Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787.

Bild:
<< vorherige Seite
Villa Borghese.

Curtius, der sich in den Abgrund stürzt.
Ein großes und sehr erhobenes Basrelief. In An-
sehung der Kunst von geringem Werthe.

Priamus, der seinen Sohn vom Achill
fordert.

+ Die tanzenden Horen. Trefflich gedacht.
Der vernachläßigten Ausführung nach zu urtheilen,
nur eine Copie nach einem bessern Werke.

Die Fabel der Niobe, von der Winkelmann 3)
redet. Apollo und Diana fehlen, sind aber vielleicht,
da sie an den Ecken standen, davon abgekommen.

In den Nischen umher stehen einige Büsten.


Zweiter Saal.

Auch dieser Saal, so wie die angränzenden Zim-
mer haben Plafonds, die von neueren Mahlern ver-
fertiget sind. Allein sie sind nicht von dem Werthe,
daß sie unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen könnten.

Statuen.

+ Unter vier Statuen der Venus die schönste,
in Ansehung des Gedankens und vorzüglich des schö-
nen Kopfs, diejenige, die sich mit dem Schwerdte
gürtet; bei ihr ein Amor, der den Helm des Mars
aufsetzt. Eine Vorstellung der Venus Victrix.

Ueber ver-
schiedene
Beinahmen

Unter dem Nahmen einer Venus Victrix gehen,
wie der Herr Hofrath Heyne sehr scharfsichtig bemerkt, 4)
verschiedene Antiken, die diesen Nahmen nur dem

Apfel
3) G. d. K. S. 658.
4) Sammlung antiquar. Aufsätze I. St. nr. 2. S. 156.
Villa Borgheſe.

Curtius, der ſich in den Abgrund ſtuͤrzt.
Ein großes und ſehr erhobenes Basrelief. In An-
ſehung der Kunſt von geringem Werthe.

Priamus, der ſeinen Sohn vom Achill
fordert.

Die tanzenden Horen. Trefflich gedacht.
Der vernachlaͤßigten Ausfuͤhrung nach zu urtheilen,
nur eine Copie nach einem beſſern Werke.

Die Fabel der Niobe, von der Winkelmann 3)
redet. Apollo und Diana fehlen, ſind aber vielleicht,
da ſie an den Ecken ſtanden, davon abgekommen.

In den Niſchen umher ſtehen einige Buͤſten.


Zweiter Saal.

Auch dieſer Saal, ſo wie die angraͤnzenden Zim-
mer haben Plafonds, die von neueren Mahlern ver-
fertiget ſind. Allein ſie ſind nicht von dem Werthe,
daß ſie unſere Aufmerkſamkeit auf ſich ziehen koͤnnten.

Statuen.

† Unter vier Statuen der Venus die ſchoͤnſte,
in Anſehung des Gedankens und vorzuͤglich des ſchoͤ-
nen Kopfs, diejenige, die ſich mit dem Schwerdte
guͤrtet; bei ihr ein Amor, der den Helm des Mars
aufſetzt. Eine Vorſtellung der Venus Victrix.

Ueber ver-
ſchiedene
Beinahmen

Unter dem Nahmen einer Venus Victrix gehen,
wie der Herr Hofrath Heyne ſehr ſcharfſichtig bemerkt, 4)
verſchiedene Antiken, die dieſen Nahmen nur dem

Apfel
3) G. d. K. S. 658.
4) Sammlung antiquar. Aufſaͤtze I. St. nr. 2. S. 156.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0336" n="314"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Villa Borghe&#x017F;e.</hi> </fw><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Curtius, der &#x017F;ich in den Abgrund &#x017F;tu&#x0364;rzt.</hi><lb/>
Ein großes und &#x017F;ehr erhobenes Basrelief. In An-<lb/>
&#x017F;ehung der Kun&#x017F;t von geringem Werthe.</p><lb/>
            <p> <hi rendition="#fr">Priamus, der &#x017F;einen Sohn vom Achill<lb/>
fordert.</hi> </p><lb/>
            <p>&#x2020; <hi rendition="#fr">Die tanzenden Horen.</hi> Trefflich gedacht.<lb/>
Der vernachla&#x0364;ßigten Ausfu&#x0364;hrung nach zu urtheilen,<lb/>
nur eine Copie nach einem be&#x017F;&#x017F;ern Werke.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Die Fabel der Niobe,</hi> von der Winkelmann <note place="foot" n="3)">G. d. K. S. 658.</note><lb/>
redet. Apollo und Diana fehlen, &#x017F;ind aber vielleicht,<lb/>
da &#x017F;ie an den Ecken &#x017F;tanden, davon abgekommen.</p><lb/>
            <p>In den Ni&#x017F;chen umher &#x017F;tehen <hi rendition="#fr">einige Bu&#x0364;&#x017F;ten.</hi></p>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Zweiter Saal</hi>.</hi> </head><lb/>
            <p>Auch die&#x017F;er Saal, &#x017F;o wie die angra&#x0364;nzenden Zim-<lb/>
mer haben Plafonds, die von neueren Mahlern ver-<lb/>
fertiget &#x017F;ind. Allein &#x017F;ie &#x017F;ind nicht von dem Werthe,<lb/>
daß &#x017F;ie un&#x017F;ere Aufmerk&#x017F;amkeit auf &#x017F;ich ziehen ko&#x0364;nnten.</p><lb/>
            <div n="4">
              <head><hi rendition="#g">Statuen</hi>.</head><lb/>
              <p>&#x2020; Unter vier <hi rendition="#fr">Statuen der Venus</hi> die &#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;te,<lb/>
in An&#x017F;ehung des Gedankens und vorzu&#x0364;glich des &#x017F;cho&#x0364;-<lb/>
nen Kopfs, diejenige, die &#x017F;ich mit dem Schwerdte<lb/>
gu&#x0364;rtet; bei ihr ein Amor, der den Helm des Mars<lb/>
auf&#x017F;etzt. Eine Vor&#x017F;tellung der Venus Victrix.</p><lb/>
              <note place="left">Ueber ver-<lb/>
&#x017F;chiedene<lb/>
Beinahmen</note>
              <p>Unter dem Nahmen einer Venus Victrix gehen,<lb/>
wie der Herr Hofrath Heyne &#x017F;ehr &#x017F;charf&#x017F;ichtig bemerkt, <note place="foot" n="4)">Sammlung antiquar. Auf&#x017F;a&#x0364;tze <hi rendition="#aq">I.</hi> St. <hi rendition="#aq">nr.</hi> 2. S. 156.</note><lb/>
ver&#x017F;chiedene Antiken, die die&#x017F;en Nahmen nur dem<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Apfel</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[314/0336] Villa Borgheſe. Curtius, der ſich in den Abgrund ſtuͤrzt. Ein großes und ſehr erhobenes Basrelief. In An- ſehung der Kunſt von geringem Werthe. Priamus, der ſeinen Sohn vom Achill fordert. † Die tanzenden Horen. Trefflich gedacht. Der vernachlaͤßigten Ausfuͤhrung nach zu urtheilen, nur eine Copie nach einem beſſern Werke. Die Fabel der Niobe, von der Winkelmann 3) redet. Apollo und Diana fehlen, ſind aber vielleicht, da ſie an den Ecken ſtanden, davon abgekommen. In den Niſchen umher ſtehen einige Buͤſten. Zweiter Saal. Auch dieſer Saal, ſo wie die angraͤnzenden Zim- mer haben Plafonds, die von neueren Mahlern ver- fertiget ſind. Allein ſie ſind nicht von dem Werthe, daß ſie unſere Aufmerkſamkeit auf ſich ziehen koͤnnten. Statuen. † Unter vier Statuen der Venus die ſchoͤnſte, in Anſehung des Gedankens und vorzuͤglich des ſchoͤ- nen Kopfs, diejenige, die ſich mit dem Schwerdte guͤrtet; bei ihr ein Amor, der den Helm des Mars aufſetzt. Eine Vorſtellung der Venus Victrix. Unter dem Nahmen einer Venus Victrix gehen, wie der Herr Hofrath Heyne ſehr ſcharfſichtig bemerkt, 4) verſchiedene Antiken, die dieſen Nahmen nur dem Apfel 3) G. d. K. S. 658. 4) Sammlung antiquar. Aufſaͤtze I. St. nr. 2. S. 156.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei01_1787
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei01_1787/336
Zitationshilfe: Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei01_1787/336>, abgerufen am 30.12.2024.