Fläche des Sechskantners 1 und auf die anliegende 0, so bilden die wachsenden 1 eine Gyroedrie, wie beim Quarze, wo die Trapezflächen x oben und unten an einer Säulenkante nicht mit einander correspondiren: die obere Dihexaederhälfte ist gegen die untere um 60° verdreht. Oder
[Abbildung]
[Abbildung]
es correspondiren, wie beim Apatit, die Hälftfläch- ner u miteinander, dann ist es ein einfaches Di- hexaeder von Zwischenstellung, d. h. welches sämmt- liche a ungleich schneidet. Denn aus der Pro- jektion des Sechskantners geht hervor, daß er aus zwei Dihexaedern von Zwischenstellung besteht, die sich symmetrisch kreuzen. Siehe Apatit vom St. Gotthart.
[Abbildung]
[Abbildung]
Theilen wir uns den Sechskantner nach dem eingeschriebenen Dihexae- der, d. h. schreiben wir auf eine Dihexaederfläche 0, auf die anliegenden 1 etc., so geben die wach- senden 1 einen Drei- unddreikantner oder gebrochenes Rhomboeder, und wie aus der Projektion folgt, so kann man jeden Sechskantner aus zwei durchwachsenen Dreikantnern 1 und 0 entstanden denken: Dreikantner und Gegendreikantner, dieser ergänzt jenen zu einem Sechsundsechskantner. Auf dieselbe Weise kann man endlich das Rhomboeder als den Hälftflächner eines Dihexaeders ansehen pag. 25.
b) Dreigliedriges System.
Dasselbe hat zum allgemeinsten Körper den Dreiunddreikantner (Scalenoeder) von 12 ungleichseitigen Dreiecken begränzt, in der 3+3- kantigen Endkante laufen die drei stumpfen und drei scharfen Endkanten
[Abbildung]
zusammen, während die sechs 2+1+1- kantigen Seitenecken im Zickzack durch die Seitenkanten verbunden werden. Projiciren wir uns z. B. den gewöhn- lichen Dreikantner des Kalkspathes c : a :
[Formel 1]
: b, so geht die scharfe Endkante c :
[Formel 2]
, die stumpfe c :
[Formel 3]
, die Seitenkante c : b. Eine Fläche b : b durch die Seitenkanten gelegt gibt das Hauptrhomboeder a:a:infinitya;
Dreigliedriges Syſtem.
Fläche des Sechskantners 1 und auf die anliegende 0, ſo bilden die wachſenden 1 eine Gyroedrie, wie beim Quarze, wo die Trapezflächen x oben und unten an einer Säulenkante nicht mit einander correſpondiren: die obere Dihexaederhälfte iſt gegen die untere um 60° verdreht. Oder
[Abbildung]
[Abbildung]
es correſpondiren, wie beim Apatit, die Hälftfläch- ner u miteinander, dann iſt es ein einfaches Di- hexaeder von Zwiſchenſtellung, d. h. welches ſämmt- liche a ungleich ſchneidet. Denn aus der Pro- jektion des Sechskantners geht hervor, daß er aus zwei Dihexaedern von Zwiſchenſtellung beſteht, die ſich ſymmetriſch kreuzen. Siehe Apatit vom St. Gotthart.
[Abbildung]
[Abbildung]
Theilen wir uns den Sechskantner nach dem eingeſchriebenen Dihexae- der, d. h. ſchreiben wir auf eine Dihexaederfläche 0, auf die anliegenden 1 ꝛc., ſo geben die wach- ſenden 1 einen Drei- unddreikantner oder gebrochenes Rhomboeder, und wie aus der Projektion folgt, ſo kann man jeden Sechskantner aus zwei durchwachſenen Dreikantnern 1 und 0 entſtanden denken: Dreikantner und Gegendreikantner, dieſer ergänzt jenen zu einem Sechsundſechskantner. Auf dieſelbe Weiſe kann man endlich das Rhomboeder als den Hälftflächner eines Dihexaeders anſehen pag. 25.
b) Dreigliedriges Syſtem.
Daſſelbe hat zum allgemeinſten Körper den Dreiunddreikantner (Scalenoeder) von 12 ungleichſeitigen Dreiecken begränzt, in der 3+3- kantigen Endkante laufen die drei ſtumpfen und drei ſcharfen Endkanten
[Abbildung]
zuſammen, während die ſechs 2+1+1- kantigen Seitenecken im Zickzack durch die Seitenkanten verbunden werden. Projiciren wir uns z. B. den gewöhn- lichen Dreikantner des Kalkſpathes c : a :
[Formel 1]
: b, ſo geht die ſcharfe Endkante c :
[Formel 2]
, die ſtumpfe c :
[Formel 3]
, die Seitenkante c : b. Eine Fläche b : b durch die Seitenkanten gelegt gibt das Hauptrhomboeder a:a:∞a;
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0090"n="78"/><fwplace="top"type="header">Dreigliedriges Syſtem.</fw><lb/>
Fläche des Sechskantners 1 und auf die anliegende 0, ſo bilden die<lb/>
wachſenden 1 eine Gyroedrie, wie beim Quarze, wo die Trapezflächen<lb/><hirendition="#aq">x</hi> oben und unten an einer Säulenkante nicht mit einander correſpondiren:<lb/>
die obere Dihexaederhälfte iſt gegen die untere um 60° verdreht. Oder<lb/><figure/><figure/> es correſpondiren, wie beim Apatit, die Hälftfläch-<lb/>
ner <hirendition="#aq">u</hi> miteinander, dann iſt es ein einfaches Di-<lb/>
hexaeder von Zwiſchenſtellung, d. h. welches ſämmt-<lb/>
liche <hirendition="#aq">a</hi> ungleich ſchneidet. Denn aus der Pro-<lb/>
jektion des Sechskantners geht hervor, daß er aus<lb/>
zwei Dihexaedern von Zwiſchenſtellung beſteht, die<lb/>ſich ſymmetriſch kreuzen. Siehe Apatit vom St.<lb/>
Gotthart.</p><lb/><figure/><figure/><p>Theilen wir uns den<lb/>
Sechskantner nach dem<lb/>
eingeſchriebenen Dihexae-<lb/>
der, d. h. ſchreiben wir<lb/>
auf eine Dihexaederfläche<lb/>
0, auf die anliegenden<lb/>
1 ꝛc., ſo geben die wach-<lb/>ſenden 1 einen <hirendition="#g">Drei-<lb/>
unddreikantner</hi> oder<lb/>
gebrochenes Rhomboeder,<lb/>
und wie aus der Projektion<lb/>
folgt, ſo kann man jeden Sechskantner aus zwei<lb/>
durchwachſenen Dreikantnern 1 und 0 entſtanden<lb/>
denken: Dreikantner und Gegendreikantner, dieſer<lb/>
ergänzt jenen zu einem Sechsundſechskantner. Auf<lb/>
dieſelbe Weiſe kann man endlich das Rhomboeder<lb/>
als den Hälftflächner eines Dihexaeders anſehen<lb/><hirendition="#aq">pag.</hi> 25.</p></div><lb/><divn="4"><head><hirendition="#b"><hirendition="#aq">b</hi>) Dreigliedriges Syſtem.</hi></head><lb/><p>Daſſelbe hat zum allgemeinſten Körper den <hirendition="#g">Dreiunddreikantner</hi><lb/>
(Scalenoeder) von 12 ungleichſeitigen Dreiecken begränzt, in der 3+3-<lb/>
kantigen Endkante laufen die drei ſtumpfen und drei ſcharfen Endkanten<lb/><figure/> zuſammen, während die ſechs 2+1+1-<lb/>
kantigen Seitenecken im Zickzack durch<lb/>
die Seitenkanten verbunden werden.<lb/>
Projiciren wir uns z. B. den gewöhn-<lb/>
lichen Dreikantner des Kalkſpathes<lb/><hirendition="#c"><hirendition="#aq">c : a</hi> : <formula/> : <hirendition="#aq">b</hi>,</hi><lb/>ſo geht die ſcharfe Endkante <hirendition="#aq">c</hi> : <formula/>, die<lb/>ſtumpfe <hirendition="#aq">c</hi> : <formula/>, die Seitenkante <hirendition="#aq">c : b.</hi><lb/>
Eine Fläche <hirendition="#aq">b : b</hi> durch die Seitenkanten<lb/>
gelegt gibt das Hauptrhomboeder <hirendition="#aq">a:a:∞a</hi>;<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[78/0090]
Dreigliedriges Syſtem.
Fläche des Sechskantners 1 und auf die anliegende 0, ſo bilden die
wachſenden 1 eine Gyroedrie, wie beim Quarze, wo die Trapezflächen
x oben und unten an einer Säulenkante nicht mit einander correſpondiren:
die obere Dihexaederhälfte iſt gegen die untere um 60° verdreht. Oder
[Abbildung]
[Abbildung]
es correſpondiren, wie beim Apatit, die Hälftfläch-
ner u miteinander, dann iſt es ein einfaches Di-
hexaeder von Zwiſchenſtellung, d. h. welches ſämmt-
liche a ungleich ſchneidet. Denn aus der Pro-
jektion des Sechskantners geht hervor, daß er aus
zwei Dihexaedern von Zwiſchenſtellung beſteht, die
ſich ſymmetriſch kreuzen. Siehe Apatit vom St.
Gotthart.
[Abbildung]
[Abbildung]
Theilen wir uns den
Sechskantner nach dem
eingeſchriebenen Dihexae-
der, d. h. ſchreiben wir
auf eine Dihexaederfläche
0, auf die anliegenden
1 ꝛc., ſo geben die wach-
ſenden 1 einen Drei-
unddreikantner oder
gebrochenes Rhomboeder,
und wie aus der Projektion
folgt, ſo kann man jeden Sechskantner aus zwei
durchwachſenen Dreikantnern 1 und 0 entſtanden
denken: Dreikantner und Gegendreikantner, dieſer
ergänzt jenen zu einem Sechsundſechskantner. Auf
dieſelbe Weiſe kann man endlich das Rhomboeder
als den Hälftflächner eines Dihexaeders anſehen
pag. 25.
b) Dreigliedriges Syſtem.
Daſſelbe hat zum allgemeinſten Körper den Dreiunddreikantner
(Scalenoeder) von 12 ungleichſeitigen Dreiecken begränzt, in der 3+3-
kantigen Endkante laufen die drei ſtumpfen und drei ſcharfen Endkanten
[Abbildung]
zuſammen, während die ſechs 2+1+1-
kantigen Seitenecken im Zickzack durch
die Seitenkanten verbunden werden.
Projiciren wir uns z. B. den gewöhn-
lichen Dreikantner des Kalkſpathes
c : a : [FORMEL] : b,
ſo geht die ſcharfe Endkante c : [FORMEL], die
ſtumpfe c : [FORMEL], die Seitenkante c : b.
Eine Fläche b : b durch die Seitenkanten
gelegt gibt das Hauptrhomboeder a:a:∞a;
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/90>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.