Antons Panßa von Mancha Abhandlung von Sprüchwörtern.
Vorbericht*.
Es ist vor einigen Wochen eine Schrift an un- sern Verleger gesendet worden, welche den Titel führt: Antons Panßa von Man- cha Abhandlung von Sprüchwörtern, wie solche zu verstehn und zu gebrauchen sind; dem Verfasser zum Besten, und dem Leser zur Erbauung, ans Licht gestellt.
Jn einem weitläuftigen Schreiben erklärt der Verfasser seine Absichten und die Einrichtung des Werks selbst. Es ist dieses Schreiben völlig in der Sprache abgefaßt, welche den Stolz eines ver- armten Spaniers, und die Demuth eines ver- lassenen Autors verräth. Der letzte Umstand geht unsern Verleger an, und wir überlassen es ihm, wie er sich mit ihm vereinigen will. Die Erzählun- gen, die er von seinen Vorältern und von seinen eig- nen Umständen einstreut, verdienen angemerkt zu
wer-
* Das nachstehende Sprüchwort: Wem Gott ein Amt giebt etc. ist mit diesem Vorberichte im Jännermonate des tausend siebenhundert und funfzigsten Jahres in die vermischten Schriften zum Vergnügen des Verstan- des und Witzes als ein Versuch eingerückt, und im Jahre tausend siebenhundert und acht und vierzig gefer- tigt worden.
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Antons Panßa von Mancha Abhandlung von Spruͤchwoͤrtern.
Vorbericht*.
Es iſt vor einigen Wochen eine Schrift an un- ſern Verleger geſendet worden, welche den Titel fuͤhrt: Antons Panßa von Man- cha Abhandlung von Spruͤchwoͤrtern, wie ſolche zu verſtehn und zu gebrauchen ſind; dem Verfaſſer zum Beſten, und dem Leſer zur Erbauung, ans Licht geſtellt.
Jn einem weitlaͤuftigen Schreiben erklaͤrt der Verfaſſer ſeine Abſichten und die Einrichtung des Werks ſelbſt. Es iſt dieſes Schreiben voͤllig in der Sprache abgefaßt, welche den Stolz eines ver- armten Spaniers, und die Demuth eines ver- laſſenen Autors verraͤth. Der letzte Umſtand geht unſern Verleger an, und wir uͤberlaſſen es ihm, wie er ſich mit ihm vereinigen will. Die Erzaͤhlun- gen, die er von ſeinen Voraͤltern und von ſeinen eig- nen Umſtaͤnden einſtreut, verdienen angemerkt zu
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* Das nachſtehende Spruͤchwort: Wem Gott ein Amt giebt ꝛc. iſt mit dieſem Vorberichte im Jaͤnnermonate des tauſend ſiebenhundert und funfzigſten Jahres in die vermiſchten Schriften zum Vergnuͤgen des Verſtan- des und Witzes als ein Verſuch eingeruͤckt, und im Jahre tauſend ſiebenhundert und acht und vierzig gefer- tigt worden.
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Antons Panßa von Mancha
Abhandlung
von Spruͤchwoͤrtern.
Vorbericht *.
Es iſt vor einigen Wochen eine Schrift an un-
ſern Verleger geſendet worden, welche den
Titel fuͤhrt: Antons Panßa von Man-
cha Abhandlung von Spruͤchwoͤrtern, wie
ſolche zu verſtehn und zu gebrauchen ſind;
dem Verfaſſer zum Beſten, und dem Leſer
zur Erbauung, ans Licht geſtellt.
Jn einem weitlaͤuftigen Schreiben erklaͤrt der
Verfaſſer ſeine Abſichten und die Einrichtung des
Werks ſelbſt. Es iſt dieſes Schreiben voͤllig in
der Sprache abgefaßt, welche den Stolz eines ver-
armten Spaniers, und die Demuth eines ver-
laſſenen Autors verraͤth. Der letzte Umſtand
geht unſern Verleger an, und wir uͤberlaſſen es ihm,
wie er ſich mit ihm vereinigen will. Die Erzaͤhlun-
gen, die er von ſeinen Voraͤltern und von ſeinen eig-
nen Umſtaͤnden einſtreut, verdienen angemerkt zu
wer-
* Das nachſtehende Spruͤchwort: Wem Gott ein Amt
giebt ꝛc. iſt mit dieſem Vorberichte im Jaͤnnermonate
des tauſend ſiebenhundert und funfzigſten Jahres in
die vermiſchten Schriften zum Vergnuͤgen des Verſtan-
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Jahre tauſend ſiebenhundert und acht und vierzig gefer-
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[Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satirischer Schriften. Bd. 4. Leipzig, 1755, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rabener_sammlung04_1755/45>, abgerufen am 21.12.2024.
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