Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite
IV. Cl. Oxydische Erze: Magneteisen.
1. Magneteisen.

Der berühmte Magnes oder Magnetis der Alten Plinius hist. nat. 36. 25,
nach einem Hirten genannt, der ihn auf dem Berge Ida entdeckte: clavis
crepidarum et baculi cuspide haerentibus, cum armenta pasceret
(weil die
Nägel seiner Schuhe und die Spitze seines Stabes hängen blieben). Nach
Aristoteles soll der Name von Magnesia am Berge Sipylus nordöstlich
Smyrna stammen, allein hier kam Talk pag. 201 vor, daher die häufige
Verwechselung beider. Die Griechen nannten ihn erakleia, was wieder
an den Probierstein pag. 178 erinnert. Agricola 603 beginnt damit sein
5tes Buch de natura fossilium. Fer oxydule, oxydulated Iron.

Eisenoxydoxydul Fe Fe, reguläres System, isomorph mit Spi-
nell pag. 254. Einfaches Oktaeder nebst Zwilling gewöhnlich im Chlorit-
schiefer der Alpen eingesprengt. Das Granatoeder a : a : infinitya stark
[Abbildung] nach der langen Diagonale gestreift mit sehr glänzenden
kleinen Oktaederflächen, welche die dreikantigen Ecken, auch
wohl rauhe Leucitoederflächen = a : a : 1/2a, welche
schwach die Kanten, abstumpfen, kommen ausgezeichnet bei
Traversella nordwestlich Ivrea in Drusenräumen vor. Die
Streifen deuten zwar auf eine Blättrigkeit der Oktaeder-
flächen, doch ist dieselbe sehr undeutlich. Zuweilen tritt daran auch der
Würfel auf, Graubath in Steiermark. Bei Schwedischen schärft nach
Dufrenoy am Granatoeder auch das Leucitoid = a : a : 1/3 a die vier-
kantigen Ecken zu, Flächen auf Granatoederkanten aufgesetzt. Pyra-
midenoktaeder
= a : a : 2a und Pyramidenwürfel = a : 1/2a : infinitya
sind selten. Breithaupt (Pogg. Ann. 54. 153) gibt bei Schwarzenberg
sogar ein Leucitoid a : a : a etc. an, was fast einem Würfel gleicht, auf
dessen Flächen sich die Diagonalen parallel den Würfelkanten etwas erheben.

Dimagnetit Shepard (Silliman Amer. Journ. 13. 392) von Monroe
in Orange Co. soll dieselbe Zusammensetzung wie Magneteisen haben,
aber zweigliedrig sein, Säulen von 130° erreichen 1 Zoll Länge und
liegen auf Magneteisen. Darnach wäre Eisenoxydoxydul dimorph?

Eisenschwarz mit schwarzem Strich, die Oberfläche besonders auf
frischem Bruch gern etwas bräunlich anlaufend. Metallglanz unvollkom-
men, nur die Oktaederflächen der Granatoeder von Traversella glänzen
sehr stark. Härte 6, Gew. 5, die reinsten Zillerthaler sogar 5,18, die
im Kalkspath gehen auf 4,9 herab.

Stark magnetischpag. 122, die frischen Krystalle sind es aber
weniger, als die derben rostigen Massen. Es ist der natürliche Magnet,
aus welchem bereits die ägyptischen Priester ihren Götzenbildern mystische
Augen machten, die so befestigt waren, daß sie vermöge ihrer Polarität
nach Osten, dem astrologischen Paradiese, blickten (Pogg. Ann. 76. 302).
Im 12ten Jahrhundert wird in einem provencalischen Gedichte von Guyot
eine Nadel beschrieben, die auf Stroh im Wasser schwimmend sich gegen
den Polarstern wende, und Marco Polo sah bei den Chinesen schon Mag-
netnadeln.

Vor dem Löthrohr sehr schwer schmelzbar, mit Borax im Oxydations-
feuer wird das Glas gelblich oder farblos, im Reductionsfeuer bouteillen-

IV. Cl. Oxydiſche Erze: Magneteiſen.
1. Magneteiſen.

Der berühmte Magnes oder Magnetis der Alten Plinius hist. nat. 36. 25,
nach einem Hirten genannt, der ihn auf dem Berge Ida entdeckte: clavis
crepidarum et baculi cuspide haerentibus, cum armenta pasceret
(weil die
Nägel ſeiner Schuhe und die Spitze ſeines Stabes hängen blieben). Nach
Ariſtoteles ſoll der Name von Magneſia am Berge Sipylus nordöſtlich
Smyrna ſtammen, allein hier kam Talk pag. 201 vor, daher die häufige
Verwechſelung beider. Die Griechen nannten ihn ἡράκλεια, was wieder
an den Probierſtein pag. 178 erinnert. Agricola 603 beginnt damit ſein
5tes Buch de natura fossilium. Fer oxydulé, oxydulated Iron.

Eiſenoxydoxydul Ḟe F̶⃛e, reguläres Syſtem, iſomorph mit Spi-
nell pag. 254. Einfaches Oktaeder nebſt Zwilling gewöhnlich im Chlorit-
ſchiefer der Alpen eingeſprengt. Das Granatoeder a : a : ∞a ſtark
[Abbildung] nach der langen Diagonale geſtreift mit ſehr glänzenden
kleinen Oktaederflächen, welche die dreikantigen Ecken, auch
wohl rauhe Leucitoederflächen = a : a : ½a, welche
ſchwach die Kanten, abſtumpfen, kommen ausgezeichnet bei
Traverſella nordweſtlich Ivrea in Druſenräumen vor. Die
Streifen deuten zwar auf eine Blättrigkeit der Oktaeder-
flächen, doch iſt dieſelbe ſehr undeutlich. Zuweilen tritt daran auch der
Würfel auf, Graubath in Steiermark. Bei Schwediſchen ſchärft nach
Dufrénoy am Granatoeder auch das Leucitoid = a : a : ⅓a die vier-
kantigen Ecken zu, Flächen auf Granatoederkanten aufgeſetzt. Pyra-
midenoktaeder
= a : a : 2a und Pyramidenwürfel = a : ½a : ∞a
ſind ſelten. Breithaupt (Pogg. Ann. 54. 153) gibt bei Schwarzenberg
ſogar ein Leucitoid a : a : a ꝛc. an, was faſt einem Würfel gleicht, auf
deſſen Flächen ſich die Diagonalen parallel den Würfelkanten etwas erheben.

Dimagnetit Shepard (Silliman Amer. Journ. 13. 392) von Monroe
in Orange Co. ſoll dieſelbe Zuſammenſetzung wie Magneteiſen haben,
aber zweigliedrig ſein, Säulen von 130° erreichen 1 Zoll Länge und
liegen auf Magneteiſen. Darnach wäre Eiſenoxydoxydul dimorph?

Eiſenſchwarz mit ſchwarzem Strich, die Oberfläche beſonders auf
friſchem Bruch gern etwas bräunlich anlaufend. Metallglanz unvollkom-
men, nur die Oktaederflächen der Granatoeder von Traverſella glänzen
ſehr ſtark. Härte 6, Gew. 5, die reinſten Zillerthaler ſogar 5,18, die
im Kalkſpath gehen auf 4,9 herab.

Stark magnetiſchpag. 122, die friſchen Kryſtalle ſind es aber
weniger, als die derben roſtigen Maſſen. Es iſt der natürliche Magnet,
aus welchem bereits die ägyptiſchen Prieſter ihren Götzenbildern myſtiſche
Augen machten, die ſo befeſtigt waren, daß ſie vermöge ihrer Polarität
nach Oſten, dem aſtrologiſchen Paradieſe, blickten (Pogg. Ann. 76. 302).
Im 12ten Jahrhundert wird in einem provençaliſchen Gedichte von Guyot
eine Nadel beſchrieben, die auf Stroh im Waſſer ſchwimmend ſich gegen
den Polarſtern wende, und Marco Polo ſah bei den Chineſen ſchon Mag-
netnadeln.

Vor dem Löthrohr ſehr ſchwer ſchmelzbar, mit Borax im Oxydations-
feuer wird das Glas gelblich oder farblos, im Reductionsfeuer bouteillen-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0526" n="514"/>
          <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">IV.</hi> Cl. Oxydi&#x017F;che Erze: Magnetei&#x017F;en.</fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">1. Magnetei&#x017F;en.</hi> </head><lb/>
            <p>Der berühmte <hi rendition="#aq">Magnes</hi> oder <hi rendition="#aq">Magnetis</hi> der Alten <hi rendition="#aq">Plinius hist. nat.</hi> 36. <hi rendition="#sub">25</hi>,<lb/>
nach einem Hirten genannt, der ihn auf dem Berge Ida entdeckte: <hi rendition="#aq">clavis<lb/>
crepidarum et baculi cuspide haerentibus, cum armenta pasceret</hi> (weil die<lb/>
Nägel &#x017F;einer Schuhe und die Spitze &#x017F;eines Stabes hängen blieben). Nach<lb/>
Ari&#x017F;toteles &#x017F;oll der Name von Magne&#x017F;ia am Berge Sipylus nordö&#x017F;tlich<lb/>
Smyrna &#x017F;tammen, allein hier kam Talk <hi rendition="#aq">pag.</hi> 201 vor, daher die häufige<lb/>
Verwech&#x017F;elung beider. Die Griechen nannten ihn &#x1F21;&#x03C1;&#x03AC;&#x03BA;&#x03BB;&#x03B5;&#x03B9;&#x03B1;, was wieder<lb/>
an den Probier&#x017F;tein <hi rendition="#aq">pag.</hi> 178 erinnert. Agricola 603 beginnt damit &#x017F;ein<lb/>
5tes Buch <hi rendition="#aq">de natura fossilium. Fer oxydulé, oxydulated Iron.</hi></p><lb/>
            <p>Ei&#x017F;enoxydoxydul <hi rendition="#aq">F&#x0307;e F&#x0336;&#x20DB;e</hi>, <hi rendition="#g">reguläres Sy&#x017F;tem</hi>, i&#x017F;omorph mit Spi-<lb/>
nell <hi rendition="#aq">pag.</hi> 254. Einfaches <hi rendition="#g">Oktaeder</hi> neb&#x017F;t Zwilling gewöhnlich im Chlorit-<lb/>
&#x017F;chiefer der Alpen einge&#x017F;prengt. Das <hi rendition="#g">Granatoeder</hi> <hi rendition="#aq">a : a</hi> : &#x221E;<hi rendition="#aq">a</hi> &#x017F;tark<lb/><figure/> nach der langen Diagonale ge&#x017F;treift mit &#x017F;ehr glänzenden<lb/>
kleinen Oktaederflächen, welche die dreikantigen Ecken, auch<lb/>
wohl rauhe <hi rendition="#g">Leucitoederflächen</hi> = <hi rendition="#aq">a : a</hi> : ½<hi rendition="#aq">a</hi>, welche<lb/>
&#x017F;chwach die Kanten, ab&#x017F;tumpfen, kommen ausgezeichnet bei<lb/>
Traver&#x017F;ella nordwe&#x017F;tlich Ivrea in Dru&#x017F;enräumen vor. Die<lb/>
Streifen deuten zwar auf eine Blättrigkeit der Oktaeder-<lb/>
flächen, doch i&#x017F;t die&#x017F;elbe &#x017F;ehr undeutlich. Zuweilen tritt daran auch der<lb/><hi rendition="#g">Würfel</hi> auf, Graubath in Steiermark. Bei Schwedi&#x017F;chen &#x017F;chärft nach<lb/>
Dufrénoy am Granatoeder auch das <hi rendition="#g">Leucitoid</hi> = <hi rendition="#aq">a : a</hi> : &#x2153;<hi rendition="#aq">a</hi> die vier-<lb/>
kantigen Ecken zu, Flächen auf Granatoederkanten aufge&#x017F;etzt. <hi rendition="#g">Pyra-<lb/>
midenoktaeder</hi> = <hi rendition="#aq">a : a : 2a</hi> und <hi rendition="#g">Pyramidenwürfel</hi> = <hi rendition="#aq">a</hi> : ½<hi rendition="#aq">a</hi> : &#x221E;<hi rendition="#aq">a</hi><lb/>
&#x017F;ind &#x017F;elten. Breithaupt (Pogg. Ann. 54. <hi rendition="#sub">153</hi>) gibt bei Schwarzenberg<lb/>
&#x017F;ogar ein Leucitoid <hi rendition="#aq">a : a</hi> : <formula notation="TeX">\frac{1}{10}</formula><hi rendition="#aq">a</hi> &#xA75B;c. an, was fa&#x017F;t einem Würfel gleicht, auf<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en Flächen &#x017F;ich die Diagonalen parallel den Würfelkanten etwas erheben.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#g">Dimagnetit</hi> Shepard (<hi rendition="#aq">Silliman Amer. Journ.</hi> 13. <hi rendition="#sub">392</hi>) von Monroe<lb/>
in Orange Co. &#x017F;oll die&#x017F;elbe Zu&#x017F;ammen&#x017F;etzung wie Magnetei&#x017F;en haben,<lb/>
aber zweigliedrig &#x017F;ein, Säulen von 130° erreichen 1<formula notation="TeX">\frac{1}{2}</formula> Zoll Länge und<lb/>
liegen auf Magnetei&#x017F;en. Darnach wäre Ei&#x017F;enoxydoxydul dimorph?</p><lb/>
            <p><hi rendition="#g">Ei&#x017F;en&#x017F;chwarz</hi> mit &#x017F;chwarzem Strich, die Oberfläche be&#x017F;onders auf<lb/>
fri&#x017F;chem Bruch gern etwas bräunlich anlaufend. Metallglanz unvollkom-<lb/>
men, nur die Oktaederflächen der Granatoeder von Traver&#x017F;ella glänzen<lb/>
&#x017F;ehr &#x017F;tark. Härte 6, Gew. 5, die rein&#x017F;ten Zillerthaler &#x017F;ogar 5,18, die<lb/>
im Kalk&#x017F;path gehen auf 4,9 herab.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#g">Stark magneti&#x017F;ch</hi><hi rendition="#aq">pag.</hi> 122, die fri&#x017F;chen Kry&#x017F;talle &#x017F;ind es aber<lb/>
weniger, als die derben ro&#x017F;tigen Ma&#x017F;&#x017F;en. Es i&#x017F;t der natürliche Magnet,<lb/>
aus welchem bereits die ägypti&#x017F;chen Prie&#x017F;ter ihren Götzenbildern my&#x017F;ti&#x017F;che<lb/>
Augen machten, die &#x017F;o befe&#x017F;tigt waren, daß &#x017F;ie vermöge ihrer Polarität<lb/>
nach O&#x017F;ten, dem a&#x017F;trologi&#x017F;chen Paradie&#x017F;e, blickten (Pogg. Ann. 76. <hi rendition="#sub">302</hi>).<lb/>
Im 12ten Jahrhundert wird in einem proven<hi rendition="#aq">ç</hi>ali&#x017F;chen Gedichte von Guyot<lb/>
eine Nadel be&#x017F;chrieben, die auf Stroh im Wa&#x017F;&#x017F;er &#x017F;chwimmend &#x017F;ich gegen<lb/>
den Polar&#x017F;tern wende, und Marco Polo &#x017F;ah bei den Chine&#x017F;en &#x017F;chon Mag-<lb/>
netnadeln.</p><lb/>
            <p>Vor dem Löthrohr &#x017F;ehr &#x017F;chwer &#x017F;chmelzbar, mit Borax im Oxydations-<lb/>
feuer wird das Glas gelblich oder farblos, im Reductionsfeuer bouteillen-<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[514/0526] IV. Cl. Oxydiſche Erze: Magneteiſen. 1. Magneteiſen. Der berühmte Magnes oder Magnetis der Alten Plinius hist. nat. 36. 25, nach einem Hirten genannt, der ihn auf dem Berge Ida entdeckte: clavis crepidarum et baculi cuspide haerentibus, cum armenta pasceret (weil die Nägel ſeiner Schuhe und die Spitze ſeines Stabes hängen blieben). Nach Ariſtoteles ſoll der Name von Magneſia am Berge Sipylus nordöſtlich Smyrna ſtammen, allein hier kam Talk pag. 201 vor, daher die häufige Verwechſelung beider. Die Griechen nannten ihn ἡράκλεια, was wieder an den Probierſtein pag. 178 erinnert. Agricola 603 beginnt damit ſein 5tes Buch de natura fossilium. Fer oxydulé, oxydulated Iron. Eiſenoxydoxydul Ḟe F̶⃛e, reguläres Syſtem, iſomorph mit Spi- nell pag. 254. Einfaches Oktaeder nebſt Zwilling gewöhnlich im Chlorit- ſchiefer der Alpen eingeſprengt. Das Granatoeder a : a : ∞a ſtark [Abbildung] nach der langen Diagonale geſtreift mit ſehr glänzenden kleinen Oktaederflächen, welche die dreikantigen Ecken, auch wohl rauhe Leucitoederflächen = a : a : ½a, welche ſchwach die Kanten, abſtumpfen, kommen ausgezeichnet bei Traverſella nordweſtlich Ivrea in Druſenräumen vor. Die Streifen deuten zwar auf eine Blättrigkeit der Oktaeder- flächen, doch iſt dieſelbe ſehr undeutlich. Zuweilen tritt daran auch der Würfel auf, Graubath in Steiermark. Bei Schwediſchen ſchärft nach Dufrénoy am Granatoeder auch das Leucitoid = a : a : ⅓a die vier- kantigen Ecken zu, Flächen auf Granatoederkanten aufgeſetzt. Pyra- midenoktaeder = a : a : 2a und Pyramidenwürfel = a : ½a : ∞a ſind ſelten. Breithaupt (Pogg. Ann. 54. 153) gibt bei Schwarzenberg ſogar ein Leucitoid a : a : [FORMEL]a ꝛc. an, was faſt einem Würfel gleicht, auf deſſen Flächen ſich die Diagonalen parallel den Würfelkanten etwas erheben. Dimagnetit Shepard (Silliman Amer. Journ. 13. 392) von Monroe in Orange Co. ſoll dieſelbe Zuſammenſetzung wie Magneteiſen haben, aber zweigliedrig ſein, Säulen von 130° erreichen 1[FORMEL] Zoll Länge und liegen auf Magneteiſen. Darnach wäre Eiſenoxydoxydul dimorph? Eiſenſchwarz mit ſchwarzem Strich, die Oberfläche beſonders auf friſchem Bruch gern etwas bräunlich anlaufend. Metallglanz unvollkom- men, nur die Oktaederflächen der Granatoeder von Traverſella glänzen ſehr ſtark. Härte 6, Gew. 5, die reinſten Zillerthaler ſogar 5,18, die im Kalkſpath gehen auf 4,9 herab. Stark magnetiſchpag. 122, die friſchen Kryſtalle ſind es aber weniger, als die derben roſtigen Maſſen. Es iſt der natürliche Magnet, aus welchem bereits die ägyptiſchen Prieſter ihren Götzenbildern myſtiſche Augen machten, die ſo befeſtigt waren, daß ſie vermöge ihrer Polarität nach Oſten, dem aſtrologiſchen Paradieſe, blickten (Pogg. Ann. 76. 302). Im 12ten Jahrhundert wird in einem provençaliſchen Gedichte von Guyot eine Nadel beſchrieben, die auf Stroh im Waſſer ſchwimmend ſich gegen den Polarſtern wende, und Marco Polo ſah bei den Chineſen ſchon Mag- netnadeln. Vor dem Löthrohr ſehr ſchwer ſchmelzbar, mit Borax im Oxydations- feuer wird das Glas gelblich oder farblos, im Reductionsfeuer bouteillen-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/526
Zitationshilfe: Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 514. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/526>, abgerufen am 13.11.2024.