Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 2. Leipzig, 1787.

Bild:
<< vorherige Seite

Villa Ludovisi.
Hauptgebäude.
Vorplatz.

Claudius. Eine Büste voller Ausdruck
grämlicher Schwäche.

Ajax oder Agamemnon. Ein Kopf von
hocherhobener Arbeit,
eingemauert über die Thür
des Eingangs. 1)

+ Apollo eine Statue über Lebensgröße.
Zu seinen Füßen ein Hirtenstab als Zeichen seines
Hirtenstandes. Winkelmann legt dem Kopfe ein
Lob bei, das ich nicht ganz als verdient anerkennen
kann. 2)

Ein anderer Apollo gleichfalls sitzend.

Eine Venus.

Ein Aesculap.

Ein Antonin der Fromme, nackend, an
dem Kopf und Arme aber neu scheinen.

In
1) Winkelmann, S. 720. G. d. K.
2) Winkelmann, S. 279. seiner Geschichte der Kunst:
"Der schönste Kopf des Apollo ist ohne Zweifel der
"einer wenig bemerkten sitzenden Statue desselben
"über Lebensgröße. Es ist derselbe eben so un-
"versehrt, als der des Apollo im Belvedere, und
"einem stillen Apollo weit gemäßer. Diese Sta-
"tue ist in Absicht eines dem Apollo beigelegten
"Zeichens als die einzige, die bekannt ist, zu be-
"merken, und dies ist ein krummer Schäferstab an
"dem Steine liegend, worauf Apollo sitzet. Es
"wird dadurch sein Hirtenstand abgebildet."

Villa Ludoviſi.
Hauptgebaͤude.
Vorplatz.

Claudius. Eine Buͤſte voller Ausdruck
graͤmlicher Schwaͤche.

Ajax oder Agamemnon. Ein Kopf von
hocherhobener Arbeit,
eingemauert uͤber die Thuͤr
des Eingangs. 1)

Apollo eine Statue uͤber Lebensgroͤße.
Zu ſeinen Fuͤßen ein Hirtenſtab als Zeichen ſeines
Hirtenſtandes. Winkelmann legt dem Kopfe ein
Lob bei, das ich nicht ganz als verdient anerkennen
kann. 2)

Ein anderer Apollo gleichfalls ſitzend.

Eine Venus.

Ein Aeſculap.

Ein Antonin der Fromme, nackend, an
dem Kopf und Arme aber neu ſcheinen.

In
1) Winkelmann, S. 720. G. d. K.
2) Winkelmann, S. 279. ſeiner Geſchichte der Kunſt:
„Der ſchoͤnſte Kopf des Apollo iſt ohne Zweifel der
„einer wenig bemerkten ſitzenden Statue deſſelben
„uͤber Lebensgroͤße. Es iſt derſelbe eben ſo un-
„verſehrt, als der des Apollo im Belvedere, und
„einem ſtillen Apollo weit gemaͤßer. Dieſe Sta-
„tue iſt in Abſicht eines dem Apollo beigelegten
„Zeichens als die einzige, die bekannt iſt, zu be-
„merken, und dies iſt ein krummer Schaͤferſtab an
„dem Steine liegend, worauf Apollo ſitzet. Es
„wird dadurch ſein Hirtenſtand abgebildet.“
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0216" n="202"/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Villa Ludovi&#x017F;i.</hi> </hi> </head><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#g"><hi rendition="#b">Hauptgeba&#x0364;ude.</hi><lb/>
Vorplatz.</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">C</hi>laudius. Eine Bu&#x0364;&#x017F;te</hi> voller Ausdruck<lb/>
gra&#x0364;mlicher Schwa&#x0364;che.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Ajax oder Agamemnon. Ein Kopf von<lb/>
hocherhobener Arbeit,</hi> eingemauert u&#x0364;ber die Thu&#x0364;r<lb/>
des Eingangs. <note place="foot" n="1)">Winkelmann, S. 720. G. d. K.</note></p><lb/>
          <p>&#x2020; <hi rendition="#fr">Apollo eine Statue u&#x0364;ber Lebensgro&#x0364;ße.</hi><lb/>
Zu &#x017F;einen Fu&#x0364;ßen ein Hirten&#x017F;tab als Zeichen &#x017F;eines<lb/>
Hirten&#x017F;tandes. Winkelmann legt dem Kopfe ein<lb/>
Lob bei, das ich nicht ganz als verdient anerkennen<lb/>
kann. <note place="foot" n="2)">Winkelmann, S. 279. &#x017F;einer Ge&#x017F;chichte der Kun&#x017F;t:<lb/>
&#x201E;Der &#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;te Kopf des Apollo i&#x017F;t ohne Zweifel der<lb/>
&#x201E;einer wenig bemerkten &#x017F;itzenden Statue de&#x017F;&#x017F;elben<lb/>
&#x201E;u&#x0364;ber Lebensgro&#x0364;ße. Es i&#x017F;t der&#x017F;elbe eben &#x017F;o un-<lb/>
&#x201E;ver&#x017F;ehrt, als der des Apollo im Belvedere, und<lb/>
&#x201E;einem &#x017F;tillen Apollo weit gema&#x0364;ßer. Die&#x017F;e Sta-<lb/>
&#x201E;tue i&#x017F;t in Ab&#x017F;icht eines dem Apollo beigelegten<lb/>
&#x201E;Zeichens als die einzige, die bekannt i&#x017F;t, zu be-<lb/>
&#x201E;merken, und dies i&#x017F;t ein krummer Scha&#x0364;fer&#x017F;tab an<lb/>
&#x201E;dem Steine liegend, worauf Apollo &#x017F;itzet. Es<lb/>
&#x201E;wird dadurch &#x017F;ein Hirten&#x017F;tand abgebildet.&#x201C;</note></p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Ein anderer Apollo</hi> gleichfalls &#x017F;itzend.</p><lb/>
          <p> <hi rendition="#fr">Eine Venus.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#fr">Ein Ae&#x017F;culap.</hi> </p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Ein Antonin der Fromme, nackend,</hi> an<lb/>
dem Kopf und Arme aber neu &#x017F;cheinen.</p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">In</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[202/0216] Villa Ludoviſi. Hauptgebaͤude. Vorplatz. Claudius. Eine Buͤſte voller Ausdruck graͤmlicher Schwaͤche. Ajax oder Agamemnon. Ein Kopf von hocherhobener Arbeit, eingemauert uͤber die Thuͤr des Eingangs. 1) † Apollo eine Statue uͤber Lebensgroͤße. Zu ſeinen Fuͤßen ein Hirtenſtab als Zeichen ſeines Hirtenſtandes. Winkelmann legt dem Kopfe ein Lob bei, das ich nicht ganz als verdient anerkennen kann. 2) Ein anderer Apollo gleichfalls ſitzend. Eine Venus. Ein Aeſculap. Ein Antonin der Fromme, nackend, an dem Kopf und Arme aber neu ſcheinen. In 1) Winkelmann, S. 720. G. d. K. 2) Winkelmann, S. 279. ſeiner Geſchichte der Kunſt: „Der ſchoͤnſte Kopf des Apollo iſt ohne Zweifel der „einer wenig bemerkten ſitzenden Statue deſſelben „uͤber Lebensgroͤße. Es iſt derſelbe eben ſo un- „verſehrt, als der des Apollo im Belvedere, und „einem ſtillen Apollo weit gemaͤßer. Dieſe Sta- „tue iſt in Abſicht eines dem Apollo beigelegten „Zeichens als die einzige, die bekannt iſt, zu be- „merken, und dies iſt ein krummer Schaͤferſtab an „dem Steine liegend, worauf Apollo ſitzet. Es „wird dadurch ſein Hirtenſtand abgebildet.“

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei02_1787
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei02_1787/216
Zitationshilfe: Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 2. Leipzig, 1787, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei02_1787/216>, abgerufen am 21.12.2024.