V. Cl. Geschw. Metalle: Weißgiltigerz, Kupferkies.
4b : 5a' und r = c : a : b. Oft werden die Krystalle durch Ausdeh- nung von a tafelartig, b und m sind unvollkommen blättrig.
Eisenschwarz und halbmetallischen Glanz, aber dunkel kirschrothen Strich, wodurch es sich eng an das Rothgiltigerz anschließt. Härte 2--3, milde, Gew. 5,3. Ag S'''b mit 36,4 Ag, 1 Cu, 0,6 Fe, 39,1 Sb, 21,9 S. Sehr selten.
Weißgiltigerz ist auf den Freiberger Gruben Himmelsfürst und Hoff- nung Gottes etc. ein altberühmtes Silbererz, das nur mit Bleiglanz vor- kommt, aber sehr feinkörnig und dicht ist, und mit Bleischweif pag. 585 große Aehnlichkeit hat. G. Rose erwähnt unvollkommene Oblongoktaeder von 100° und 130° in den Seitenwinkeln. Licht bleigrau, milde, glän- zender Strich. Gew. 5,4. Man unterscheidet ein lichtes oder ein dun- keles, im erstern fand Klaproth 20,4 Ag, im letztern 9,25 Ag. Ram- melsberg hat im lichten von der Grube Hoffnung Gottes nur 5,8 Ag, 38,4 Pb, 6,8 Zn, 3,8 Fe, 22,4 Sb, 22,5 S gefunden, was zur Formel (Pb, Ag, Zn, Fe)4 S'''b führen würde, die mit Fahlerz stimmt. Aber dem ächten Fahlerz ist das Blei fremd. Man hüte sich, es mit dichtem Graugiltigerz zu verwechseln, was zu den ächten Fahlerzen gehört, die bis 31,9 Ag haben können. Das ebenfalls bleihaltige Schilfglaserz mit 23 Ag hält G. Rose für einen silberhaltigen Bournonit. Der seltene
Sternbergit Haid. Pogg. Ann. 11. 483, Ag F'''e von Joachims- thal bricht in dünnen gemein biegsamen tombakbraunen blättrigen Tafeln, die dem 2gliedrigen System angehören. Der blättrige Bruch c = c : infinitya : infinityb herrscht, das Oktaeder f = a : b : c hat 118° in der vordern Endkante. Die Säule a : b : infinityc kommt nicht vor, sie würde 119° 30' messen, aber die Zwillinge haben diese Säulen gemein und liegen umge- kehrt. Gew. 4,2, Härte 1--2.
Auf Kohle schmilzt er zu einer mit Silber bedeckten magnetischen Kugel, nach Zippe Pogg. Ann. 27. 690 enthält er 33,2 Silber, 36 Eisen, 30 Schwefel.
Kupfererze.
Wir dürfen dahin nur diejenigen rechnen, worin Kupfer die Haupt- rolle spielt. Denn dieses wichtige Metall kommt außerdem noch unter- geordnet in einer Menge geschwefelter Erze vor, und ist dabei so gern in Gesellschaft des Silbers und umgekehrt, daß es nicht möglich ist, zwischen beiden zu trennen, wie Silberkupferglanz und Eukairit etc. beweisen.
1. KupferkiesCu F'''e.
Pyrites aureo colore Geelkis oder Kupferkis Agricola 706. Es ist eines der gemeinsten Erze, das daher auch den Alten nicht entgehen konnte. Plinius 36. 30 begreift ihn mit unter Pyrites: sed est alius etiamnum pyrites, similitudine aeris ... colore ... aureo. Während die
V. Cl. Geſchw. Metalle: Weißgiltigerz, Kupferkies.
4b : 5a' und r = c : a : b. Oft werden die Kryſtalle durch Ausdeh- nung von a tafelartig, b und m ſind unvollkommen blättrig.
Eiſenſchwarz und halbmetalliſchen Glanz, aber dunkel kirſchrothen Strich, wodurch es ſich eng an das Rothgiltigerz anſchließt. Härte 2—3, milde, Gew. 5,3. A̍g S̶ˈˈˈb mit 36,4 Ag, 1 Cu, 0,6 Fe, 39,1 Sb, 21,9 S. Sehr ſelten.
Weißgiltigerz iſt auf den Freiberger Gruben Himmelsfürſt und Hoff- nung Gottes ꝛc. ein altberühmtes Silbererz, das nur mit Bleiglanz vor- kommt, aber ſehr feinkörnig und dicht iſt, und mit Bleiſchweif pag. 585 große Aehnlichkeit hat. G. Roſe erwähnt unvollkommene Oblongoktaeder von 100° und 130° in den Seitenwinkeln. Licht bleigrau, milde, glän- zender Strich. Gew. 5,4. Man unterſcheidet ein lichtes oder ein dun- keles, im erſtern fand Klaproth 20,4 Ag, im letztern 9,25 Ag. Ram- melsberg hat im lichten von der Grube Hoffnung Gottes nur 5,8 Ag, 38,4 Pb, 6,8 Zn, 3,8 Fe, 22,4 Sb, 22,5 S gefunden, was zur Formel (P̍b, A̍g, Z̍n, F̍e)4 S̶ˈˈˈb führen würde, die mit Fahlerz ſtimmt. Aber dem ächten Fahlerz iſt das Blei fremd. Man hüte ſich, es mit dichtem Graugiltigerz zu verwechſeln, was zu den ächten Fahlerzen gehört, die bis 31,9 Ag haben können. Das ebenfalls bleihaltige Schilfglaserz mit 23 Ag hält G. Roſe für einen ſilberhaltigen Bournonit. Der ſeltene
Sternbergit Haid. Pogg. Ann. 11. 483, A̍g F̶ˈˈˈe von Joachims- thal bricht in dünnen gemein biegſamen tombakbraunen blättrigen Tafeln, die dem 2gliedrigen Syſtem angehören. Der blättrige Bruch c = c : ∞a : ∞b herrſcht, das Oktaeder f = a : b : c hat 118° in der vordern Endkante. Die Säule a : b : ∞c kommt nicht vor, ſie würde 119° 30′ meſſen, aber die Zwillinge haben dieſe Säulen gemein und liegen umge- kehrt. Gew. 4,2, Härte 1—2.
Auf Kohle ſchmilzt er zu einer mit Silber bedeckten magnetiſchen Kugel, nach Zippe Pogg. Ann. 27. 690 enthält er 33,2 Silber, 36 Eiſen, 30 Schwefel.
Kupfererze.
Wir dürfen dahin nur diejenigen rechnen, worin Kupfer die Haupt- rolle ſpielt. Denn dieſes wichtige Metall kommt außerdem noch unter- geordnet in einer Menge geſchwefelter Erze vor, und iſt dabei ſo gern in Geſellſchaft des Silbers und umgekehrt, daß es nicht möglich iſt, zwiſchen beiden zu trennen, wie Silberkupferglanz und Eukairit ꝛc. beweiſen.
1. KupferkiesC̶̍u F̶ˈˈˈe.
Pyrites aureo colore Geelkis oder Kupferkis Agricola 706. Es iſt eines der gemeinſten Erze, das daher auch den Alten nicht entgehen konnte. Plinius 36. 30 begreift ihn mit unter Pyrites: sed est alius etiamnum pyrites, similitudine aeris … colore … aureo. Während die
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[610/0622]
V. Cl. Geſchw. Metalle: Weißgiltigerz, Kupferkies.
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nung von a tafelartig, b und m ſind unvollkommen blättrig.
Eiſenſchwarz und halbmetalliſchen Glanz, aber dunkel kirſchrothen
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milde, Gew. 5,3. A̍g S̶ˈˈˈb mit 36,4 Ag, 1 Cu, 0,6 Fe, 39,1 Sb, 21,9 S.
Sehr ſelten.
Weißgiltigerz iſt auf den Freiberger Gruben Himmelsfürſt und Hoff-
nung Gottes ꝛc. ein altberühmtes Silbererz, das nur mit Bleiglanz vor-
kommt, aber ſehr feinkörnig und dicht iſt, und mit Bleiſchweif pag. 585
große Aehnlichkeit hat. G. Roſe erwähnt unvollkommene Oblongoktaeder
von 100° und 130° in den Seitenwinkeln. Licht bleigrau, milde, glän-
zender Strich. Gew. 5,4. Man unterſcheidet ein lichtes oder ein dun-
keles, im erſtern fand Klaproth 20,4 Ag, im letztern 9,25 Ag. Ram-
melsberg hat im lichten von der Grube Hoffnung Gottes nur 5,8 Ag,
38,4 Pb, 6,8 Zn, 3,8 Fe, 22,4 Sb, 22,5 S gefunden, was zur Formel
(P̍b, A̍g, Z̍n, F̍e)4 S̶ˈˈˈb
führen würde, die mit Fahlerz ſtimmt. Aber dem ächten Fahlerz iſt das
Blei fremd. Man hüte ſich, es mit dichtem Graugiltigerz zu verwechſeln,
was zu den ächten Fahlerzen gehört, die bis 31,9 Ag haben können.
Das ebenfalls bleihaltige Schilfglaserz mit 23 Ag hält G. Roſe für
einen ſilberhaltigen Bournonit. Der ſeltene
Sternbergit Haid. Pogg. Ann. 11. 483, A̍g F̶ˈˈˈe von Joachims-
thal bricht in dünnen gemein biegſamen tombakbraunen blättrigen Tafeln,
die dem 2gliedrigen Syſtem angehören. Der blättrige Bruch c = c :
∞a : ∞b herrſcht, das Oktaeder f = a : b : c hat 118° in der vordern
Endkante. Die Säule a : b : ∞c kommt nicht vor, ſie würde 119° 30′
meſſen, aber die Zwillinge haben dieſe Säulen gemein und liegen umge-
kehrt. Gew. 4,2, Härte 1—2.
Auf Kohle ſchmilzt er zu einer mit Silber bedeckten magnetiſchen
Kugel, nach Zippe Pogg. Ann. 27. 690 enthält er 33,2 Silber, 36 Eiſen,
30 Schwefel.
Kupfererze.
Wir dürfen dahin nur diejenigen rechnen, worin Kupfer die Haupt-
rolle ſpielt. Denn dieſes wichtige Metall kommt außerdem noch unter-
geordnet in einer Menge geſchwefelter Erze vor, und iſt dabei ſo gern in
Geſellſchaft des Silbers und umgekehrt, daß es nicht möglich iſt, zwiſchen
beiden zu trennen, wie Silberkupferglanz und Eukairit ꝛc. beweiſen.
1. Kupferkies C̶̍u F̶ˈˈˈe.
Pyrites aureo colore Geelkis oder Kupferkis Agricola 706. Es iſt
eines der gemeinſten Erze, das daher auch den Alten nicht entgehen
konnte. Plinius 36. 30 begreift ihn mit unter Pyrites: sed est alius
etiamnum pyrites, similitudine aeris … colore … aureo. Während die
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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 610. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/622>, abgerufen am 21.11.2024.
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