den, welchen man mit dem Messer fast so leicht als bei der Blende dar- stellen kann. Außer diesem dreifach blättrigen Bruch des Würfels kommt zuweilen das Granatoeder, namentlich aber auch das Pyritoeder (a : 1/2a : infinitya) und das gebrochene Pyritoeder a : 1/2a : 1/3 a vor.
Die Farbe ist schwärzlich braun, bräunlich rother Strich, Härte 4--5, Gew. 3,46.
Vor dem Löthrohr brennt der Schwefel sogleich ab, wie beim Schwefel- kies, allein die Probe ist unschmelzbar, verhält sich aber gut abge- schwefelt mit Flüssen wie Mangan. Im Glaskolben gibt die Probe Schwefel ab, in einer Glasröhre geröstet wird sie außen braun, innen aber grün. Das Grün verschwindet jedoch mit dem stärkern Rösten. Nach der Analyse von Patera 63,6 Schwefel, 43 Mangan, 1,3 Eisen, 1,2 Kieselsäure, woraus ein Maganbisulfuret Mn, analog dem Schwefel- kies, folgt.
Kommt mit gediegenem Schwefel auf dem Schwefelwerke zu Kalinka bei Vegles unweit Altsohl in Ungarn eingesprengt in Gyps vor. Letz- terer hat durch das darin vertheilte Schwefelmetall ein graues Aussehen wie Trachyte.
ManganblendeMn.
Von den Siebenbürgischen Bergleuten schon längst unter dem Namen Schwarzerz bekannt (Klaproth Beitr. III.35), aber erst Gehlen (Schweig- ger's Journ. II.161) erkannte die richtige Zusammensetzung. Wegen seines deutlich blättrigen Bruchs gab ihm Blumenbach den Namen, Leonhard's Manganglanz, Beudant's Alabandine.
Regulär. Hat ebenfalls einen dreifach blättrigen Bruch, entsprechend dem Würfel, wie beim Hauerit, da nun auch die Farbe schwärzlich braun ist, so findet allerdings eine große Aehnlichkeit zwischen beiden Statt, aber der Strich ist grün, und im Kolben gibt es keinen Schwefel ab. Härte 4 und Gew. 4 stehen auch nahe.
Derb krystallinisch eingesprengt mit Manganspath zu Nagyak und Kapnik, auch in Mexiko und Brasilien. Arfvedson's Analyse gab 62,1 Mangan und 37,9 Schwefel bei dem mit Blättererz zu Nagyak brechenden. Einfaches Schwefelmangan Mn erfordert aber 63,23 Mn, 36,77 S.
ArsenikmanganMn As erwähnt Kane (Pogg. Ann. 19. 145) aus Sachsen, es glich dem Mangansuperoxyd und saß auf Bleiglanz.
Kobalterze.
Der Name Kobalt (Cobaltum Agricola 701) oder Kobold soll schon im 14ten Jahrhundert vorkommen, ein Schimpfname für den Berggeist und derartige Erze, die zwar Arsenikrauch entwickeln, aber doch kein nütz- liches Metall geben. Schon seit dem 16ten Jahrhundert bedient man sich der Kobalterze zur Bereitung der Smalte: obgleich Brandt erst 1733 das Kobaltmetall, wenn auch unrein, darstellte. Wir haben zwar des Kobaltes schon bei der Kobaltblüthe pag. 399, dem Kobaltvitriol pag. 443, Erd-
V. Cl. Geſchw. Metalle: Manganblende.
den, welchen man mit dem Meſſer faſt ſo leicht als bei der Blende dar- ſtellen kann. Außer dieſem dreifach blättrigen Bruch des Würfels kommt zuweilen das Granatoeder, namentlich aber auch das Pyritoeder (a : ½a : ∞a) und das gebrochene Pyritoeder a : ½a : ⅓a vor.
Vor dem Löthrohr brennt der Schwefel ſogleich ab, wie beim Schwefel- kies, allein die Probe iſt unſchmelzbar, verhält ſich aber gut abge- ſchwefelt mit Flüſſen wie Mangan. Im Glaskolben gibt die Probe Schwefel ab, in einer Glasröhre geröſtet wird ſie außen braun, innen aber grün. Das Grün verſchwindet jedoch mit dem ſtärkern Röſten. Nach der Analyſe von Patera 63,6 Schwefel, 43 Mangan, 1,3 Eiſen, 1,2 Kieſelſäure, woraus ein Maganbiſulfuret M̎n, analog dem Schwefel- kies, folgt.
Kommt mit gediegenem Schwefel auf dem Schwefelwerke zu Kalinka bei Végles unweit Altſohl in Ungarn eingeſprengt in Gyps vor. Letz- terer hat durch das darin vertheilte Schwefelmetall ein graues Ausſehen wie Trachyte.
ManganblendeM̍n.
Von den Siebenbürgiſchen Bergleuten ſchon längſt unter dem Namen Schwarzerz bekannt (Klaproth Beitr. III.35), aber erſt Gehlen (Schweig- ger’s Journ. II.161) erkannte die richtige Zuſammenſetzung. Wegen ſeines deutlich blättrigen Bruchs gab ihm Blumenbach den Namen, Leonhard’s Manganglanz, Beudant’s Alabandine.
Regulär. Hat ebenfalls einen dreifach blättrigen Bruch, entſprechend dem Würfel, wie beim Hauerit, da nun auch die Farbe ſchwärzlich braun iſt, ſo findet allerdings eine große Aehnlichkeit zwiſchen beiden Statt, aber der Strich iſt grün, und im Kolben gibt es keinen Schwefel ab. Härte 4 und Gew. 4 ſtehen auch nahe.
Derb kryſtalliniſch eingeſprengt mit Manganſpath zu Nagyak und Kapnik, auch in Mexiko und Braſilien. Arfvedſon’s Analyſe gab 62,1 Mangan und 37,9 Schwefel bei dem mit Blättererz zu Nagyak brechenden. Einfaches Schwefelmangan M̍n erfordert aber 63,23 Mn, 36,77 S.
ArſenikmanganMn As erwähnt Kane (Pogg. Ann. 19. 145) aus Sachſen, es glich dem Manganſuperoxyd und ſaß auf Bleiglanz.
Kobalterze.
Der Name Kobalt (Cobaltum Agricola 701) oder Kobold ſoll ſchon im 14ten Jahrhundert vorkommen, ein Schimpfname für den Berggeiſt und derartige Erze, die zwar Arſenikrauch entwickeln, aber doch kein nütz- liches Metall geben. Schon ſeit dem 16ten Jahrhundert bedient man ſich der Kobalterze zur Bereitung der Smalte: obgleich Brandt erſt 1733 das Kobaltmetall, wenn auch unrein, darſtellte. Wir haben zwar des Kobaltes ſchon bei der Kobaltblüthe pag. 399, dem Kobaltvitriol pag. 443, Erd-
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[574/0586]
V. Cl. Geſchw. Metalle: Manganblende.
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ſtellen kann. Außer dieſem dreifach blättrigen Bruch des Würfels kommt
zuweilen das Granatoeder, namentlich aber auch das Pyritoeder (a : ½a :
∞a) und das gebrochene Pyritoeder a : ½a : ⅓a vor.
Die Farbe iſt ſchwärzlich braun, bräunlich rother Strich, Härte 4—5,
Gew. 3,46.
Vor dem Löthrohr brennt der Schwefel ſogleich ab, wie beim Schwefel-
kies, allein die Probe iſt unſchmelzbar, verhält ſich aber gut abge-
ſchwefelt mit Flüſſen wie Mangan. Im Glaskolben gibt die Probe
Schwefel ab, in einer Glasröhre geröſtet wird ſie außen braun, innen
aber grün. Das Grün verſchwindet jedoch mit dem ſtärkern Röſten.
Nach der Analyſe von Patera 63,6 Schwefel, 43 Mangan, 1,3 Eiſen,
1,2 Kieſelſäure, woraus ein Maganbiſulfuret M̎n, analog dem Schwefel-
kies, folgt.
Kommt mit gediegenem Schwefel auf dem Schwefelwerke zu Kalinka
bei Végles unweit Altſohl in Ungarn eingeſprengt in Gyps vor. Letz-
terer hat durch das darin vertheilte Schwefelmetall ein graues Ausſehen
wie Trachyte.
Manganblende M̍n.
Von den Siebenbürgiſchen Bergleuten ſchon längſt unter dem Namen
Schwarzerz bekannt (Klaproth Beitr. III. 35), aber erſt Gehlen (Schweig-
ger’s Journ. II. 161) erkannte die richtige Zuſammenſetzung. Wegen ſeines
deutlich blättrigen Bruchs gab ihm Blumenbach den Namen, Leonhard’s
Manganglanz, Beudant’s Alabandine.
Regulär. Hat ebenfalls einen dreifach blättrigen Bruch, entſprechend
dem Würfel, wie beim Hauerit, da nun auch die Farbe ſchwärzlich braun
iſt, ſo findet allerdings eine große Aehnlichkeit zwiſchen beiden Statt, aber
der Strich iſt grün, und im Kolben gibt es keinen Schwefel ab. Härte 4
und Gew. 4 ſtehen auch nahe.
Derb kryſtalliniſch eingeſprengt mit Manganſpath zu Nagyak und
Kapnik, auch in Mexiko und Braſilien. Arfvedſon’s Analyſe gab 62,1
Mangan und 37,9 Schwefel bei dem mit Blättererz zu Nagyak brechenden.
Einfaches Schwefelmangan M̍n erfordert aber 63,23 Mn, 36,77 S.
ArſenikmanganMn As erwähnt Kane (Pogg. Ann. 19. 145)
aus Sachſen, es glich dem Manganſuperoxyd und ſaß auf Bleiglanz.
Kobalterze.
Der Name Kobalt (Cobaltum Agricola 701) oder Kobold ſoll ſchon
im 14ten Jahrhundert vorkommen, ein Schimpfname für den Berggeiſt
und derartige Erze, die zwar Arſenikrauch entwickeln, aber doch kein nütz-
liches Metall geben. Schon ſeit dem 16ten Jahrhundert bedient man ſich
der Kobalterze zur Bereitung der Smalte: obgleich Brandt erſt 1733 das
Kobaltmetall, wenn auch unrein, darſtellte. Wir haben zwar des Kobaltes
ſchon bei der Kobaltblüthe pag. 399, dem Kobaltvitriol pag. 443, Erd-
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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 574. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/586>, abgerufen am 21.11.2024.
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