Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

IV. Cl. Oxydische Erze: Samarskit, Tantalit.
von Miask mit Samarskit vorkommenden haben dagegen reine Niobsäure,
nur mit Spuren von Pelopsäure (Pogg. Ann. 71. 169). Da Pelopsäure
ein höheres Gewicht als Niobsäure hat, so sind die Bodenmaiser schwerer,
als die Amerikaner. Haidinger hat daher die Niobsäurehaltigen Niobit
genannt. Wäre der Isomorphismus mit Wolfram erwiesen, so müßte
man sie (Fe, Mn) (Nb, Pe) schreiben. Vergleiche auch den Columbit im
Schriftgranit von Tirschenreuth in der Oberpfalz, Leonhard's Jahrb.
1853. 367.

Samarskit H. Rose Pogg. Ann. 71. 157, Uranotantal H. Rose
(Pogg. Ann. 48. 555), Yttroilmenit Herrmann, mit Aeschynit im Granit
des Ilmengebirges bei Miask. Scheint die Krystallform des Columbit's
zu haben. Sammtschwarz, dunkelröthlich brauner Strich, unvollkommener
Metallglanz. Härte 5--6, Gew. 5,6. Schmilzt an den Kanten zu schwarzem
Glase, und glüht auf wie Gadolinit pag. 305, wird aber umgekehrt nach dem
Aufglühen specifisch leichter (Pogg. Ann. 72. 472). Die Analyse gab
56 metallische Säure, die hauptsächlich aus Niobsäure mit einer ziemlich
bedeutenden Menge von Wolframsäure bestand, 15,9 Fe, 16,7 Uranoxyd,
11 Yttererde. Herrmann glaubte darin einen neuen Stoff Ilmenium
entdeckt zu haben, was jedoch H. Rose (Pogg. Ann. 73. 449) widerlegt.

2. Tantalit.

Der Eckeberg'sche Name für den Finnländischen, wo er im Kirchspiel
Kimito und Tammela etc. im Gang-Albit (Oligoklas) der dortigen Granite
mit Turmalin und Smaragd vorkommt. Nordenskiöld (Pogg. Ann. 50.
656) beschreibt ihn zwar auch

2gliedrig, aber verschieden von Columbit. Das Oktaeder P =
[Abbildung] a : b : c hat in der vordern 126° und in der seitlichen End-
kante 112° 30'. Daraus folgt a : b = 1,253 : 1,534.
Die seitliche Endkante ist durch m = b : c : infinitya abgestumpft.
Unter P liegt o = b : c : 1/2a, seltener zwischen P/o noch
v = b : c : 2/3 a. In der Säule herrscht r = 9a : 4b : infinityc
mit 57° 6' in der vordern Endkante, freilich ein nicht sehr
wahrscheinlicher Ausdruck. s = a : infinityb : infinityc stumpft die
vordere und t = b : infinitya : infinityc die seitliche Kante ab. Unter andern
kommt auch noch q = c : 1/3 b : infinitya und darüber n = c : 6b : infinitya vor.
Die Krystalle sind selten einfach, sondern verwickelte Zwillinge. Beim
Kimito-Tantalit herrscht die Oblongsäule s/t, also wie beim Columbit.

Die beschriebenen Krystalle stammen von Härkäsaari bei Torro im
Kirchspiel Tammela, wo sie mit Rosenquarz und Gigantolith brechen.
Gew. 7,26. Die von Kimito, wo bei Skogsböhle die reichste finnländische
Fundgrube ist, wiegen 7,93. Eisenschwarz, brauner Strich, bei manchen
Abänderungen bis ins Zimmtbraun gehend.

Bei den finnländischen hat H. Rose den Tantalsäuregehalt bestätigt,
so daß sie im Wesentlichen (Fe, Mn) Ta sein könnten. Ein Tammela-
Tantalit enthielt 83,4 Ta, 13,7 Fe, 1,1 Mn, Spuren von Zinnoxyd.
Ein Kimito-Tantalit 83,2 Ta, 7,2 Fe, 7,4 Mn, 0,6 Sn.

Der Finbo-Tantalit bei Finbo und in dem großen Granitblocke

IV. Cl. Oxydiſche Erze: Samarskit, Tantalit.
von Miask mit Samarskit vorkommenden haben dagegen reine Niobſäure,
nur mit Spuren von Pelopſäure (Pogg. Ann. 71. 169). Da Pelopſäure
ein höheres Gewicht als Niobſäure hat, ſo ſind die Bodenmaiſer ſchwerer,
als die Amerikaner. Haidinger hat daher die Niobſäurehaltigen Niobit
genannt. Wäre der Iſomorphismus mit Wolfram erwieſen, ſo müßte
man ſie (Ḟe, Ṁn) (N⃛b, P⃛e) ſchreiben. Vergleiche auch den Columbit im
Schriftgranit von Tirſchenreuth in der Oberpfalz, Leonhard’s Jahrb.
1853. 367.

Samarskit H. Roſe Pogg. Ann. 71. 157, Uranotantal H. Roſe
(Pogg. Ann. 48. 555), Yttroilmenit Herrmann, mit Aeſchynit im Granit
des Ilmengebirges bei Miask. Scheint die Kryſtallform des Columbit’s
zu haben. Sammtſchwarz, dunkelröthlich brauner Strich, unvollkommener
Metallglanz. Härte 5—6, Gew. 5,6. Schmilzt an den Kanten zu ſchwarzem
Glaſe, und glüht auf wie Gadolinit pag. 305, wird aber umgekehrt nach dem
Aufglühen ſpecifiſch leichter (Pogg. Ann. 72. 472). Die Analyſe gab
56 metalliſche Säure, die hauptſächlich aus Niobſäure mit einer ziemlich
bedeutenden Menge von Wolframſäure beſtand, 15,9 Ḟe, 16,7 Uranoxyd,
11 Yttererde. Herrmann glaubte darin einen neuen Stoff Ilmenium
entdeckt zu haben, was jedoch H. Roſe (Pogg. Ann. 73. 449) widerlegt.

2. Tantalit.

Der Eckeberg’ſche Name für den Finnländiſchen, wo er im Kirchſpiel
Kimito und Tammela ꝛc. im Gang-Albit (Oligoklas) der dortigen Granite
mit Turmalin und Smaragd vorkommt. Nordenſkiöld (Pogg. Ann. 50.
656) beſchreibt ihn zwar auch

2gliedrig, aber verſchieden von Columbit. Das Oktaeder P =
[Abbildung] a : b : c hat in der vordern 126° und in der ſeitlichen End-
kante 112° 30′. Daraus folgt a : b = 1,253 : 1,534.
Die ſeitliche Endkante iſt durch m = b : c : ∞a abgeſtumpft.
Unter P liegt o = b : c : ½a, ſeltener zwiſchen P/o noch
v = b : c : ⅔a. In der Säule herrſcht r = 9a : 4b : ∞c
mit 57° 6′ in der vordern Endkante, freilich ein nicht ſehr
wahrſcheinlicher Ausdruck. s = a : ∞b : ∞c ſtumpft die
vordere und t = b : ∞a : ∞c die ſeitliche Kante ab. Unter andern
kommt auch noch q = c : ⅓b : ∞a und darüber n = c : 6b : ∞a vor.
Die Kryſtalle ſind ſelten einfach, ſondern verwickelte Zwillinge. Beim
Kimito-Tantalit herrſcht die Oblongſäule s/t, alſo wie beim Columbit.

Die beſchriebenen Kryſtalle ſtammen von Härkäſaari bei Torro im
Kirchſpiel Tammela, wo ſie mit Roſenquarz und Gigantolith brechen.
Gew. 7,26. Die von Kimito, wo bei Skogsböhle die reichſte finnländiſche
Fundgrube iſt, wiegen 7,93. Eiſenſchwarz, brauner Strich, bei manchen
Abänderungen bis ins Zimmtbraun gehend.

Bei den finnländiſchen hat H. Roſe den Tantalſäuregehalt beſtätigt,
ſo daß ſie im Weſentlichen (Ḟe, Ṁn) T⃛a ſein könnten. Ein Tammela-
Tantalit enthielt 83,4 T⃛a, 13,7 Ḟe, 1,1 Ṁn, Spuren von Zinnoxyd.
Ein Kimito-Tantalit 83,2 T⃛a, 7,2 Ḟe, 7,4 Ṁn, 0,6 S̈n.

Der Finbo-Tantalit bei Finbo und in dem großen Granitblocke

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0562" n="550"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">IV.</hi> Cl. Oxydi&#x017F;che Erze: Samarskit, Tantalit.</fw><lb/>
von Miask mit Samarskit vorkommenden haben dagegen reine Niob&#x017F;äure,<lb/>
nur mit Spuren von Pelop&#x017F;äure (Pogg. Ann. 71. <hi rendition="#sub">169</hi>). Da Pelop&#x017F;äure<lb/>
ein höheres Gewicht als Niob&#x017F;äure hat, &#x017F;o &#x017F;ind die Bodenmai&#x017F;er &#x017F;chwerer,<lb/>
als die Amerikaner. Haidinger hat daher die Niob&#x017F;äurehaltigen Niobit<lb/>
genannt. Wäre der I&#x017F;omorphismus mit Wolfram erwie&#x017F;en, &#x017F;o müßte<lb/>
man &#x017F;ie (<hi rendition="#aq">F&#x0307;e</hi>, <hi rendition="#aq">M&#x0307;n</hi>) (<hi rendition="#aq">N&#x20DB;b</hi>, <hi rendition="#aq">P&#x20DB;e</hi>) &#x017F;chreiben. Vergleiche auch den Columbit im<lb/>
Schriftgranit von Tir&#x017F;chenreuth in der Oberpfalz, Leonhard&#x2019;s Jahrb.<lb/>
1853. <hi rendition="#sub">367</hi>.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#g">Samarskit</hi> H. Ro&#x017F;e Pogg. Ann. 71. <hi rendition="#sub">157</hi>, Uranotantal H. Ro&#x017F;e<lb/>
(Pogg. Ann. 48. <hi rendition="#sub">555</hi>), Yttroilmenit Herrmann, mit Ae&#x017F;chynit im Granit<lb/>
des Ilmengebirges bei Miask. Scheint die Kry&#x017F;tallform des Columbit&#x2019;s<lb/>
zu haben. Sammt&#x017F;chwarz, dunkelröthlich brauner Strich, unvollkommener<lb/>
Metallglanz. Härte 5&#x2014;6, Gew. 5,6. Schmilzt an den Kanten zu &#x017F;chwarzem<lb/>
Gla&#x017F;e, und glüht auf wie Gadolinit <hi rendition="#aq">pag.</hi> 305, wird aber umgekehrt nach dem<lb/>
Aufglühen &#x017F;pecifi&#x017F;ch leichter (Pogg. Ann. 72. <hi rendition="#sub">472</hi>). Die Analy&#x017F;e gab<lb/>
56 metalli&#x017F;che Säure, die haupt&#x017F;ächlich aus Niob&#x017F;äure mit einer ziemlich<lb/>
bedeutenden Menge von Wolfram&#x017F;äure be&#x017F;tand, 15,9 <hi rendition="#aq">F&#x0307;e</hi>, 16,7 Uranoxyd,<lb/>
11 Yttererde. Herrmann glaubte darin einen neuen Stoff Ilmenium<lb/>
entdeckt zu haben, was jedoch H. Ro&#x017F;e (Pogg. Ann. 73. <hi rendition="#sub">449</hi>) widerlegt.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">2. Tantalit.</hi> </head><lb/>
            <p>Der Eckeberg&#x2019;&#x017F;che Name für den Finnländi&#x017F;chen, wo er im Kirch&#x017F;piel<lb/>
Kimito und Tammela &#xA75B;c. im Gang-Albit (Oligoklas) der dortigen Granite<lb/>
mit Turmalin und Smaragd vorkommt. Norden&#x017F;kiöld (Pogg. Ann. 50.<lb/><hi rendition="#sub">656</hi>) be&#x017F;chreibt ihn zwar auch</p><lb/>
            <p>2<hi rendition="#g">gliedrig</hi>, aber ver&#x017F;chieden von Columbit. Das Oktaeder <hi rendition="#aq">P</hi> =<lb/><figure/> <hi rendition="#aq">a : b : c</hi> hat in der vordern 126° und in der &#x017F;eitlichen End-<lb/>
kante 112° 30&#x2032;. Daraus folgt <hi rendition="#aq">a : b</hi> = 1,253 : 1,534.<lb/>
Die &#x017F;eitliche Endkante i&#x017F;t durch <hi rendition="#aq">m = b : c</hi> : &#x221E;<hi rendition="#aq">a</hi> abge&#x017F;tumpft.<lb/>
Unter <hi rendition="#aq">P</hi> liegt <hi rendition="#aq">o = b : c</hi> : ½<hi rendition="#aq">a</hi>, &#x017F;eltener zwi&#x017F;chen <hi rendition="#aq">P/o</hi> noch<lb/><hi rendition="#aq">v = b : c</hi> : &#x2154;<hi rendition="#aq">a.</hi> In der Säule herr&#x017F;cht <hi rendition="#aq">r = 9a : 4b</hi> : &#x221E;<hi rendition="#aq">c</hi><lb/>
mit 57° 6&#x2032; in der vordern Endkante, freilich ein nicht &#x017F;ehr<lb/>
wahr&#x017F;cheinlicher Ausdruck. <hi rendition="#aq">s = a</hi> : &#x221E;<hi rendition="#aq">b</hi> : &#x221E;<hi rendition="#aq">c</hi> &#x017F;tumpft die<lb/>
vordere und <hi rendition="#aq">t = b</hi> : &#x221E;<hi rendition="#aq">a</hi> : &#x221E;<hi rendition="#aq">c</hi> die &#x017F;eitliche Kante ab. Unter andern<lb/>
kommt auch noch <hi rendition="#aq">q = c</hi> : &#x2153;<hi rendition="#aq">b</hi> : &#x221E;<hi rendition="#aq">a</hi> und darüber <hi rendition="#aq">n = c : 6b</hi> : &#x221E;<hi rendition="#aq">a</hi> vor.<lb/>
Die Kry&#x017F;talle &#x017F;ind &#x017F;elten einfach, &#x017F;ondern verwickelte Zwillinge. Beim<lb/>
Kimito-Tantalit herr&#x017F;cht die Oblong&#x017F;äule <hi rendition="#aq">s/t</hi>, al&#x017F;o wie beim Columbit.</p><lb/>
            <p>Die be&#x017F;chriebenen Kry&#x017F;talle &#x017F;tammen von Härkä&#x017F;aari bei Torro im<lb/>
Kirch&#x017F;piel Tammela, wo &#x017F;ie mit Ro&#x017F;enquarz und Gigantolith brechen.<lb/>
Gew. 7,26. Die von Kimito, wo bei Skogsböhle die reich&#x017F;te finnländi&#x017F;che<lb/>
Fundgrube i&#x017F;t, wiegen 7,93. Ei&#x017F;en&#x017F;chwarz, brauner Strich, bei manchen<lb/>
Abänderungen bis ins Zimmtbraun gehend.</p><lb/>
            <p>Bei den finnländi&#x017F;chen hat H. Ro&#x017F;e den Tantal&#x017F;äuregehalt be&#x017F;tätigt,<lb/>
&#x017F;o daß &#x017F;ie im We&#x017F;entlichen (<hi rendition="#aq">F&#x0307;e</hi>, <hi rendition="#aq">M&#x0307;n</hi>) <hi rendition="#aq">T&#x20DB;a</hi> &#x017F;ein könnten. Ein Tammela-<lb/>
Tantalit enthielt 83,4 <hi rendition="#aq">T&#x20DB;a</hi>, 13,7 <hi rendition="#aq">F&#x0307;e</hi>, 1,1 <hi rendition="#aq">M&#x0307;n</hi>, Spuren von Zinnoxyd.<lb/>
Ein Kimito-Tantalit 83,2 <hi rendition="#aq">T&#x20DB;a</hi>, 7,2 <hi rendition="#aq">F&#x0307;e</hi>, 7,4 <hi rendition="#aq">M&#x0307;n</hi>, 0,6 <hi rendition="#aq">S&#x0308;n.</hi></p><lb/>
            <p>Der <hi rendition="#g">Finbo-Tantalit</hi> bei Finbo und in dem großen Granitblocke<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[550/0562] IV. Cl. Oxydiſche Erze: Samarskit, Tantalit. von Miask mit Samarskit vorkommenden haben dagegen reine Niobſäure, nur mit Spuren von Pelopſäure (Pogg. Ann. 71. 169). Da Pelopſäure ein höheres Gewicht als Niobſäure hat, ſo ſind die Bodenmaiſer ſchwerer, als die Amerikaner. Haidinger hat daher die Niobſäurehaltigen Niobit genannt. Wäre der Iſomorphismus mit Wolfram erwieſen, ſo müßte man ſie (Ḟe, Ṁn) (N⃛b, P⃛e) ſchreiben. Vergleiche auch den Columbit im Schriftgranit von Tirſchenreuth in der Oberpfalz, Leonhard’s Jahrb. 1853. 367. Samarskit H. Roſe Pogg. Ann. 71. 157, Uranotantal H. Roſe (Pogg. Ann. 48. 555), Yttroilmenit Herrmann, mit Aeſchynit im Granit des Ilmengebirges bei Miask. Scheint die Kryſtallform des Columbit’s zu haben. Sammtſchwarz, dunkelröthlich brauner Strich, unvollkommener Metallglanz. Härte 5—6, Gew. 5,6. Schmilzt an den Kanten zu ſchwarzem Glaſe, und glüht auf wie Gadolinit pag. 305, wird aber umgekehrt nach dem Aufglühen ſpecifiſch leichter (Pogg. Ann. 72. 472). Die Analyſe gab 56 metalliſche Säure, die hauptſächlich aus Niobſäure mit einer ziemlich bedeutenden Menge von Wolframſäure beſtand, 15,9 Ḟe, 16,7 Uranoxyd, 11 Yttererde. Herrmann glaubte darin einen neuen Stoff Ilmenium entdeckt zu haben, was jedoch H. Roſe (Pogg. Ann. 73. 449) widerlegt. 2. Tantalit. Der Eckeberg’ſche Name für den Finnländiſchen, wo er im Kirchſpiel Kimito und Tammela ꝛc. im Gang-Albit (Oligoklas) der dortigen Granite mit Turmalin und Smaragd vorkommt. Nordenſkiöld (Pogg. Ann. 50. 656) beſchreibt ihn zwar auch 2gliedrig, aber verſchieden von Columbit. Das Oktaeder P = [Abbildung] a : b : c hat in der vordern 126° und in der ſeitlichen End- kante 112° 30′. Daraus folgt a : b = 1,253 : 1,534. Die ſeitliche Endkante iſt durch m = b : c : ∞a abgeſtumpft. Unter P liegt o = b : c : ½a, ſeltener zwiſchen P/o noch v = b : c : ⅔a. In der Säule herrſcht r = 9a : 4b : ∞c mit 57° 6′ in der vordern Endkante, freilich ein nicht ſehr wahrſcheinlicher Ausdruck. s = a : ∞b : ∞c ſtumpft die vordere und t = b : ∞a : ∞c die ſeitliche Kante ab. Unter andern kommt auch noch q = c : ⅓b : ∞a und darüber n = c : 6b : ∞a vor. Die Kryſtalle ſind ſelten einfach, ſondern verwickelte Zwillinge. Beim Kimito-Tantalit herrſcht die Oblongſäule s/t, alſo wie beim Columbit. Die beſchriebenen Kryſtalle ſtammen von Härkäſaari bei Torro im Kirchſpiel Tammela, wo ſie mit Roſenquarz und Gigantolith brechen. Gew. 7,26. Die von Kimito, wo bei Skogsböhle die reichſte finnländiſche Fundgrube iſt, wiegen 7,93. Eiſenſchwarz, brauner Strich, bei manchen Abänderungen bis ins Zimmtbraun gehend. Bei den finnländiſchen hat H. Roſe den Tantalſäuregehalt beſtätigt, ſo daß ſie im Weſentlichen (Ḟe, Ṁn) T⃛a ſein könnten. Ein Tammela- Tantalit enthielt 83,4 T⃛a, 13,7 Ḟe, 1,1 Ṁn, Spuren von Zinnoxyd. Ein Kimito-Tantalit 83,2 T⃛a, 7,2 Ḟe, 7,4 Ṁn, 0,6 S̈n. Der Finbo-Tantalit bei Finbo und in dem großen Granitblocke

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/562
Zitationshilfe: Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 550. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/562>, abgerufen am 21.11.2024.