Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855.V. Cl. Geschw. Metalle: Kobaltkies. zuweilen 1 Zoll groß) ist ziemlich deutlich blättrig, und hat ebenfallsdie dreifache Streifung auf seinen Flächen. Dieselbe deutet die Lage des Pyritoeder p = a : 1/2a : infinitya an. Sehr schön glattflächig ist das Oktaeder o, es fehlt fast niemals, und wenn es mit dem Pyritoeder ins Gleichgewicht tritt, so bilden sich sogenannte Icosaeder. Gewöhn- lich aber herrscht das Oktaeder vor, dessen Ecken das Pyritoeder zweiflächig zuschärft, Zuschärfungsfläche auf Oktaederkante auf- [Abbildung] gesetzt. Nur selten kommt das gebrochene Pyritoeder a : 1/2a : 1/3 a unter- geordnet vor. Röthlich silberweiß mit starkem Metallglanz, graulich schwarzer Vor dem Löthrohr Arsenikgeruch, im Glaskolben erhitzt gibt er nur Am schönsten kommt er zu Tunaberg in Södermanland eingesprengt Kobaltkies, C''o. Svafvelbunden-Kobalt Hisinger. Cronstedt §. 248 beschreibt ihn Krystallisirt zwar ebenfalls in regulären Oktaedern, Würfeln und Der Schwedische ist in Kupferkies eingesprengt, der mit Strahlstein Quenstedt, Mineralogie. 37
V. Cl. Geſchw. Metalle: Kobaltkies. zuweilen 1 Zoll groß) iſt ziemlich deutlich blättrig, und hat ebenfallsdie dreifache Streifung auf ſeinen Flächen. Dieſelbe deutet die Lage des Pyritoeder p = a : ½a : ∞a an. Sehr ſchön glattflächig iſt das Oktaeder o, es fehlt faſt niemals, und wenn es mit dem Pyritoeder ins Gleichgewicht tritt, ſo bilden ſich ſogenannte Icoſaeder. Gewöhn- lich aber herrſcht das Oktaeder vor, deſſen Ecken das Pyritoeder zweiflächig zuſchärft, Zuſchärfungsfläche auf Oktaederkante auf- [Abbildung] geſetzt. Nur ſelten kommt das gebrochene Pyritoeder a : ½a : ⅓a unter- geordnet vor. Röthlich ſilberweiß mit ſtarkem Metallglanz, graulich ſchwarzer Vor dem Löthrohr Arſenikgeruch, im Glaskolben erhitzt gibt er nur Am ſchönſten kommt er zu Tunaberg in Södermanland eingeſprengt Kobaltkies, C̶ˈˈo. Svafvelbunden-Kobalt Hiſinger. Cronſtedt §. 248 beſchreibt ihn Kryſtalliſirt zwar ebenfalls in regulären Oktaedern, Würfeln und Der Schwediſche iſt in Kupferkies eingeſprengt, der mit Strahlſtein Quenſtedt, Mineralogie. 37
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0589" n="577"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">V.</hi> Cl. Geſchw. Metalle: Kobaltkies.</fw><lb/> zuweilen 1<formula notation="TeX">\frac{1}{2}</formula> Zoll groß) iſt ziemlich deutlich blättrig, und hat ebenfalls<lb/> die dreifache Streifung auf ſeinen Flächen. Dieſelbe deutet die Lage des<lb/> Pyritoeder <hi rendition="#aq">p = a : ½a : ∞a</hi> an. Sehr ſchön glattflächig iſt das Oktaeder<lb/><hi rendition="#aq">o</hi>, es fehlt faſt niemals, und wenn es mit<lb/> dem Pyritoeder ins Gleichgewicht tritt, ſo<lb/> bilden ſich ſogenannte Icoſaeder. Gewöhn-<lb/> lich aber herrſcht das Oktaeder vor, deſſen<lb/> Ecken das Pyritoeder zweiflächig zuſchärft,<lb/> Zuſchärfungsfläche auf Oktaederkante auf-<lb/><figure/> geſetzt. Nur ſelten kommt das gebrochene Pyritoeder <hi rendition="#aq">a : ½a : ⅓a</hi> unter-<lb/> geordnet vor.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Röthlich ſilberweiß</hi> mit ſtarkem Metallglanz, graulich ſchwarzer<lb/> Strich. Härte 5—6, gibt mit dem Stahle Funken, Gew. 6,2.</p><lb/> <p>Vor dem Löthrohr Arſenikgeruch, im Glaskolben erhitzt gibt er nur<lb/> wenig Arſenik ab und kein rothes Sublimat, wie der Arſenikkies, aber<lb/> die rothe Löſung in Salpeterſäure gibt mit Chlorbaryum einen ſtarken<lb/> Niederſchlag von <hi rendition="#aq">Ḃa S⃛</hi>, denn er beſteht aus<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">Co S<hi rendition="#sup">2</hi> + Co As<hi rendition="#sup">2</hi></hi> mit 33,1 <hi rendition="#aq">Co, 43,5 As, 20 S, 3,2 Fe.</hi></hi></p><lb/> <p>Am ſchönſten kommt er zu Tunaberg in Södermanland eingeſprengt<lb/> in ſchwefelkiesreichen Kupferkies vor, der Lager im Gneiſe bildet. Zu<lb/> Skutterud bei Modum in Norwegen ſtehen die quarzigen Gneisſchichten,<lb/> worin er eingeſprengt iſt, ſenkrecht. Zu Querbach in Schleſien auf Glim-<lb/> merſchiefer. Zu Orawicza mit gediegenem Gold und Wismuth. Im<lb/> Siegenſchen kommen ſie derb und ſehr unrein vor. Das wichtigſte Kobalt-<lb/> erz für Blaufarbenwerke. Wenn ſie durch Eiſen verunedelt werden, ſo<lb/> muß man ſie ſorgfältig von dem 2gliedrigen Arſenikkies <hi rendition="#aq">pag.</hi> 571 unter-<lb/> ſcheiden. Der <hi rendition="#g">Danait</hi> von Franconia in Nordamerika von Form und<lb/> Farbe des Glanzkobaltes, 6,2 Gew. hat 32,9 <hi rendition="#aq">Fe, 6,4 Co.</hi></p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Kobaltkies,</hi> <hi rendition="#aq">C̶<hi rendition="#above-cap">ˈˈ</hi>o.</hi> </head><lb/> <p>Svafvelbunden-Kobalt Hiſinger. Cronſtedt §. 248 beſchreibt ihn<lb/> bereits von der Baſtnäs-Grube bei der Ritterhütte, „es zeiget derſelbe<lb/> keine Spur von Arſenik.“</p><lb/> <p>Kryſtalliſirt zwar ebenfalls in regulären Oktaedern, Würfeln und<lb/> Oktaederzwillingen, zeigt aber keine Spuren von Pyritoder. Ebenfalls<lb/> von röthlich ſilberweißer Farbe, Härte 5—6, Gew. 4,9.</p><lb/> <p>Der Schwediſche iſt in Kupferkies eingeſprengt, der mit Strahlſtein<lb/> gemengt Lager im Gneiſe bildet. Hiſinger fand 38,5 <hi rendition="#aq">S, 43,2 Co, 3,5 Fe,<lb/> 14,4 Cu.</hi> Der Kupferkies ſchien nur beigemengt. Berzelius leitete dar-<lb/> aus die Formel <hi rendition="#aq">Co<hi rendition="#sup">2</hi> S<hi rendition="#sup">3</hi></hi> ab. Da er wegen der Zwillinge Analogie mit<lb/> den Spinellen zeigt, ſo möchte ihm Frankenheim gern die Formel <hi rendition="#aq">C̍o C̶<hi rendition="#above-cap">ˈˈ</hi>o</hi><lb/> zutheilen. Das andere bekannte Vorkommen auf der Grube Jungfer (und<lb/> Schwabengrube) bei Müſen beſteht nach neuern Analyſen aus 42 <hi rendition="#aq">S,<lb/> 33,6 Ni, 22,1 Co, 2,3 Fe</hi>, woraus Rammelsberg die Formel <hi rendition="#aq">(N̍i, C̍o, F̍e)<lb/> (N̶<hi rendition="#above-cap">˙˙˙<hi rendition="#above-cap">˙˙</hi></hi>i, C̶<hi rendition="#above-cap">ˈˈ</hi>o, F̶<hi rendition="#above-cap">ˈˈˈ</hi>e)</hi> conſtruirt. Da es eher ein Nickelerz als Kobalterz iſt, ſo<lb/> heißt man ihn auch <hi rendition="#g">Kobaltnickelkies</hi>.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#g">Quenſtedt</hi>, Mineralogie. 37</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [577/0589]
V. Cl. Geſchw. Metalle: Kobaltkies.
zuweilen 1[FORMEL] Zoll groß) iſt ziemlich deutlich blättrig, und hat ebenfalls
die dreifache Streifung auf ſeinen Flächen. Dieſelbe deutet die Lage des
Pyritoeder p = a : ½a : ∞a an. Sehr ſchön glattflächig iſt das Oktaeder
o, es fehlt faſt niemals, und wenn es mit
dem Pyritoeder ins Gleichgewicht tritt, ſo
bilden ſich ſogenannte Icoſaeder. Gewöhn-
lich aber herrſcht das Oktaeder vor, deſſen
Ecken das Pyritoeder zweiflächig zuſchärft,
Zuſchärfungsfläche auf Oktaederkante auf-
[Abbildung]
geſetzt. Nur ſelten kommt das gebrochene Pyritoeder a : ½a : ⅓a unter-
geordnet vor.
Röthlich ſilberweiß mit ſtarkem Metallglanz, graulich ſchwarzer
Strich. Härte 5—6, gibt mit dem Stahle Funken, Gew. 6,2.
Vor dem Löthrohr Arſenikgeruch, im Glaskolben erhitzt gibt er nur
wenig Arſenik ab und kein rothes Sublimat, wie der Arſenikkies, aber
die rothe Löſung in Salpeterſäure gibt mit Chlorbaryum einen ſtarken
Niederſchlag von Ḃa S⃛, denn er beſteht aus
Co S2 + Co As2 mit 33,1 Co, 43,5 As, 20 S, 3,2 Fe.
Am ſchönſten kommt er zu Tunaberg in Södermanland eingeſprengt
in ſchwefelkiesreichen Kupferkies vor, der Lager im Gneiſe bildet. Zu
Skutterud bei Modum in Norwegen ſtehen die quarzigen Gneisſchichten,
worin er eingeſprengt iſt, ſenkrecht. Zu Querbach in Schleſien auf Glim-
merſchiefer. Zu Orawicza mit gediegenem Gold und Wismuth. Im
Siegenſchen kommen ſie derb und ſehr unrein vor. Das wichtigſte Kobalt-
erz für Blaufarbenwerke. Wenn ſie durch Eiſen verunedelt werden, ſo
muß man ſie ſorgfältig von dem 2gliedrigen Arſenikkies pag. 571 unter-
ſcheiden. Der Danait von Franconia in Nordamerika von Form und
Farbe des Glanzkobaltes, 6,2 Gew. hat 32,9 Fe, 6,4 Co.
Kobaltkies, C̶ˈˈo.
Svafvelbunden-Kobalt Hiſinger. Cronſtedt §. 248 beſchreibt ihn
bereits von der Baſtnäs-Grube bei der Ritterhütte, „es zeiget derſelbe
keine Spur von Arſenik.“
Kryſtalliſirt zwar ebenfalls in regulären Oktaedern, Würfeln und
Oktaederzwillingen, zeigt aber keine Spuren von Pyritoder. Ebenfalls
von röthlich ſilberweißer Farbe, Härte 5—6, Gew. 4,9.
Der Schwediſche iſt in Kupferkies eingeſprengt, der mit Strahlſtein
gemengt Lager im Gneiſe bildet. Hiſinger fand 38,5 S, 43,2 Co, 3,5 Fe,
14,4 Cu. Der Kupferkies ſchien nur beigemengt. Berzelius leitete dar-
aus die Formel Co2 S3 ab. Da er wegen der Zwillinge Analogie mit
den Spinellen zeigt, ſo möchte ihm Frankenheim gern die Formel C̍o C̶ˈˈo
zutheilen. Das andere bekannte Vorkommen auf der Grube Jungfer (und
Schwabengrube) bei Müſen beſteht nach neuern Analyſen aus 42 S,
33,6 Ni, 22,1 Co, 2,3 Fe, woraus Rammelsberg die Formel (N̍i, C̍o, F̍e)
(N̶˙˙˙˙˙i, C̶ˈˈo, F̶ˈˈˈe) conſtruirt. Da es eher ein Nickelerz als Kobalterz iſt, ſo
heißt man ihn auch Kobaltnickelkies.
Quenſtedt, Mineralogie. 37
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |