Klaproth Beitr. III.26 von Nagyag in Siebenbürgen, daher auch von Werner schlechthin Nagyager-Erz genannt. Die Bergleute nennen es blättriges Graugolderz, Hausmann's Blättertellur, Tellure natif auro- plumbifere, Black Tellurium.
4gliedrig, aber meßbare Krystalle selten. Es herrscht stets der
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ausgezeichnete Blätterbruch P = c : infinitya : infinitya. Phil- lips bildet beistehenden Krystall ab, worin die Seiten- kanten des Oktaeder o = a : a : c 140°, folglich die Endkanten 96° 43' machen. Dazu kommt noch das nächste stumpfere Oktaeder d = a : c : infinitya. Dieselbe Combination hat auch Haidinger (Handbuch best. Miner. pag. 566) und Naumann aber mit Winkeln von 122° 44' in den Seiten- und 103° 17' in den Endkanten, was einem Oktaeder d : a : 2/3 c entsprechen würde. Es wäre aber auffallend, daß die beiden gleichen Combinationen mit den Winkeln von Phillips und Haidinger neben einander ständen.
Farbe schwärzlich bleigrau, Metallglanz, aber nicht sonderlich stark glänzend. Gemein biegsam, milde und schreibend, daher an Molybdän pag. 582 erinnernd, aber nicht so krummblättrig. Härte 1--2, Gew. 7,2.
Vor dem Löthrohr schmilzt es sehr leicht, gibt einen ausgezeichneten gelben Bleibeschlag, und hinterläßt sogleich ein kleines Goldkügelchen, welches man mit dem Messer auf dem Ambos ausplatten und leicht er- kennen kann. Klaproth fand 54 Pb, 32,3 Te, 9 Au, 0,5 Ag, 1,3 Cu, 3 S. Berthier (Pogg. Ann. 28. 401) wies darin noch 4,5 Antimon nach. Nach Petz variirt der Goldgehalt zwischen 6,5--8,5 p. C., was im beige- mischten Gelberz seinen Grund haben soll. Berzelius schlug die nicht sonderlich wahrscheinliche Formel Pb9 S'''b + Pb9 Au Te6 vor. Blätter, zuweilen von quadratischem oder 8seitigem Umriß, kommen zu Nagyag in Manganspath eingesprengt oder in dessen Drusenräumen in freistehenden Blättchen vor. Seltener zu Offenbanya mit Grauspießglanz. Unter den Golderzen bei weitem das häufigste.
Gelberz Klaproth Beitr. III.20, Weißsylvanerz oder Weißtellurerz, begreift das mit Blättererz zu Nagyag vorkommende Golderz von silber- weißer Farbe, aber gern gelb anlaufend. Es zeigt öfter einen deutlich blättrigen Bruch, wiegt in den reinsten Stücken 8,33. Klaproth fand 44,75 Te, 26,75 Au, 19,5 Pb, 8,5 Ag. Petz (Pogg. Ann. 57. 475) be- stätigt wenigstens den größern Goldreichthum, macht aber auf die Schwie- rigkeit des sichern Erkennens aufmerksam, und glaubt, daß die reinsten Abänderungen geradezu Schrifterz seien. Cottonerz. Phillips beschreibt 2gliedrige Krystalle von 105° 30' in der Säule.
Schrifterz.
Das längst bekannte aurum graphicum auf verwittertem Porphyr der Franciscus-Grube zu Offenbanya. Schrifttellur, Sylvanit.
2gliedrig. Gute Krystalle sind zwar sehr selten, doch beschreibt Brooke
V. Cl. Geſchw. Metalle: Blättererz. Schrifterz.
Blättererz.
Klaproth Beitr. III.26 von Nagyag in Siebenbürgen, daher auch von Werner ſchlechthin Nagyager-Erz genannt. Die Bergleute nennen es blättriges Graugolderz, Hausmann’s Blättertellur, Tellure natif auro- plumbifère, Black Tellurium.
4gliedrig, aber meßbare Kryſtalle ſelten. Es herrſcht ſtets der
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ausgezeichnete Blätterbruch P = c : ∞a : ∞a. Phil- lips bildet beiſtehenden Kryſtall ab, worin die Seiten- kanten des Oktaeder o = a : a : c 140°, folglich die Endkanten 96° 43′ machen. Dazu kommt noch das nächſte ſtumpfere Oktaeder d = a : c : ∞a. Dieſelbe Combination hat auch Haidinger (Handbuch beſt. Miner. pag. 566) und Naumann aber mit Winkeln von 122° 44′ in den Seiten- und 103° 17′ in den Endkanten, was einem Oktaeder d : a : ⅔c entſprechen würde. Es wäre aber auffallend, daß die beiden gleichen Combinationen mit den Winkeln von Phillips und Haidinger neben einander ſtänden.
Farbe ſchwärzlich bleigrau, Metallglanz, aber nicht ſonderlich ſtark glänzend. Gemein biegſam, milde und ſchreibend, daher an Molybdän pag. 582 erinnernd, aber nicht ſo krummblättrig. Härte 1—2, Gew. 7,2.
Vor dem Löthrohr ſchmilzt es ſehr leicht, gibt einen ausgezeichneten gelben Bleibeſchlag, und hinterläßt ſogleich ein kleines Goldkügelchen, welches man mit dem Meſſer auf dem Ambos ausplatten und leicht er- kennen kann. Klaproth fand 54 Pb, 32,3 Te, 9 Au, 0,5 Ag, 1,3 Cu, 3 S. Berthier (Pogg. Ann. 28. 401) wies darin noch 4,5 Antimon nach. Nach Petz variirt der Goldgehalt zwiſchen 6,5—8,5 p. C., was im beige- miſchten Gelberz ſeinen Grund haben ſoll. Berzelius ſchlug die nicht ſonderlich wahrſcheinliche Formel P̍b9 S̶ˈˈˈb + P̍b9 A̶u Te6 vor. Blätter, zuweilen von quadratiſchem oder 8ſeitigem Umriß, kommen zu Nagyag in Manganſpath eingeſprengt oder in deſſen Druſenräumen in freiſtehenden Blättchen vor. Seltener zu Offenbanya mit Grauſpießglanz. Unter den Golderzen bei weitem das häufigſte.
Gelberz Klaproth Beitr. III.20, Weißſylvanerz oder Weißtellurerz, begreift das mit Blättererz zu Nagyag vorkommende Golderz von ſilber- weißer Farbe, aber gern gelb anlaufend. Es zeigt öfter einen deutlich blättrigen Bruch, wiegt in den reinſten Stücken 8,33. Klaproth fand 44,75 Te, 26,75 Au, 19,5 Pb, 8,5 Ag. Petz (Pogg. Ann. 57. 475) be- ſtätigt wenigſtens den größern Goldreichthum, macht aber auf die Schwie- rigkeit des ſichern Erkennens aufmerkſam, und glaubt, daß die reinſten Abänderungen geradezu Schrifterz ſeien. Cottonerz. Phillips beſchreibt 2gliedrige Kryſtalle von 105° 30′ in der Säule.
Schrifterz.
Das längſt bekannte aurum graphicum auf verwittertem Porphyr der Franciscus-Grube zu Offenbanya. Schrifttellur, Sylvanit.
2gliedrig. Gute Kryſtalle ſind zwar ſehr ſelten, doch beſchreibt Brooke
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[602/0614]
V. Cl. Geſchw. Metalle: Blättererz. Schrifterz.
Blättererz.
Klaproth Beitr. III. 26 von Nagyag in Siebenbürgen, daher auch
von Werner ſchlechthin Nagyager-Erz genannt. Die Bergleute nennen
es blättriges Graugolderz, Hausmann’s Blättertellur, Tellure natif auro-
plumbifère, Black Tellurium.
4gliedrig, aber meßbare Kryſtalle ſelten. Es herrſcht ſtets der
[Abbildung]
ausgezeichnete Blätterbruch P = c : ∞a : ∞a. Phil-
lips bildet beiſtehenden Kryſtall ab, worin die Seiten-
kanten des Oktaeder o = a : a : c 140°, folglich die
Endkanten 96° 43′ machen. Dazu kommt noch das
nächſte ſtumpfere Oktaeder d = a : c : ∞a. Dieſelbe
Combination hat auch Haidinger (Handbuch beſt. Miner. pag. 566) und
Naumann aber mit Winkeln von 122° 44′ in den Seiten- und 103° 17′
in den Endkanten, was einem Oktaeder d : a : ⅔c entſprechen würde.
Es wäre aber auffallend, daß die beiden gleichen Combinationen mit den
Winkeln von Phillips und Haidinger neben einander ſtänden.
Farbe ſchwärzlich bleigrau, Metallglanz, aber nicht ſonderlich ſtark
glänzend. Gemein biegſam, milde und ſchreibend, daher an Molybdän
pag. 582 erinnernd, aber nicht ſo krummblättrig. Härte 1—2, Gew. 7,2.
Vor dem Löthrohr ſchmilzt es ſehr leicht, gibt einen ausgezeichneten
gelben Bleibeſchlag, und hinterläßt ſogleich ein kleines Goldkügelchen,
welches man mit dem Meſſer auf dem Ambos ausplatten und leicht er-
kennen kann. Klaproth fand 54 Pb, 32,3 Te, 9 Au, 0,5 Ag, 1,3 Cu,
3 S. Berthier (Pogg. Ann. 28. 401) wies darin noch 4,5 Antimon nach.
Nach Petz variirt der Goldgehalt zwiſchen 6,5—8,5 p. C., was im beige-
miſchten Gelberz ſeinen Grund haben ſoll. Berzelius ſchlug die nicht
ſonderlich wahrſcheinliche Formel
P̍b9 S̶ˈˈˈb + P̍b9 A̶u Te6 vor.
Blätter, zuweilen von quadratiſchem oder 8ſeitigem Umriß, kommen zu
Nagyag in Manganſpath eingeſprengt oder in deſſen Druſenräumen in
freiſtehenden Blättchen vor. Seltener zu Offenbanya mit Grauſpießglanz.
Unter den Golderzen bei weitem das häufigſte.
Gelberz Klaproth Beitr. III. 20, Weißſylvanerz oder Weißtellurerz,
begreift das mit Blättererz zu Nagyag vorkommende Golderz von ſilber-
weißer Farbe, aber gern gelb anlaufend. Es zeigt öfter einen deutlich
blättrigen Bruch, wiegt in den reinſten Stücken 8,33. Klaproth fand
44,75 Te, 26,75 Au, 19,5 Pb, 8,5 Ag. Petz (Pogg. Ann. 57. 475) be-
ſtätigt wenigſtens den größern Goldreichthum, macht aber auf die Schwie-
rigkeit des ſichern Erkennens aufmerkſam, und glaubt, daß die reinſten
Abänderungen geradezu Schrifterz ſeien. Cottonerz. Phillips beſchreibt
2gliedrige Kryſtalle von 105° 30′ in der Säule.
Schrifterz.
Das längſt bekannte aurum graphicum auf verwittertem Porphyr der
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2gliedrig. Gute Kryſtalle ſind zwar ſehr ſelten, doch beſchreibt Brooke
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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 602. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/614>, abgerufen am 13.11.2024.
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