Maria mit dem Kinde und dem heiligen Buonaventura, von Andrea Sacchi, mittel- mäßig.
In der zweiten.
Die Geburt Christi von Lanfranco, bei- nahe eine Copie von der berühmten Nacht des Cor- reggio.
In der letzten Capelle.
+ Saul der vom Ananias sein Gesicht wieder erhält, unstreitig eins der schönsten Staffe- leigemählde, die ich von Pietro da Cortona kenne. Die Anordnung ist gut, die Farbe angenehm, kräf- tig, und äußerst harmonisch; das Helldunkle sehr gut behandelt; der Grund zeigt eine reiche Architektur. Es wäre zu wünschen, daß der Ausdruck wahrer, und die Zeichnung richtiger seyn möchten.
Auf dem Altare sieht man + die heilige Jung- frau in einer Glorie von Lanfranco. Der Kopf der Heiligen ist lieblicher als ich sie gewöhnlich von diesem Meister kenne. Die Gewänder sind in zu willkührliche Falten geschlagen, aber sie zeigen die swelten und reizenden Contouren sehr gut an. Die Farbe ist zu grau, man kann inzwischen dies Bild unter die vorzüglichen des Lanfranco setzen.
Im Chore.
Ein heiliger Franciscus von Muziano.14)
Kirche
14) Dieser Franciscus, der die Nägelmale empfängt, hängt nicht, wie Hr. Volkmann und Titi schreiben,
in
R 2
uͤber die einzelnen Kirchen.
In der erſten Capelle vom Altare ab.
Maria mit dem Kinde und dem heiligen Buonaventura, von Andrea Sacchi, mittel- maͤßig.
In der zweiten.
Die Geburt Chriſti von Lanfranco, bei- nahe eine Copie von der beruͤhmten Nacht des Cor- reggio.
In der letzten Capelle.
† Saul der vom Ananias ſein Geſicht wieder erhaͤlt, unſtreitig eins der ſchoͤnſten Staffe- leigemaͤhlde, die ich von Pietro da Cortona kenne. Die Anordnung iſt gut, die Farbe angenehm, kraͤf- tig, und aͤußerſt harmoniſch; das Helldunkle ſehr gut behandelt; der Grund zeigt eine reiche Architektur. Es waͤre zu wuͤnſchen, daß der Ausdruck wahrer, und die Zeichnung richtiger ſeyn moͤchten.
Auf dem Altare ſieht man † die heilige Jung- frau in einer Glorie von Lanfranco. Der Kopf der Heiligen iſt lieblicher als ich ſie gewoͤhnlich von dieſem Meiſter kenne. Die Gewaͤnder ſind in zu willkuͤhrliche Falten geſchlagen, aber ſie zeigen die ſwelten und reizenden Contouren ſehr gut an. Die Farbe iſt zu grau, man kann inzwiſchen dies Bild unter die vorzuͤglichen des Lanfranco ſetzen.
Im Chore.
Ein heiliger Franciſcus von Muziano.14)
Kirche
14) Dieſer Franciſcus, der die Naͤgelmale empfaͤngt, haͤngt nicht, wie Hr. Volkmann und Titi ſchreiben,
in
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uͤber die einzelnen Kirchen.
In der erſten Capelle vom Altare ab.
Maria mit dem Kinde und dem heiligen
Buonaventura, von Andrea Sacchi, mittel-
maͤßig.
In der zweiten.
Die Geburt Chriſti von Lanfranco, bei-
nahe eine Copie von der beruͤhmten Nacht des Cor-
reggio.
In der letzten Capelle.
† Saul der vom Ananias ſein Geſicht
wieder erhaͤlt, unſtreitig eins der ſchoͤnſten Staffe-
leigemaͤhlde, die ich von Pietro da Cortona kenne.
Die Anordnung iſt gut, die Farbe angenehm, kraͤf-
tig, und aͤußerſt harmoniſch; das Helldunkle ſehr
gut behandelt; der Grund zeigt eine reiche Architektur.
Es waͤre zu wuͤnſchen, daß der Ausdruck wahrer,
und die Zeichnung richtiger ſeyn moͤchten.
Auf dem Altare ſieht man † die heilige Jung-
frau in einer Glorie von Lanfranco. Der
Kopf der Heiligen iſt lieblicher als ich ſie gewoͤhnlich
von dieſem Meiſter kenne. Die Gewaͤnder ſind in
zu willkuͤhrliche Falten geſchlagen, aber ſie zeigen die
ſwelten und reizenden Contouren ſehr gut an. Die
Farbe iſt zu grau, man kann inzwiſchen dies Bild
unter die vorzuͤglichen des Lanfranco ſetzen.
Im Chore.
Ein heiliger Franciſcus von Muziano. 14)
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Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei03_1787/283>, abgerufen am 23.02.2025.
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