Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787.

Bild:
<< vorherige Seite
an offenen Plätzen der Stadt.

Bildhauerarbeit an dem Postament der
Säule des Antoninus Pius.

Das Postament zur Antoninischen Säule ist
mit + Basreliefs geziert,
welche zu den besten
Kunstwerken dieser Art in Rom gehören.

Auf der einen Seite sieht man die Vergötterung
des Antonins und der Faustina. Ein Genius trägt
sie auf den Flügeln, und hält eine Kugel mit einer
Schlange in der Hand. Zu den Füßen des Genius
eine allegorische Figur mit einem Obelisk, den man
für das Symbol der Unsterblichkeit hält. Gegen
über eine Roma mit einem Schilde, worauf die Wöl-
fin, die den Romulus und Remus säuget, abgebildet
ist. Alle diese Figuren sind schön, aber die Figur
der Roma wird den übrigen vorgezogen.

Die beiden andern Basreliefs stellen das Leichen-
begräbniß des Kaisers vor.


Bildhauerarbeit an der Fontaine di
Termine.

+ Zwei Löwen von Basalt mit Platten von der-
selben Materie, worauf Hieroglyphen befindlich sind:
antik. Sie sind voller Kraft und Majestät.

Zwei andere von weißem Marmor, unbe-
deutend.

Moses, der das Wasser aus dem Felsen
schlägt,
eine Statue aus weißem Marmor. Sie
ist plump, unbedeutend in Ausdruck der Mine, af-
fektirt in der Stellung, und schlecht bekleidet.

Bild-
an offenen Plaͤtzen der Stadt.

Bildhauerarbeit an dem Poſtament der
Saͤule des Antoninus Pius.

Das Poſtament zur Antoniniſchen Saͤule iſt
mit † Basreliefs geziert,
welche zu den beſten
Kunſtwerken dieſer Art in Rom gehoͤren.

Auf der einen Seite ſieht man die Vergoͤtterung
des Antonins und der Fauſtina. Ein Genius traͤgt
ſie auf den Fluͤgeln, und haͤlt eine Kugel mit einer
Schlange in der Hand. Zu den Fuͤßen des Genius
eine allegoriſche Figur mit einem Obelisk, den man
fuͤr das Symbol der Unſterblichkeit haͤlt. Gegen
uͤber eine Roma mit einem Schilde, worauf die Woͤl-
fin, die den Romulus und Remus ſaͤuget, abgebildet
iſt. Alle dieſe Figuren ſind ſchoͤn, aber die Figur
der Roma wird den uͤbrigen vorgezogen.

Die beiden andern Basreliefs ſtellen das Leichen-
begraͤbniß des Kaiſers vor.


Bildhauerarbeit an der Fontaine di
Termine.

Zwei Loͤwen von Baſalt mit Platten von der-
ſelben Materie, worauf Hieroglyphen befindlich ſind:
antik. Sie ſind voller Kraft und Majeſtaͤt.

Zwei andere von weißem Marmor, unbe-
deutend.

Moſes, der das Waſſer aus dem Felſen
ſchlaͤgt,
eine Statue aus weißem Marmor. Sie
iſt plump, unbedeutend in Ausdruck der Mine, af-
fektirt in der Stellung, und ſchlecht bekleidet.

Bild-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0389" n="365"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">an offenen Pla&#x0364;tzen der Stadt.</hi> </fw><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bildhauerarbeit an dem Po&#x017F;tament der<lb/>
Sa&#x0364;ule des Antoninus Pius.</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">D</hi>as Po&#x017F;tament zur Antonini&#x017F;chen Sa&#x0364;ule i&#x017F;t<lb/>
mit &#x2020; Basreliefs geziert,</hi> welche zu den be&#x017F;ten<lb/>
Kun&#x017F;twerken die&#x017F;er Art in Rom geho&#x0364;ren.</p><lb/>
          <p>Auf der einen Seite &#x017F;ieht man die Vergo&#x0364;tterung<lb/>
des Antonins und der Fau&#x017F;tina. Ein Genius tra&#x0364;gt<lb/>
&#x017F;ie auf den Flu&#x0364;geln, und ha&#x0364;lt eine Kugel mit einer<lb/>
Schlange in der Hand. Zu den Fu&#x0364;ßen des Genius<lb/>
eine allegori&#x017F;che Figur mit einem Obelisk, den man<lb/>
fu&#x0364;r das Symbol der Un&#x017F;terblichkeit ha&#x0364;lt. Gegen<lb/>
u&#x0364;ber eine Roma mit einem Schilde, worauf die Wo&#x0364;l-<lb/>
fin, die den Romulus und Remus &#x017F;a&#x0364;uget, abgebildet<lb/>
i&#x017F;t. Alle die&#x017F;e Figuren &#x017F;ind &#x017F;cho&#x0364;n, aber die Figur<lb/>
der Roma wird den u&#x0364;brigen vorgezogen.</p><lb/>
          <p>Die beiden andern Basreliefs &#x017F;tellen das Leichen-<lb/>
begra&#x0364;bniß des Kai&#x017F;ers vor.</p>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bildhauerarbeit an der Fontaine</hi> <hi rendition="#aq">di<lb/>
Termine.</hi> </head><lb/>
          <p>&#x2020; <hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">Z</hi>wei Lo&#x0364;wen von Ba&#x017F;alt</hi> mit Platten von der-<lb/>
&#x017F;elben Materie, worauf Hieroglyphen befindlich &#x017F;ind:<lb/>
antik. Sie &#x017F;ind voller Kraft und Maje&#x017F;ta&#x0364;t.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Zwei andere von weißem Marmor,</hi> unbe-<lb/>
deutend.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Mo&#x017F;es, der das Wa&#x017F;&#x017F;er aus dem Fel&#x017F;en<lb/>
&#x017F;chla&#x0364;gt,</hi> eine Statue aus weißem Marmor. Sie<lb/>
i&#x017F;t plump, unbedeutend in Ausdruck der Mine, af-<lb/>
fektirt in der Stellung, und &#x017F;chlecht bekleidet.</p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Bild-</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[365/0389] an offenen Plaͤtzen der Stadt. Bildhauerarbeit an dem Poſtament der Saͤule des Antoninus Pius. Das Poſtament zur Antoniniſchen Saͤule iſt mit † Basreliefs geziert, welche zu den beſten Kunſtwerken dieſer Art in Rom gehoͤren. Auf der einen Seite ſieht man die Vergoͤtterung des Antonins und der Fauſtina. Ein Genius traͤgt ſie auf den Fluͤgeln, und haͤlt eine Kugel mit einer Schlange in der Hand. Zu den Fuͤßen des Genius eine allegoriſche Figur mit einem Obelisk, den man fuͤr das Symbol der Unſterblichkeit haͤlt. Gegen uͤber eine Roma mit einem Schilde, worauf die Woͤl- fin, die den Romulus und Remus ſaͤuget, abgebildet iſt. Alle dieſe Figuren ſind ſchoͤn, aber die Figur der Roma wird den uͤbrigen vorgezogen. Die beiden andern Basreliefs ſtellen das Leichen- begraͤbniß des Kaiſers vor. Bildhauerarbeit an der Fontaine di Termine. † Zwei Loͤwen von Baſalt mit Platten von der- ſelben Materie, worauf Hieroglyphen befindlich ſind: antik. Sie ſind voller Kraft und Majeſtaͤt. Zwei andere von weißem Marmor, unbe- deutend. Moſes, der das Waſſer aus dem Felſen ſchlaͤgt, eine Statue aus weißem Marmor. Sie iſt plump, unbedeutend in Ausdruck der Mine, af- fektirt in der Stellung, und ſchlecht bekleidet. Bild-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei03_1787
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei03_1787/389
Zitationshilfe: Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei03_1787/389>, abgerufen am 21.12.2024.