Endesbenannter glaubt, daß er, ohne unbillig zu seyn, für die von Jhro Excellenz geforderten Bemühungen und Dienste als Hofmeister der jun- gen Herrschaft jährlich folgendes verlangen könne:
1.) Für Aufsicht, Unterweisung im Christenthu- me, und in der Lateinischen Sprache überhaupt 50 Thlr. -- --
2.) Für die Französische Jnformation monatlich zwey Thaler, thut auf dreyzehn Mo- nate - - - 26 Thlr. -- --
4.) Als Schreibemeister, mo- natlich einen Thaler, zwölf Groschen - - - 19 Thlr. 12 gl. --
5.) Für Lection im Rechnen, und in der Mathematik, mo- natlich drey Thaler - - 39 Thlr. -- --
6.) Mit den Versen, bittet er, ihn gnädig zu verschonen.
7.) Als
Satyriſche Briefe.
A.
Endesbenannter glaubt, daß er, ohne unbillig zu ſeyn, fuͤr die von Jhro Excellenz geforderten Bemuͤhungen und Dienſte als Hofmeiſter der jun- gen Herrſchaft jaͤhrlich folgendes verlangen koͤnne:
1.) Fuͤr Aufſicht, Unterweiſung im Chriſtenthu- me, und in der Lateiniſchen Sprache uͤberhaupt 50 Thlr. — —
2.) Fuͤr die Franzoͤſiſche Jnformation monatlich zwey Thaler, thut auf dreyzehn Mo- nate ‒ ‒ ‒ 26 Thlr. — —
4.) Als Schreibemeiſter, mo- natlich einen Thaler, zwoͤlf Groſchen ‒ ‒ ‒ 19 Thlr. 12 gl. —
5.) Fuͤr Lection im Rechnen, und in der Mathematik, mo- natlich drey Thaler ‒ ‒ 39 Thlr. — —
6.) Mit den Verſen, bittet er, ihn gnaͤdig zu verſchonen.
7.) Als
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Satyriſche Briefe.
A.
Endesbenannter glaubt, daß er, ohne unbillig
zu ſeyn, fuͤr die von Jhro Excellenz geforderten
Bemuͤhungen und Dienſte als Hofmeiſter der jun-
gen Herrſchaft jaͤhrlich folgendes verlangen koͤnne:
1.) Fuͤr Aufſicht, Unterweiſung im Chriſtenthu-
me, und in der Lateiniſchen Sprache uͤberhaupt
50 Thlr. — —
2.) Fuͤr die Franzoͤſiſche
Jnformation monatlich zwey
Thaler, thut auf dreyzehn Mo-
nate ‒ ‒ ‒ 26 Thlr. — —
3.) Dergleichen im Jtaliaͤ-
niſchen, zwey Thaler ‒ ‒ 26 Thlr. — —
4.) Als Schreibemeiſter, mo-
natlich einen Thaler, zwoͤlf
Groſchen ‒ ‒ ‒ 19 Thlr. 12 gl. —
5.) Fuͤr Lection im Rechnen,
und in der Mathematik, mo-
natlich drey Thaler ‒ ‒ 39 Thlr. — —
6.) Mit den Verſen, bittet
er, ihn gnaͤdig zu verſchonen.
7.) Als
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[Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 3. Leipzig, 1752, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rabener_sammlung03_1752/44>, abgerufen am 22.02.2025.
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