Dichte unkrystallinische Gebirge, die nicht das deutliche Gepräge eines Wasser- oder Trümmergebirges an sich tragen, kommen gerade nicht viel vor. Oder wenn sie auch vorkämen, so steht bei dem Mangel an krystalli- nischer Bildung immer für Zweifel ein großer Raum offen. Auch pflegt man die Sachen, wo es nur irgend angeht, immer zu den Porphyren mit überwiegender Grundmasse zu stellen. So hat z. B. Werner's
Thonporphyr häufig das Ansehen eines Porphyrtuffes, der auf secundärem Wege sich gebildet hat. Während andere wie der Hälleflinta pag. 189 von Dannemora so frisch aussehen, daß sie mit den frischesten krystallinischen Graniten wetteifern.
Der dichte Grünstein, die Grundmasse von den grünen Porphyren bildend, nähert sich in allen möglichen Uebergängen den ächten Porphyren, entfernt sich dann aber durch Schichtung, Aufnahme von Kalkspath (Schaal- stein) und kugelförmige bis erdige Absonderung so weit von aller ächten chemischen Bildung, daß wir es hier offenbar oft mit Trümmergesteinen zu thun haben. Nur der
Serpentinpag. 203 hat eine Gleichartigkeit des Bruchs und eine Frische des Aussehens, daß es freilich befremdet, wenn man ihn nicht zu den unmittelbaren chemischen Niederschlägen zählen soll. Durch die Ausdehnung und Verbreitung seiner Bergkuppen, die übrigens zu den unfruchtbarsten gehören, welche wir kennen, spielt er eine nicht unwichtige Rolle auf der Erdoberfläche. Schließt in Schlesien und Böhmen Opale und Kieselmassen verschiedener Art ein.
D.Melaphyre und Mandelsteine.
Sie treten hauptsächlich in der Steinkohlenformation auf. Durch ihre schwarze Farbe erinnern sie an den Basalt, allein der Olivin ist ihnen noch nicht wesentlich. Wenn Augit sich ausscheidet, so ist es gemeiniglich der schwarze basaltische Augit pag. 213. Daher schielen die Gesteine stets zu den Basalten hinüber, und man hat seine Noth, sie davon ge- hörig zu trennen. Die Schweden nennen sie auch Trapp. Trappa heißt nämlich Treppe, der Name soll auf die kuppenförmigen Gebirge anspielen, welche von den Schichten des Uebergangsgebirges treppenartig umgeben sind, wie z. B. die Kinnekulle am Wenernsee. Werner machte eine be- sondere Trappformation, die er passend dem Steinkohlengebirge unter- ordnete, und rechnete dahin den Grünstein, Mandelstein, Klingstein und Basalt. Der Name Melaphyr stammt von Alexander Brongniart (melas schwarz, und phyr die 2te Sylbe von Porphyr), daher übersetzte ihn L. v. Buch in schwarzen Porphyr, welcher nach seinen theoretischen Ansichten den Jura gehoben haben sollte. Nicht selten bilden sich in den Melaphyren runde Blasenräume aus (sogenannte Mandeln), die mit Chal- cedon und Amethyst austapezirt zu sein pflegen, worin sich dann Kalk- spath und Zeolithe verschiedener Art angehäuft haben. Verwittert das Gestein, wozu es große Neigung zeigt, so fallen die kieseligen Mandeln heraus. Diese sind vortrefflich gerundet, höchstens an einer Kante schneidig,
Gebirgsarten: Serpentin, Melaphyr.
C.Dichte Maſſe.
Dichte unkryſtalliniſche Gebirge, die nicht das deutliche Gepräge eines Waſſer- oder Trümmergebirges an ſich tragen, kommen gerade nicht viel vor. Oder wenn ſie auch vorkämen, ſo ſteht bei dem Mangel an kryſtalli- niſcher Bildung immer für Zweifel ein großer Raum offen. Auch pflegt man die Sachen, wo es nur irgend angeht, immer zu den Porphyren mit überwiegender Grundmaſſe zu ſtellen. So hat z. B. Werner’s
Thonporphyr häufig das Anſehen eines Porphyrtuffes, der auf ſecundärem Wege ſich gebildet hat. Während andere wie der Hälleflinta pag. 189 von Dannemora ſo friſch ausſehen, daß ſie mit den friſcheſten kryſtalliniſchen Graniten wetteifern.
Der dichte Grünſtein, die Grundmaſſe von den grünen Porphyren bildend, nähert ſich in allen möglichen Uebergängen den ächten Porphyren, entfernt ſich dann aber durch Schichtung, Aufnahme von Kalkſpath (Schaal- ſtein) und kugelförmige bis erdige Abſonderung ſo weit von aller ächten chemiſchen Bildung, daß wir es hier offenbar oft mit Trümmergeſteinen zu thun haben. Nur der
Serpentinpag. 203 hat eine Gleichartigkeit des Bruchs und eine Friſche des Ausſehens, daß es freilich befremdet, wenn man ihn nicht zu den unmittelbaren chemiſchen Niederſchlägen zählen ſoll. Durch die Ausdehnung und Verbreitung ſeiner Bergkuppen, die übrigens zu den unfruchtbarſten gehören, welche wir kennen, ſpielt er eine nicht unwichtige Rolle auf der Erdoberfläche. Schließt in Schleſien und Böhmen Opale und Kieſelmaſſen verſchiedener Art ein.
D.Melaphyre und Mandelſteine.
Sie treten hauptſächlich in der Steinkohlenformation auf. Durch ihre ſchwarze Farbe erinnern ſie an den Baſalt, allein der Olivin iſt ihnen noch nicht weſentlich. Wenn Augit ſich ausſcheidet, ſo iſt es gemeiniglich der ſchwarze baſaltiſche Augit pag. 213. Daher ſchielen die Geſteine ſtets zu den Baſalten hinüber, und man hat ſeine Noth, ſie davon ge- hörig zu trennen. Die Schweden nennen ſie auch Trapp. Trappa heißt nämlich Treppe, der Name ſoll auf die kuppenförmigen Gebirge anſpielen, welche von den Schichten des Uebergangsgebirges treppenartig umgeben ſind, wie z. B. die Kinnekulle am Wenernſee. Werner machte eine be- ſondere Trappformation, die er paſſend dem Steinkohlengebirge unter- ordnete, und rechnete dahin den Grünſtein, Mandelſtein, Klingſtein und Baſalt. Der Name Melaphyr ſtammt von Alexander Brongniart (μέλας ſchwarz, und phyr die 2te Sylbe von Porphyr), daher überſetzte ihn L. v. Buch in ſchwarzen Porphyr, welcher nach ſeinen theoretiſchen Anſichten den Jura gehoben haben ſollte. Nicht ſelten bilden ſich in den Melaphyren runde Blaſenräume aus (ſogenannte Mandeln), die mit Chal- cedon und Amethyſt austapezirt zu ſein pflegen, worin ſich dann Kalk- ſpath und Zeolithe verſchiedener Art angehäuft haben. Verwittert das Geſtein, wozu es große Neigung zeigt, ſo fallen die kieſeligen Mandeln heraus. Dieſe ſind vortrefflich gerundet, höchſtens an einer Kante ſchneidig,
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Gebirgsarten: Serpentin, Melaphyr.
C. Dichte Maſſe.
Dichte unkryſtalliniſche Gebirge, die nicht das deutliche Gepräge eines
Waſſer- oder Trümmergebirges an ſich tragen, kommen gerade nicht viel
vor. Oder wenn ſie auch vorkämen, ſo ſteht bei dem Mangel an kryſtalli-
niſcher Bildung immer für Zweifel ein großer Raum offen. Auch pflegt
man die Sachen, wo es nur irgend angeht, immer zu den Porphyren
mit überwiegender Grundmaſſe zu ſtellen. So hat z. B. Werner’s
Thonporphyr häufig das Anſehen eines Porphyrtuffes, der auf
ſecundärem Wege ſich gebildet hat. Während andere wie der Hälleflinta
pag. 189 von Dannemora ſo friſch ausſehen, daß ſie mit den friſcheſten
kryſtalliniſchen Graniten wetteifern.
Der dichte Grünſtein, die Grundmaſſe von den grünen Porphyren
bildend, nähert ſich in allen möglichen Uebergängen den ächten Porphyren,
entfernt ſich dann aber durch Schichtung, Aufnahme von Kalkſpath (Schaal-
ſtein) und kugelförmige bis erdige Abſonderung ſo weit von aller ächten
chemiſchen Bildung, daß wir es hier offenbar oft mit Trümmergeſteinen
zu thun haben. Nur der
Serpentinpag. 203 hat eine Gleichartigkeit des Bruchs und eine
Friſche des Ausſehens, daß es freilich befremdet, wenn man ihn nicht
zu den unmittelbaren chemiſchen Niederſchlägen zählen ſoll. Durch die
Ausdehnung und Verbreitung ſeiner Bergkuppen, die übrigens zu den
unfruchtbarſten gehören, welche wir kennen, ſpielt er eine nicht unwichtige
Rolle auf der Erdoberfläche. Schließt in Schleſien und Böhmen Opale
und Kieſelmaſſen verſchiedener Art ein.
D. Melaphyre und Mandelſteine.
Sie treten hauptſächlich in der Steinkohlenformation auf. Durch ihre
ſchwarze Farbe erinnern ſie an den Baſalt, allein der Olivin iſt ihnen
noch nicht weſentlich. Wenn Augit ſich ausſcheidet, ſo iſt es gemeiniglich
der ſchwarze baſaltiſche Augit pag. 213. Daher ſchielen die Geſteine
ſtets zu den Baſalten hinüber, und man hat ſeine Noth, ſie davon ge-
hörig zu trennen. Die Schweden nennen ſie auch Trapp. Trappa heißt
nämlich Treppe, der Name ſoll auf die kuppenförmigen Gebirge anſpielen,
welche von den Schichten des Uebergangsgebirges treppenartig umgeben
ſind, wie z. B. die Kinnekulle am Wenernſee. Werner machte eine be-
ſondere Trappformation, die er paſſend dem Steinkohlengebirge unter-
ordnete, und rechnete dahin den Grünſtein, Mandelſtein, Klingſtein und
Baſalt. Der Name Melaphyr ſtammt von Alexander Brongniart (μέλας
ſchwarz, und phyr die 2te Sylbe von Porphyr), daher überſetzte ihn
L. v. Buch in ſchwarzen Porphyr, welcher nach ſeinen theoretiſchen
Anſichten den Jura gehoben haben ſollte. Nicht ſelten bilden ſich in den
Melaphyren runde Blaſenräume aus (ſogenannte Mandeln), die mit Chal-
cedon und Amethyſt austapezirt zu ſein pflegen, worin ſich dann Kalk-
ſpath und Zeolithe verſchiedener Art angehäuft haben. Verwittert das
Geſtein, wozu es große Neigung zeigt, ſo fallen die kieſeligen Mandeln
heraus. Dieſe ſind vortrefflich gerundet, höchſtens an einer Kante ſchneidig,
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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 676. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/688>, abgerufen am 13.11.2024.
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