Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Villa Borghese.

Ein Ringer, 21) der sich mit Oehle salbt.
Wenn die Arme alt sind, so sind sie wenigstens ange-
setzt.

Ein anderer Ringer, der eine Krone und einen
Palmzweig hält. Kopf und Leib sind alt und sehr
schön. Arme und Füße sind aber neu.

Eine Wölfin von Rosso Antico. Sie säugt
den Romulus und Remus. Vielleicht ein modernes
Werk.

Ein antikes wildes Schwein.

Eine sogenannte Ceres. Die Drapperie ist
schön, die Arme sind modern. Zu ihren beiden Sei-
ten sind zwei Füllhörner, die antik sind.

An dem Piedestal sieht man eine Venus, die
aus dem Bade steigt, bei ihr ein Amor, ein
Basrelief aus der Florentinischen Schule. 22)

+ Eine sehr schöne Büste, Faustina die
ältere.

Viertes Zimmer.

Man sieht hier vier Landschaften von Wutky, ei-
nem neueren deutschen Künstler aus dem Oesterrei-
chischen.

An
21) Ueber den Charakter der Ringer, s. die Beschrei-
bung des Capitols.
22) Herr Volkmann in seinen Nachrichten über Italien,
S. 866. des 2ten Bandes sagt: Dies Basrelief
werde seiner Vortrefflichkeit wegen für ein Werk des
Praxiteles gehalten. Es hat nicht den geringsten
Anspruch auf diese ehrbringende Vermuthung.
Villa Borgheſe.

Ein Ringer, 21) der ſich mit Oehle ſalbt.
Wenn die Arme alt ſind, ſo ſind ſie wenigſtens ange-
ſetzt.

Ein anderer Ringer, der eine Krone und einen
Palmzweig haͤlt. Kopf und Leib ſind alt und ſehr
ſchoͤn. Arme und Fuͤße ſind aber neu.

Eine Woͤlfin von Roſſo Antico. Sie ſaͤugt
den Romulus und Remus. Vielleicht ein modernes
Werk.

Ein antikes wildes Schwein.

Eine ſogenannte Ceres. Die Drapperie iſt
ſchoͤn, die Arme ſind modern. Zu ihren beiden Sei-
ten ſind zwei Fuͤllhoͤrner, die antik ſind.

An dem Piedeſtal ſieht man eine Venus, die
aus dem Bade ſteigt, bei ihr ein Amor, ein
Basrelief aus der Florentiniſchen Schule. 22)

† Eine ſehr ſchoͤne Buͤſte, Fauſtina die
aͤltere.

Viertes Zimmer.

Man ſieht hier vier Landſchaften von Wutky, ei-
nem neueren deutſchen Kuͤnſtler aus dem Oeſterrei-
chiſchen.

An
21) Ueber den Charakter der Ringer, ſ. die Beſchrei-
bung des Capitols.
22) Herr Volkmann in ſeinen Nachrichten uͤber Italien,
S. 866. des 2ten Bandes ſagt: Dies Basrelief
werde ſeiner Vortrefflichkeit wegen fuͤr ein Werk des
Praxiteles gehalten. Es hat nicht den geringſten
Anſpruch auf dieſe ehrbringende Vermuthung.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0355" n="333"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Villa Borghe&#x017F;e.</hi> </fw><lb/>
              <p><hi rendition="#fr">Ein Ringer,</hi><note place="foot" n="21)">Ueber den Charakter der Ringer, &#x017F;. die Be&#x017F;chrei-<lb/>
bung des Capitols.</note> der &#x017F;ich mit Oehle &#x017F;albt.<lb/>
Wenn die Arme alt &#x017F;ind, &#x017F;o &#x017F;ind &#x017F;ie wenig&#x017F;tens ange-<lb/>
&#x017F;etzt.</p><lb/>
              <p><hi rendition="#fr">Ein anderer Ringer,</hi> der eine Krone und einen<lb/>
Palmzweig ha&#x0364;lt. Kopf und Leib &#x017F;ind alt und &#x017F;ehr<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;n. Arme und Fu&#x0364;ße &#x017F;ind aber neu.</p><lb/>
              <p><hi rendition="#fr">Eine Wo&#x0364;lfin</hi> von <hi rendition="#fr">Ro&#x017F;&#x017F;o Antico.</hi> Sie &#x017F;a&#x0364;ugt<lb/>
den Romulus und Remus. Vielleicht ein modernes<lb/>
Werk.</p><lb/>
              <p> <hi rendition="#fr">Ein antikes wildes Schwein.</hi> </p><lb/>
              <p><hi rendition="#fr">Eine &#x017F;ogenannte Ceres.</hi> Die Drapperie i&#x017F;t<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;n, die Arme &#x017F;ind modern. Zu ihren beiden Sei-<lb/>
ten &#x017F;ind zwei Fu&#x0364;llho&#x0364;rner, die antik &#x017F;ind.</p><lb/>
              <p>An dem Piede&#x017F;tal &#x017F;ieht man <hi rendition="#fr">eine Venus, die<lb/>
aus dem Bade &#x017F;teigt, bei ihr ein Amor,</hi> ein<lb/>
Basrelief aus der Florentini&#x017F;chen Schule. <note place="foot" n="22)">Herr Volkmann in &#x017F;einen Nachrichten u&#x0364;ber Italien,<lb/>
S. 866. des 2ten Bandes &#x017F;agt: Dies Basrelief<lb/>
werde &#x017F;einer Vortrefflichkeit wegen fu&#x0364;r ein Werk des<lb/>
Praxiteles gehalten. Es hat nicht den gering&#x017F;ten<lb/>
An&#x017F;pruch auf die&#x017F;e ehrbringende Vermuthung.</note></p><lb/>
              <p>&#x2020; <hi rendition="#fr">Eine &#x017F;ehr &#x017F;cho&#x0364;ne Bu&#x0364;&#x017F;te, Fau&#x017F;tina die<lb/>
a&#x0364;ltere.</hi></p>
            </div><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <div n="4">
              <head><hi rendition="#g">Viertes Zimmer</hi>.</head><lb/>
              <p>Man &#x017F;ieht hier vier Land&#x017F;chaften von Wutky, ei-<lb/>
nem neueren deut&#x017F;chen Ku&#x0364;n&#x017F;tler aus dem Oe&#x017F;terrei-<lb/>
chi&#x017F;chen.</p>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">An</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[333/0355] Villa Borgheſe. Ein Ringer, 21) der ſich mit Oehle ſalbt. Wenn die Arme alt ſind, ſo ſind ſie wenigſtens ange- ſetzt. Ein anderer Ringer, der eine Krone und einen Palmzweig haͤlt. Kopf und Leib ſind alt und ſehr ſchoͤn. Arme und Fuͤße ſind aber neu. Eine Woͤlfin von Roſſo Antico. Sie ſaͤugt den Romulus und Remus. Vielleicht ein modernes Werk. Ein antikes wildes Schwein. Eine ſogenannte Ceres. Die Drapperie iſt ſchoͤn, die Arme ſind modern. Zu ihren beiden Sei- ten ſind zwei Fuͤllhoͤrner, die antik ſind. An dem Piedeſtal ſieht man eine Venus, die aus dem Bade ſteigt, bei ihr ein Amor, ein Basrelief aus der Florentiniſchen Schule. 22) † Eine ſehr ſchoͤne Buͤſte, Fauſtina die aͤltere. Viertes Zimmer. Man ſieht hier vier Landſchaften von Wutky, ei- nem neueren deutſchen Kuͤnſtler aus dem Oeſterrei- chiſchen. An 21) Ueber den Charakter der Ringer, ſ. die Beſchrei- bung des Capitols. 22) Herr Volkmann in ſeinen Nachrichten uͤber Italien, S. 866. des 2ten Bandes ſagt: Dies Basrelief werde ſeiner Vortrefflichkeit wegen fuͤr ein Werk des Praxiteles gehalten. Es hat nicht den geringſten Anſpruch auf dieſe ehrbringende Vermuthung.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei01_1787
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei01_1787/355
Zitationshilfe: Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei01_1787/355>, abgerufen am 19.11.2024.