[Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 2. Leipzig, 1751.Hinkmars von Repkow Noten zur Abhandlung. Farrago libelli:) Bey diesen Worten, Quidquid agunt homines, votum, timor, ira, voluptas, Gaudia, discursus, nostri est farrago libelli. Jch habe aber mit Fleiße nur die letzten Worte da- Jndessen schicken sich diese Worte, farrago Jch bin so neidisch gar nicht, daß ich mich dieser offen-
Hinkmars von Repkow Noten zur Abhandlung. Farrago libelli:) Bey dieſen Worten, Quidquid agunt homines, votum, timor, ira, voluptas, Gaudia, diſcurſus, noſtri eſt farrago libelli. Jch habe aber mit Fleiße nur die letzten Worte da- Jndeſſen ſchicken ſich dieſe Worte, farrago Jch bin ſo neidiſch gar nicht, daß ich mich dieſer offen-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0124" n="224[124]"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Hinkmars von Repkow</hi> </fw><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Noten zur Abhandlung.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k"><hi rendition="#in">F</hi>arrago libelli:)</hi></hi></hi> Bey dieſen Worten,<lb/> welche ich aus dem Juvenal zur Ueberſchrift<lb/> uͤber gegenwaͤrtige Abhandlung gewaͤhlt habe, muß<lb/> ich vor allen Dingen verſchiednes errinnern. Die<lb/> Verſe des Juvenals heißen eigentlich ſo:</p><lb/> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#aq">Quidquid agunt homines, votum, timor, ira, voluptas,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">Gaudia, diſcurſus, noſtri eſt farrago libelli.</hi> </l> </lg><lb/> <p>Jch habe aber mit Fleiße nur die letzten Worte da-<lb/> von behalten, weil ich befuͤrchten mußte, viele meiner<lb/> Leſer moͤchten ein gar zu ſchlechtes Vertrauen zu<lb/> dieſer Schrift bekommen, wenn ſie durch die angezo-<lb/> gnen Verſe des Juvenals auf die Meynung gebracht<lb/> wuͤrden, als wollte ich Sachen darinnen abhandeln,<lb/> welche, gewiſſer Urſachen wegen, nicht allemal gern<lb/> geleſen werden.</p><lb/> <p>Jndeſſen ſchicken ſich dieſe Worte, <hi rendition="#aq">farrago<lb/> libelli,</hi> hieher. Jch weis ſie nicht nachdruͤcklicher zu<lb/> uͤberſetzen, als durch das Wort, <hi rendition="#fr">Miſchmaſch;</hi> und<lb/> dieſes zeigt meinen Leſern auf einmal an, was ſie, in<lb/> dieſen Noten ohne Text, zu ſuchen haben.</p><lb/> <p>Jch bin ſo neidiſch gar nicht, daß ich mich dieſer<lb/> Ueberſchrift ganz allein anmaaßen, und andern<lb/> Schriftſtellern verwehren wollte, ſich derſelben, in<lb/> gleichem Falle, zu bedienen. Nichts wuͤnſche ich<lb/> eifriger, als daß ich in dieſem Stuͤcke Nachfolger<lb/> finden moͤge, welche mit der gelehrten Welt eben ſo<lb/> <fw place="bottom" type="catch">offen-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [224[124]/0124]
Hinkmars von Repkow
Noten zur Abhandlung.
Farrago libelli:) Bey dieſen Worten,
welche ich aus dem Juvenal zur Ueberſchrift
uͤber gegenwaͤrtige Abhandlung gewaͤhlt habe, muß
ich vor allen Dingen verſchiednes errinnern. Die
Verſe des Juvenals heißen eigentlich ſo:
Quidquid agunt homines, votum, timor, ira, voluptas,
Gaudia, diſcurſus, noſtri eſt farrago libelli.
Jch habe aber mit Fleiße nur die letzten Worte da-
von behalten, weil ich befuͤrchten mußte, viele meiner
Leſer moͤchten ein gar zu ſchlechtes Vertrauen zu
dieſer Schrift bekommen, wenn ſie durch die angezo-
gnen Verſe des Juvenals auf die Meynung gebracht
wuͤrden, als wollte ich Sachen darinnen abhandeln,
welche, gewiſſer Urſachen wegen, nicht allemal gern
geleſen werden.
Jndeſſen ſchicken ſich dieſe Worte, farrago
libelli, hieher. Jch weis ſie nicht nachdruͤcklicher zu
uͤberſetzen, als durch das Wort, Miſchmaſch; und
dieſes zeigt meinen Leſern auf einmal an, was ſie, in
dieſen Noten ohne Text, zu ſuchen haben.
Jch bin ſo neidiſch gar nicht, daß ich mich dieſer
Ueberſchrift ganz allein anmaaßen, und andern
Schriftſtellern verwehren wollte, ſich derſelben, in
gleichem Falle, zu bedienen. Nichts wuͤnſche ich
eifriger, als daß ich in dieſem Stuͤcke Nachfolger
finden moͤge, welche mit der gelehrten Welt eben ſo
offen-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |