Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855.IV. Cl. Oxydische Erze: Uranpecherz. fand darin 13,1 cerhaltige Thorerde, 67,3 titanhaltige Tantalsäure, 11 Ca,3,9 Na, 3,2 Fluor, woraus er die Formel (Th2, Ce2, Ca2) Ta + Na Fl (Pogg. Ann. 48. 83) construirte, die Krystalle erreichen im Ural bis 1/2 Zoll Größe. Die Säure soll nach H. Rose (Pogg. Ann. 72. 475) haupt- sächlich aus Niobsäure gemischt mit etwas Wolfram- und Pelopsäure und einer nicht unbeträchtlichen Menge Titansäure bestehen. Der Norwegische soll dagegen nach Hayes Tantal- und Titansäure, und keine Thorerde enthalten. Der von Brevig hatte 5 Uranoxyd. Shepard's Microlith von Chesterfield in Massachusets soll Pyro- Wöhlerit (Pogg. Ann. 59. 327) aus dem Zirkonsyenit von Brevig g) Uranerze. Sie sind die einzigen, aus welchen das Uranmetall leicht in größerer Uranpecherz erhielt. Werner nannte sie schlechthin Pecherz, Hausmann Pechuran. Ein halbopalartiger Bruch mit Fettglanz, zuweilen gerundete nieren- Vor dem Löthrohr unschmelzbar, in der Oxydationsflamme gelbe und IV. Cl. Oxydiſche Erze: Uranpecherz. fand darin 13,1 cerhaltige Thorerde, 67,3 titanhaltige Tantalſäure, 11 Ċa,3,9 Na, 3,2 Fluor, woraus er die Formel (Ṫh2, Ċe2, Ċa2) T̶⃛a + Na F̶l (Pogg. Ann. 48. 83) conſtruirte, die Kryſtalle erreichen im Ural bis ½ Zoll Größe. Die Säure ſoll nach H. Roſe (Pogg. Ann. 72. 475) haupt- ſächlich aus Niobſäure gemiſcht mit etwas Wolfram- und Pelopſäure und einer nicht unbeträchtlichen Menge Titanſäure beſtehen. Der Norwegiſche ſoll dagegen nach Hayes Tantal- und Titanſäure, und keine Thorerde enthalten. Der von Brevig hatte 5 Uranoxyd. Shepard’s Microlith von Cheſterfield in Maſſachuſets ſoll Pyro- Wöhlerit (Pogg. Ann. 59. 327) aus dem Zirkonſyenit von Brevig g) Uranerze. Sie ſind die einzigen, aus welchen das Uranmetall leicht in größerer Uranpecherz erhielt. Werner nannte ſie ſchlechthin Pecherz, Hausmann Pechuran. 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IV. Cl. Oxydiſche Erze: Uranpecherz.
fand darin 13,1 cerhaltige Thorerde, 67,3 titanhaltige Tantalſäure, 11 Ċa,
3,9 Na, 3,2 Fluor, woraus er die Formel
(Ṫh2, Ċe2, Ċa2) T̶⃛a + Na F̶l
(Pogg. Ann. 48. 83) conſtruirte, die Kryſtalle erreichen im Ural bis ½
Zoll Größe. Die Säure ſoll nach H. Roſe (Pogg. Ann. 72. 475) haupt-
ſächlich aus Niobſäure gemiſcht mit etwas Wolfram- und Pelopſäure und
einer nicht unbeträchtlichen Menge Titanſäure beſtehen. Der Norwegiſche
ſoll dagegen nach Hayes Tantal- und Titanſäure, und keine Thorerde
enthalten. Der von Brevig hatte 5 Uranoxyd.
Shepard’s Microlith von Cheſterfield in Maſſachuſets ſoll Pyro-
chlor ſein. Vergleiche auch die gelben Oktaeder des Pyrrhit (Pogg.
Ann. 48. 562) auf Feldſpath von Alabaſchka. Auf den Azoren fanden
ſich ſolche Oktaeder, die aus Niobſaurer Zirkonerde beſtehen ſollen. Schee-
rer’s gelber
Wöhlerit (Pogg. Ann. 59. 327) aus dem Zirkonſyenit von Brevig
enthielt 30,6 S⃛i, 15 Z̶⃛r, 14,4 Pelopſäure, 26,2 Ċa, 7,8 Ṅa ꝛc. Seine
Form beſchreibt Descloizeaux (Ann. chim. phys. 3 sér. 40. 76) als zwei-
gliedrige Oblongtafeln. Der mitvorkommende braune Eukolit enthält die-
ſelben Beſtandtheile, aber 47,8 S⃛i, 3 Ċe.
g) Uranerze.
Sie ſind die einzigen, aus welchen das Uranmetall leicht in größerer
Menge zu gewinnen iſt. Klaproth (Beiträge II. 197) entdeckte 1789 das
neue Metall in der von den Bergleuten längſt bekannten Pechblende,
die nun den neuen Namen
Uranpecherz
erhielt. Werner nannte ſie ſchlechthin Pecherz, Hausmann Pechuran.
Es findet ſich meiſt in derben, aber großen unkryſtalliniſchen Maſſen,
ohne Blätterbruch, daher nannte es Mohs untheilbares Uranerz.
In Deutſchland ſind keine Kryſtalle bekannt. Dagegen glaubt Scheerer
in Norwegen, wo er ſtets in Begleitung von Niob- und Pelopſaurem
Uran-Manganoxydul vorkommt, reguläre Oktaeder mit Würfel deut-
lich beobachtet zu haben (Pogg. Ann. 72. 571).
Ein halbopalartiger Bruch mit Fettglanz, zuweilen gerundete nieren-
förmige Oberfläche. Pechſchwarz mit bräunlich ſchwarzem Strich. Härte
5—6, Gew. 6,46.
Vor dem Löthrohr unſchmelzbar, in der Oxydationsflamme gelbe und
in der Reductionsflamme grüne Gläſer. In Salpeterſäure löst es ſich leicht
zu einer grünlich gelben Flüſſigkeit. Als weſentlichen Gehalt ſieht man
nach Rammelsberg das Uranoxydoxydul an U̇ U̶⃛, derſelbe fand davon in
der Pechblende von der Grube Tanne bei Joachimsthal 79,1 p. C. neben
6,2 Blei, 3 Eiſen, 1 Arſenik, 2,8 Kalkerde, 5,3 Kieſelſäure ꝛc. Darnach
könnte man wähnen, daß ſie iſomorph mit Magneteiſen pag. 514 ſei.
Karſten (Pogg. Ann. 26. 491) wies Spuren von Selen nach, das er bei
der von Schneeberg mit dem Löthrohre noch erkannte, Wöhler (Pogg.
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