemens <hi rendition="#aq">VII</hi>, von deſſen Talenten er doch keine ſo<lb/> große Vorſtellung hat wie Andere: <hi rendition="#aq">è hom da ben, hom di non molte<lb/> facende, benche adesso il manegio di la corte è in le sue mani,<lb/> che prima era in S. M<hi rendition="#sup">a</hi> in Portego;</hi> dann Bibbiena, den er fuͤr<lb/> ſpaniſch geſinnt haͤlt, wie er denn durch ſpaniſche Beneficien bereichert<lb/> ſey; endlich jenen Lorenzo — <hi rendition="#aq">qual a animo gaiardo.</hi></p><lb/> <p>Lorenzo bringt ihn auf Florenz zu reden. Er ſagt ein Wort<lb/> von der Verfaſſung, doch fuͤgt er hinzu: <hi rendition="#aq">hora non si serva piu<lb/> ordine: quel ch’el vol (Lorenzin) è fatto. Tamen Firenze è piu<lb/> francese che altrimente, e la parte contraria di Medici non pol<lb/> far altro, ma non li piace questa cosa.</hi> Die Landmiliz — Ordi-<lb/> nanzen — war vermindert worden. Die Einkuͤnfte betrugen: 1) von<lb/> den Abgaben am Thor und in der Stadt 74000 Duc. 2) von den<lb/> unterworfenen Staͤdten 120000 Duc. 3) von dem <hi rendition="#aq">balzello</hi> — di-<lb/> recte Auflage, eine Art Zehnten — 160000 Duc.</p><lb/> <p>Dieß bringt ihn auf die Einkuͤnfte des Papſtes, die er im All-<lb/> gemeinen auf 420000 Duc. angibt; und ſo kommt er auf die Aus-<lb/> gaben und die Perſoͤnlichkeit des Papſtes zuruͤck. <hi rendition="#aq">E docto in huma-<lb/> nità e jure canonlcho, et sopra tutto musico excellentissimo, e<lb/> quando el canta con qualche uno, li fa donar 100 e piu ducati:<lb/> e per dir una cosa che si dimenticò</hi> (von ihm, dem Redner), <hi rendition="#aq">il<lb/> papa trahe all’ anno di vacantie da duc. 60000 e piu, ch’è, zercha<lb/> duc. 8000 al mese, e questi li spende in doni, in zuogar a pri-<lb/> mier di che molto si diletta.</hi></p><lb/> <p>Nachrichten, wie man ſieht, recht bezeichnend, mit vieler Nai-<lb/> vetaͤt und geſpraͤchsweiſe mitgetheilt. Man hoͤrt und lebt mit.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>8.<lb/><hi rendition="#aq">Sommario di la relatione di Marco Minio, ritornato da corte,<lb/> 1520 Zugno. Sanuto Tom. XXVIII.</hi></head><lb/> <p>Marco Minio war der Nachfolger Zorzi’s; ſeine Relation iſt<lb/> leider ſehr kurz.</p><lb/> <p>Er beginnt mit den Einkuͤnften, die er geringfuͤgig findet. <hi rendition="#aq">Il<lb/> papa a intrada per il papato pocha; son tre sorte de intrade: d’an-<lb/> nate traze all’ anno 100 m. duc., ma le annate consistorial,<lb/> ch’è episcopati e abbatie, la mita è de cardinali; di officj traze<lb/> all’ anno 60 m.; di composition 60 m. Non a contadi (con-<lb/> tante), perche è liberal, non sa tenir danari, poi li Fiorentini<lb/> e soi parenti non li lassa mai aver un soldo, e diti Fiorentini<lb/> è in gran odio in corte, perche in ogni cosa è Fiorentini. Il<lb/> papa sta neutral fra Spagna e Franza: ma lui orator tien<lb/> pende da Spagna, perche è sta pur messo in caxa da Spa-<lb/> gnoli, etiam asumpto al papato. Il cardinal di Medici suo ne-<lb/> pote, qual non è legitimo, a gran poter col papa: è hom di<lb/> gran manegio</hi> — man ſieht, ſeit Zorzi’s Zeiten war ſeine Reputa-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [235/0247]
Marco Minio Rel. 1520.
Der Papſt gab nichts darauf. Er ſagte: „non è da parlar deste
cose.“ Questo feva perche de altra parte Lorenzin li era at-
torno in volerli tuor il stato.
Unter den Rathgebern des Papſtes findet er zunaͤchſt Julius Me-
dici, nachmals Clemens VII, von deſſen Talenten er doch keine ſo
große Vorſtellung hat wie Andere: è hom da ben, hom di non molte
facende, benche adesso il manegio di la corte è in le sue mani,
che prima era in S. Ma in Portego; dann Bibbiena, den er fuͤr
ſpaniſch geſinnt haͤlt, wie er denn durch ſpaniſche Beneficien bereichert
ſey; endlich jenen Lorenzo — qual a animo gaiardo.
Lorenzo bringt ihn auf Florenz zu reden. Er ſagt ein Wort
von der Verfaſſung, doch fuͤgt er hinzu: hora non si serva piu
ordine: quel ch’el vol (Lorenzin) è fatto. Tamen Firenze è piu
francese che altrimente, e la parte contraria di Medici non pol
far altro, ma non li piace questa cosa. Die Landmiliz — Ordi-
nanzen — war vermindert worden. Die Einkuͤnfte betrugen: 1) von
den Abgaben am Thor und in der Stadt 74000 Duc. 2) von den
unterworfenen Staͤdten 120000 Duc. 3) von dem balzello — di-
recte Auflage, eine Art Zehnten — 160000 Duc.
Dieß bringt ihn auf die Einkuͤnfte des Papſtes, die er im All-
gemeinen auf 420000 Duc. angibt; und ſo kommt er auf die Aus-
gaben und die Perſoͤnlichkeit des Papſtes zuruͤck. E docto in huma-
nità e jure canonlcho, et sopra tutto musico excellentissimo, e
quando el canta con qualche uno, li fa donar 100 e piu ducati:
e per dir una cosa che si dimenticò (von ihm, dem Redner), il
papa trahe all’ anno di vacantie da duc. 60000 e piu, ch’è, zercha
duc. 8000 al mese, e questi li spende in doni, in zuogar a pri-
mier di che molto si diletta.
Nachrichten, wie man ſieht, recht bezeichnend, mit vieler Nai-
vetaͤt und geſpraͤchsweiſe mitgetheilt. Man hoͤrt und lebt mit.
8.
Sommario di la relatione di Marco Minio, ritornato da corte,
1520 Zugno. Sanuto Tom. XXVIII.
Marco Minio war der Nachfolger Zorzi’s; ſeine Relation iſt
leider ſehr kurz.
Er beginnt mit den Einkuͤnften, die er geringfuͤgig findet. Il
papa a intrada per il papato pocha; son tre sorte de intrade: d’an-
nate traze all’ anno 100 m. duc., ma le annate consistorial,
ch’è episcopati e abbatie, la mita è de cardinali; di officj traze
all’ anno 60 m.; di composition 60 m. Non a contadi (con-
tante), perche è liberal, non sa tenir danari, poi li Fiorentini
e soi parenti non li lassa mai aver un soldo, e diti Fiorentini
è in gran odio in corte, perche in ogni cosa è Fiorentini. Il
papa sta neutral fra Spagna e Franza: ma lui orator tien
pende da Spagna, perche è sta pur messo in caxa da Spa-
gnoli, etiam asumpto al papato. Il cardinal di Medici suo ne-
pote, qual non è legitimo, a gran poter col papa: è hom di
gran manegio — man ſieht, ſeit Zorzi’s Zeiten war ſeine Reputa-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |