Jch wage es endlich, den vierten und zu- gleich den letzten Theil meiner satiri- schen Schriften herauszugeben. Eine für mich wichtige Veränderung in mei- nem Amte, nnd die dadurch verdop- pelte Arbeit, sind zum Theil Ursache gewesen, daß ich mich seit drey Jahren eines Versprechens nicht habe entledigen können, an welches mich, wo nicht das Publicum, doch wenigstens mein Ver- leger fleißig genug erinnert hat. Aber in der That ist mein Amt nur zum Theil Ursache an die- sem Aufschube gewesen; ich habe noch weit wich- tigere Verhinderungen gehabt. Für die meisten Autoren ist der Beyfall der Leser die stärkste Rei- zung, daß sie muthig, und viel schreiben. Darf ich es wohl gestehen, daß eben dieser Beyfall die wichtigste Ursache ist, warum ich seit drey Jah- ren mich nicht habe entschließen können, den vierten Theil meiner Schriften zu liefern? Die ersten drey Theile haben das Glück gehabt, in Deutschland ihre Freunde, und auch bey Aus- ländern Leser zu sinden. Man ist endlich, auf
meine
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Vorbericht.
Jch wage es endlich, den vierten und zu- gleich den letzten Theil meiner ſatiri- ſchen Schriften herauszugeben. Eine fuͤr mich wichtige Veraͤnderung in mei- nem Amte, nnd die dadurch verdop- pelte Arbeit, ſind zum Theil Urſache geweſen, daß ich mich ſeit drey Jahren eines Verſprechens nicht habe entledigen koͤnnen, an welches mich, wo nicht das Publicum, doch wenigſtens mein Ver- leger fleißig genug erinnert hat. Aber in der That iſt mein Amt nur zum Theil Urſache an die- ſem Aufſchube geweſen; ich habe noch weit wich- tigere Verhinderungen gehabt. Fuͤr die meiſten Autoren iſt der Beyfall der Leſer die ſtaͤrkſte Rei- zung, daß ſie muthig, und viel ſchreiben. Darf ich es wohl geſtehen, daß eben dieſer Beyfall die wichtigſte Urſache iſt, warum ich ſeit drey Jah- ren mich nicht habe entſchließen koͤnnen, den vierten Theil meiner Schriften zu liefern? Die erſten drey Theile haben das Gluͤck gehabt, in Deutſchland ihre Freunde, und auch bey Aus- laͤndern Leſer zu ſinden. Man iſt endlich, auf
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[0007]
Vorbericht.
Jch wage es endlich, den vierten und zu-
gleich den letzten Theil meiner ſatiri-
ſchen Schriften herauszugeben. Eine
fuͤr mich wichtige Veraͤnderung in mei-
nem Amte, nnd die dadurch verdop-
pelte Arbeit, ſind zum Theil Urſache geweſen,
daß ich mich ſeit drey Jahren eines Verſprechens
nicht habe entledigen koͤnnen, an welches mich, wo
nicht das Publicum, doch wenigſtens mein Ver-
leger fleißig genug erinnert hat. Aber in der
That iſt mein Amt nur zum Theil Urſache an die-
ſem Aufſchube geweſen; ich habe noch weit wich-
tigere Verhinderungen gehabt. Fuͤr die meiſten
Autoren iſt der Beyfall der Leſer die ſtaͤrkſte Rei-
zung, daß ſie muthig, und viel ſchreiben. Darf
ich es wohl geſtehen, daß eben dieſer Beyfall die
wichtigſte Urſache iſt, warum ich ſeit drey Jah-
ren mich nicht habe entſchließen koͤnnen, den
vierten Theil meiner Schriften zu liefern? Die
erſten drey Theile haben das Gluͤck gehabt, in
Deutſchland ihre Freunde, und auch bey Aus-
laͤndern Leſer zu ſinden. Man iſt endlich, auf
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[Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satirischer Schriften. Bd. 4. Leipzig, 1755, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rabener_sammlung04_1755/7>, abgerufen am 30.12.2024.
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