Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 2. Leipzig, 1787.

Bild:
<< vorherige Seite
Pallast Barberini.

Der Christ als Kind auf dem Kreuze
schlafend.
Schule des Bernini. Der Kopf ist
schön und wahr. Aber der Körper ein wenig wasser-
süchtig.

Ein Held mit Aepfeln in der Hand auf
dem Rücken;
als Paris ergänzt: Arme und Füße
neu.

Basrelief mit Bacchantinnen, schön.

Alexander Farnese zu Pferde, kleines Mo-
dell in Bronze von der Statue, die zu Piacenz steht.


Zweiter Saal.

Eine Frau mit dem Schleier. Sie hat mit
einer Faustina Aehnlichkeit.

+ Schöne Colossalische Muse, von der
Winkelmann redet. 1) Ihre Augen sind ausgehöhlt.
Der Kopf ist voll edeln Ausdrucks, auch die Stel-
lung hat etwas Ehrwürdiges. Die Falten fallen
senkrecht, Zeichen eines sehr alten Stils. Sie hält
eine Leier, die größestentheils alt ist. Nur der
rechte Arm und die Finger, mit der sie die Leier hält,
sind neu.

Eine andere drappirte Muse, schön aber be-
schädigt.

Mehrere Büsten, unter denen eine Juno in
colossaler Größe, mit einem Diadem und einer
Löwenhaut, die vorzüglichste ist.

Ein junger Mensch im Bade, Kopf neu.

Eine Gruppe auf einander liegender Kin-
der,
schlecht.

Zimmer
1) Winkelmann, G. d. K. W. E. S. 638.
Pallaſt Barberini.

Der Chriſt als Kind auf dem Kreuze
ſchlafend.
Schule des Bernini. Der Kopf iſt
ſchoͤn und wahr. Aber der Koͤrper ein wenig waſſer-
ſuͤchtig.

Ein Held mit Aepfeln in der Hand auf
dem Ruͤcken;
als Paris ergaͤnzt: Arme und Fuͤße
neu.

Basrelief mit Bacchantinnen, ſchoͤn.

Alexander Farneſe zu Pferde, kleines Mo-
dell in Bronze von der Statue, die zu Piacenz ſteht.


Zweiter Saal.

Eine Frau mit dem Schleier. Sie hat mit
einer Fauſtina Aehnlichkeit.

Schoͤne Coloſſaliſche Muſe, von der
Winkelmann redet. 1) Ihre Augen ſind ausgehoͤhlt.
Der Kopf iſt voll edeln Ausdrucks, auch die Stel-
lung hat etwas Ehrwuͤrdiges. Die Falten fallen
ſenkrecht, Zeichen eines ſehr alten Stils. Sie haͤlt
eine Leier, die groͤßeſtentheils alt iſt. Nur der
rechte Arm und die Finger, mit der ſie die Leier haͤlt,
ſind neu.

Eine andere drappirte Muſe, ſchoͤn aber be-
ſchaͤdigt.

Mehrere Buͤſten, unter denen eine Juno in
coloſſaler Groͤße, mit einem Diadem und einer
Loͤwenhaut, die vorzuͤglichſte iſt.

Ein junger Menſch im Bade, Kopf neu.

Eine Gruppe auf einander liegender Kin-
der,
ſchlecht.

Zimmer
1) Winkelmann, G. d. K. W. E. S. 638.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0283" n="269"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Palla&#x017F;t Barberini.</hi> </fw><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Der Chri&#x017F;t als Kind auf dem Kreuze<lb/>
&#x017F;chlafend.</hi> Schule des Bernini. Der Kopf i&#x017F;t<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;n und wahr. Aber der Ko&#x0364;rper ein wenig wa&#x017F;&#x017F;er-<lb/>
&#x017F;u&#x0364;chtig.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Ein Held mit Aepfeln in der Hand auf<lb/>
dem Ru&#x0364;cken;</hi> als Paris erga&#x0364;nzt: Arme und Fu&#x0364;ße<lb/>
neu.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Basrelief</hi> mit Bacchantinnen, &#x017F;cho&#x0364;n.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Alexander Farne&#x017F;e</hi> zu Pferde, kleines Mo-<lb/>
dell in Bronze von der Statue, die zu Piacenz &#x017F;teht.</p>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Zweiter Saal.</hi> </hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Eine Frau mit dem Schleier.</hi> Sie hat mit<lb/>
einer Fau&#x017F;tina Aehnlichkeit.</p><lb/>
          <p>&#x2020; <hi rendition="#fr">Scho&#x0364;ne Colo&#x017F;&#x017F;ali&#x017F;che Mu&#x017F;e,</hi> von der<lb/>
Winkelmann redet. <note place="foot" n="1)">Winkelmann, G. d. K. W. E. S. 638.</note> Ihre Augen &#x017F;ind ausgeho&#x0364;hlt.<lb/>
Der Kopf i&#x017F;t voll edeln Ausdrucks, auch die Stel-<lb/>
lung hat etwas Ehrwu&#x0364;rdiges. Die Falten fallen<lb/>
&#x017F;enkrecht, Zeichen eines &#x017F;ehr alten Stils. Sie ha&#x0364;lt<lb/>
eine Leier, die gro&#x0364;ße&#x017F;tentheils alt i&#x017F;t. Nur der<lb/>
rechte Arm und die Finger, mit der &#x017F;ie die Leier ha&#x0364;lt,<lb/>
&#x017F;ind neu.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Eine andere drappirte Mu&#x017F;e,</hi> &#x017F;cho&#x0364;n aber be-<lb/>
&#x017F;cha&#x0364;digt.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Mehrere Bu&#x0364;&#x017F;ten,</hi> unter denen eine Juno in<lb/>
colo&#x017F;&#x017F;aler Gro&#x0364;ße, mit einem Diadem und einer<lb/>
Lo&#x0364;wenhaut, die vorzu&#x0364;glich&#x017F;te i&#x017F;t.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Ein junger Men&#x017F;ch im Bade,</hi> Kopf neu.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Eine Gruppe auf einander liegender Kin-<lb/>
der,</hi> &#x017F;chlecht.</p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Zimmer</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[269/0283] Pallaſt Barberini. Der Chriſt als Kind auf dem Kreuze ſchlafend. Schule des Bernini. Der Kopf iſt ſchoͤn und wahr. Aber der Koͤrper ein wenig waſſer- ſuͤchtig. Ein Held mit Aepfeln in der Hand auf dem Ruͤcken; als Paris ergaͤnzt: Arme und Fuͤße neu. Basrelief mit Bacchantinnen, ſchoͤn. Alexander Farneſe zu Pferde, kleines Mo- dell in Bronze von der Statue, die zu Piacenz ſteht. Zweiter Saal. Eine Frau mit dem Schleier. Sie hat mit einer Fauſtina Aehnlichkeit. † Schoͤne Coloſſaliſche Muſe, von der Winkelmann redet. 1) Ihre Augen ſind ausgehoͤhlt. Der Kopf iſt voll edeln Ausdrucks, auch die Stel- lung hat etwas Ehrwuͤrdiges. Die Falten fallen ſenkrecht, Zeichen eines ſehr alten Stils. Sie haͤlt eine Leier, die groͤßeſtentheils alt iſt. Nur der rechte Arm und die Finger, mit der ſie die Leier haͤlt, ſind neu. Eine andere drappirte Muſe, ſchoͤn aber be- ſchaͤdigt. Mehrere Buͤſten, unter denen eine Juno in coloſſaler Groͤße, mit einem Diadem und einer Loͤwenhaut, die vorzuͤglichſte iſt. Ein junger Menſch im Bade, Kopf neu. Eine Gruppe auf einander liegender Kin- der, ſchlecht. Zimmer 1) Winkelmann, G. d. K. W. E. S. 638.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei02_1787
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei02_1787/283
Zitationshilfe: Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 2. Leipzig, 1787, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei02_1787/283>, abgerufen am 21.12.2024.