Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

III. Cl. Gediegene Metalle: Titan, Wismuth.
Gew. 7,29. Es wird einzig und allein aus Zinnstein gewonnen, hier
wurde auch von den ältern Mineralogen gediegenes Vorkommen angegeben.

Titan. Dafür hat man lange die kleinen kupferrothen Würfel ge-
halten, welche sich in der sogenannten Sau der Hochöfen bilden, und welche
Wollaston (Phil. Transact. 1823) zuerst in den Schlacken von Merthyr-
Tydvil in Südwallis erkannte. Sie haben über Feldspathhärte, Gew. 5,3.
Nach Wöhler (Pogg. Ann. 78. 401) enthalten sie jedoch neben 78 Ti noch
18,1 Stickstoff und 3,9 Kohle, bestehen daher aus 16,2 Titancyanür und
83,8 Stickstofftitan, Ti Cy + 3 Ti3 N.

Die spröden Metalle gehören nicht mehr dem regulären, sondern dem
3 + 1axigen, rhomboedrischen, Systeme an. Schon oben haben wir dieß
beim spröden Osmiridium pag. 488 gesehen. Auffallender noch ist es
beim gediegenen Wismuth, Antimon, Arsenik und Tellur, die rhomboedrisch
und zugleich isomorph sind, G. Rose Pogg. Ann. 77. 143.

9. Wismuth.

Bisemutum Agricola Bermannus pag. 693; Plumbum cinereum vero
Snebergi effoditur e fodina, cui nomen inde Bisemutaria, de natura foss.
644. Bismuth natif.
Es wurde früher als regulär beschrieben. Be-
sonders schön bekommt man die künstlichen Krystalle in zelligen scheinbaren
Würfeln, deren sämmtliche Ecken durch vier sehr deutlich blättrige Brüche
abgestumpft werden, die einem regulären Oktaeder von 109° 28' entsprechen
würden, wenn die genannten Krystalle wirklich Würfel wären. Zu Schnee-
berg kommt auch das scheinbare Granatoeder vor. G. Rose zeigt aber,
daß jener Würfel ein etwas scharfes Rhomboeder mit 87° 40' in den
Endkanten sei, also für c = 1 ist die Nebenaxe
a = sqrt0,588.
Dem zufolge soll der blätterige Bruch c = c : infinitya : infinitya : infinitya in der
Gradendfläche etwas deutlicher sein, als die drei andern des nächsten
schärfern Rhomboeders o = 1/2a' : 1/2a' : infinitya : c, die Seitenkante o/o =
110° 33' und die Kanten o/c = 108° 23' liegen den Winkeln des re-
gulären Oktaeders so nahe, daß sie leicht zu verwechseln waren. Auch
das nächste stumpfere Rhomboeder d = 2a' : 2a' : infinitya : c, was dem
Rhomboeder des Granatoeder nahe steht, ist etwas blättrig, wie man bei
den sächsischen Krystallen sieht. Den wichtigsten Beweis für das rhom-
boedrische System bilden jedoch die Zwillinge: zwei Hauptrhomboeder haben
die Fläche des nächsten stumpfen Rhomboeders d gemein, und liegen umge-
kehrt. Wir haben dann rhombische Säulen von 87° 40' mit einem Paare
auf die scharfen Kanten aufgesetzt, das sich unter 173° 16' schneidet.
Wären diese Hauptrhomboeder Würfel, so könnte dieses Gesetz gar keinen
Zwilling geben, denn es würden alle Flächen einspiegeln. Die krystalli-
nische Masse findet sich in der Natur häufig in gestrickten, schmalstrahligen
Massen im Gestein eingesprengt.

Röthlich silberweiß, aber gern grün, roth d. h. taubenhälsig
angelaufen, woher es sogar seinen Namen haben soll, bunt wie eine
"Wiesenmatte". Härte 2--3, milde wie Glaserz, aber nicht mehr dehn-
bar, Gew. 9,8. Es ist am stärksten diamagnetisch pag. 123.


III. Cl. Gediegene Metalle: Titan, Wismuth.
Gew. 7,29. Es wird einzig und allein aus Zinnſtein gewonnen, hier
wurde auch von den ältern Mineralogen gediegenes Vorkommen angegeben.

Titan. Dafür hat man lange die kleinen kupferrothen Würfel ge-
halten, welche ſich in der ſogenannten Sau der Hochöfen bilden, und welche
Wollaſton (Phil. Transact. 1823) zuerſt in den Schlacken von Merthyr-
Tydvil in Südwallis erkannte. Sie haben über Feldſpathhärte, Gew. 5,3.
Nach Wöhler (Pogg. Ann. 78. 401) enthalten ſie jedoch neben 78 Ti noch
18,1 Stickſtoff und 3,9 Kohle, beſtehen daher aus 16,2 Titancyanür und
83,8 Stickſtofftitan, Ti Cy + 3 Ti3 N̶.

Die ſpröden Metalle gehören nicht mehr dem regulären, ſondern dem
3 + 1axigen, rhomboedriſchen, Syſteme an. Schon oben haben wir dieß
beim ſpröden Osmiridium pag. 488 geſehen. Auffallender noch iſt es
beim gediegenen Wismuth, Antimon, Arſenik und Tellur, die rhomboedriſch
und zugleich iſomorph ſind, G. Roſe Pogg. Ann. 77. 143.

9. Wismuth.

Bisemutum Agricola Bermannus pag. 693; Plumbum cinereum vero
Snebergi effoditur e fodina, cui nomen inde Bisemutaria, de natura foss.
644. Bismuth natif.
Es wurde früher als regulär beſchrieben. Be-
ſonders ſchön bekommt man die künſtlichen Kryſtalle in zelligen ſcheinbaren
Würfeln, deren ſämmtliche Ecken durch vier ſehr deutlich blättrige Brüche
abgeſtumpft werden, die einem regulären Oktaeder von 109° 28′ entſprechen
würden, wenn die genannten Kryſtalle wirklich Würfel wären. Zu Schnee-
berg kommt auch das ſcheinbare Granatoeder vor. G. Roſe zeigt aber,
daß jener Würfel ein etwas ſcharfes Rhomboeder mit 87° 40′ in den
Endkanten ſei, alſo für c = 1 iſt die Nebenaxe
a = √0,588.
Dem zufolge ſoll der blätterige Bruch c = c : ∞a : ∞a : ∞a in der
Gradendfläche etwas deutlicher ſein, als die drei andern des nächſten
ſchärfern Rhomboeders o = ½a′ : ½a′ : ∞a : c, die Seitenkante o/o =
110° 33′ und die Kanten o/c = 108° 23′ liegen den Winkeln des re-
gulären Oktaeders ſo nahe, daß ſie leicht zu verwechſeln waren. Auch
das nächſte ſtumpfere Rhomboeder d = 2a′ : 2a′ : ∞a : c, was dem
Rhomboeder des Granatoeder nahe ſteht, iſt etwas blättrig, wie man bei
den ſächſiſchen Kryſtallen ſieht. Den wichtigſten Beweis für das rhom-
boedriſche Syſtem bilden jedoch die Zwillinge: zwei Hauptrhomboeder haben
die Fläche des nächſten ſtumpfen Rhomboeders d gemein, und liegen umge-
kehrt. Wir haben dann rhombiſche Säulen von 87° 40′ mit einem Paare
auf die ſcharfen Kanten aufgeſetzt, das ſich unter 173° 16′ ſchneidet.
Wären dieſe Hauptrhomboeder Würfel, ſo könnte dieſes Geſetz gar keinen
Zwilling geben, denn es würden alle Flächen einſpiegeln. Die kryſtalli-
niſche Maſſe findet ſich in der Natur häufig in geſtrickten, ſchmalſtrahligen
Maſſen im Geſtein eingeſprengt.

Röthlich ſilberweiß, aber gern grün, roth d. h. taubenhälſig
angelaufen, woher es ſogar ſeinen Namen haben ſoll, bunt wie eine
„Wieſenmatte“. Härte 2—3, milde wie Glaserz, aber nicht mehr dehn-
bar, Gew. 9,8. Es iſt am ſtärkſten diamagnetiſch pag. 123.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0513" n="501"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">III.</hi> Cl. Gediegene Metalle: Titan, Wismuth.</fw><lb/>
Gew. 7,29. Es wird einzig und allein aus Zinn&#x017F;tein gewonnen, hier<lb/>
wurde auch von den ältern Mineralogen gediegenes Vorkommen angegeben.</p><lb/>
              <p><hi rendition="#b">Titan.</hi> Dafür hat man lange die kleinen kupferrothen Würfel ge-<lb/>
halten, welche &#x017F;ich in der &#x017F;ogenannten Sau der Hochöfen bilden, und welche<lb/>
Wolla&#x017F;ton (<hi rendition="#aq">Phil. Transact.</hi> 1823) zuer&#x017F;t in den Schlacken von Merthyr-<lb/>
Tydvil in Südwallis erkannte. Sie haben über Feld&#x017F;pathhärte, Gew. 5,3.<lb/>
Nach Wöhler (Pogg. Ann. 78. <hi rendition="#sub">401</hi>) enthalten &#x017F;ie jedoch neben 78 <hi rendition="#aq">Ti</hi> noch<lb/>
18,1 Stick&#x017F;toff und 3,9 Kohle, be&#x017F;tehen daher aus 16,2 Titancyanür und<lb/>
83,8 Stick&#x017F;tofftitan, <hi rendition="#aq">Ti Cy + 3 Ti<hi rendition="#sup">3</hi> N&#x0336;.</hi></p><lb/>
              <p>Die <hi rendition="#b">&#x017F;pröden Metalle</hi> gehören nicht mehr dem regulären, &#x017F;ondern dem<lb/>
3 + 1axigen, rhomboedri&#x017F;chen, Sy&#x017F;teme an. Schon oben haben wir dieß<lb/>
beim &#x017F;pröden Osmiridium <hi rendition="#aq">pag.</hi> 488 ge&#x017F;ehen. Auffallender noch i&#x017F;t es<lb/>
beim gediegenen Wismuth, Antimon, Ar&#x017F;enik und Tellur, die rhomboedri&#x017F;ch<lb/>
und zugleich i&#x017F;omorph &#x017F;ind, G. Ro&#x017F;e Pogg. Ann. 77. <hi rendition="#sub">143</hi>.</p>
            </div>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">9. Wismuth.</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Bisemutum Agricola Bermannus pag. 693; Plumbum cinereum vero<lb/>
Snebergi effoditur e fodina, cui nomen inde Bisemutaria, de natura foss.<lb/>
644. Bismuth natif.</hi> Es wurde früher als <hi rendition="#g">regulär</hi> be&#x017F;chrieben. Be-<lb/>
&#x017F;onders &#x017F;chön bekommt man die kün&#x017F;tlichen Kry&#x017F;talle in zelligen &#x017F;cheinbaren<lb/>
Würfeln, deren &#x017F;ämmtliche Ecken durch vier &#x017F;ehr deutlich blättrige Brüche<lb/>
abge&#x017F;tumpft werden, die einem regulären Oktaeder von 109° 28&#x2032; ent&#x017F;prechen<lb/>
würden, wenn die genannten Kry&#x017F;talle wirklich Würfel wären. Zu Schnee-<lb/>
berg kommt auch das &#x017F;cheinbare Granatoeder vor. G. Ro&#x017F;e zeigt aber,<lb/>
daß jener Würfel ein etwas &#x017F;charfes Rhomboeder mit 87° 40&#x2032; in den<lb/>
Endkanten &#x017F;ei, al&#x017F;o für <hi rendition="#aq">c</hi> = 1 i&#x017F;t die Nebenaxe<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">a</hi> = &#x221A;0,588.</hi><lb/>
Dem zufolge &#x017F;oll der blätterige Bruch <hi rendition="#aq">c = c</hi> : &#x221E;<hi rendition="#aq">a</hi> : &#x221E;<hi rendition="#aq">a</hi> : &#x221E;<hi rendition="#aq">a</hi> in der<lb/>
Gradendfläche etwas deutlicher &#x017F;ein, als die drei andern des näch&#x017F;ten<lb/>
&#x017F;chärfern Rhomboeders <hi rendition="#aq">o</hi> = ½<hi rendition="#aq">a&#x2032;</hi> : ½<hi rendition="#aq">a&#x2032;</hi> : &#x221E;<hi rendition="#aq">a : c</hi>, die Seitenkante <hi rendition="#aq">o/o</hi> =<lb/>
110° 33&#x2032; und die Kanten <hi rendition="#aq">o/c</hi> = 108° 23&#x2032; liegen den Winkeln des re-<lb/>
gulären Oktaeders &#x017F;o nahe, daß &#x017F;ie leicht zu verwech&#x017F;eln waren. Auch<lb/>
das näch&#x017F;te &#x017F;tumpfere Rhomboeder <hi rendition="#aq">d</hi> = 2<hi rendition="#aq">a&#x2032; : 2a&#x2032;</hi> : &#x221E;<hi rendition="#aq">a : c</hi>, was dem<lb/>
Rhomboeder des Granatoeder nahe &#x017F;teht, i&#x017F;t etwas blättrig, wie man bei<lb/>
den &#x017F;äch&#x017F;i&#x017F;chen Kry&#x017F;tallen &#x017F;ieht. Den wichtig&#x017F;ten Beweis für das rhom-<lb/>
boedri&#x017F;che Sy&#x017F;tem bilden jedoch die Zwillinge: zwei Hauptrhomboeder haben<lb/>
die Fläche des näch&#x017F;ten &#x017F;tumpfen Rhomboeders <hi rendition="#aq">d</hi> gemein, und liegen umge-<lb/>
kehrt. Wir haben dann rhombi&#x017F;che Säulen von 87° 40&#x2032; mit einem Paare<lb/>
auf die &#x017F;charfen Kanten aufge&#x017F;etzt, das &#x017F;ich unter 173° 16&#x2032; &#x017F;chneidet.<lb/>
Wären die&#x017F;e Hauptrhomboeder Würfel, &#x017F;o könnte die&#x017F;es Ge&#x017F;etz gar keinen<lb/>
Zwilling geben, denn es würden alle Flächen ein&#x017F;piegeln. Die kry&#x017F;talli-<lb/>
ni&#x017F;che Ma&#x017F;&#x017F;e findet &#x017F;ich in der Natur häufig in ge&#x017F;trickten, &#x017F;chmal&#x017F;trahligen<lb/>
Ma&#x017F;&#x017F;en im Ge&#x017F;tein einge&#x017F;prengt.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Röthlich &#x017F;ilberweiß</hi>, aber gern grün, roth d. h. taubenhäl&#x017F;ig<lb/>
angelaufen, woher es &#x017F;ogar &#x017F;einen Namen haben &#x017F;oll, bunt wie eine<lb/>
&#x201E;Wie&#x017F;enmatte&#x201C;. Härte 2&#x2014;3, milde wie Glaserz, aber nicht mehr dehn-<lb/>
bar, Gew. 9,8. Es i&#x017F;t am &#x017F;tärk&#x017F;ten diamagneti&#x017F;ch <hi rendition="#aq">pag.</hi> 123.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[501/0513] III. Cl. Gediegene Metalle: Titan, Wismuth. Gew. 7,29. Es wird einzig und allein aus Zinnſtein gewonnen, hier wurde auch von den ältern Mineralogen gediegenes Vorkommen angegeben. Titan. Dafür hat man lange die kleinen kupferrothen Würfel ge- halten, welche ſich in der ſogenannten Sau der Hochöfen bilden, und welche Wollaſton (Phil. Transact. 1823) zuerſt in den Schlacken von Merthyr- Tydvil in Südwallis erkannte. Sie haben über Feldſpathhärte, Gew. 5,3. Nach Wöhler (Pogg. Ann. 78. 401) enthalten ſie jedoch neben 78 Ti noch 18,1 Stickſtoff und 3,9 Kohle, beſtehen daher aus 16,2 Titancyanür und 83,8 Stickſtofftitan, Ti Cy + 3 Ti3 N̶. Die ſpröden Metalle gehören nicht mehr dem regulären, ſondern dem 3 + 1axigen, rhomboedriſchen, Syſteme an. Schon oben haben wir dieß beim ſpröden Osmiridium pag. 488 geſehen. Auffallender noch iſt es beim gediegenen Wismuth, Antimon, Arſenik und Tellur, die rhomboedriſch und zugleich iſomorph ſind, G. Roſe Pogg. Ann. 77. 143. 9. Wismuth. Bisemutum Agricola Bermannus pag. 693; Plumbum cinereum vero Snebergi effoditur e fodina, cui nomen inde Bisemutaria, de natura foss. 644. Bismuth natif. Es wurde früher als regulär beſchrieben. Be- ſonders ſchön bekommt man die künſtlichen Kryſtalle in zelligen ſcheinbaren Würfeln, deren ſämmtliche Ecken durch vier ſehr deutlich blättrige Brüche abgeſtumpft werden, die einem regulären Oktaeder von 109° 28′ entſprechen würden, wenn die genannten Kryſtalle wirklich Würfel wären. Zu Schnee- berg kommt auch das ſcheinbare Granatoeder vor. G. Roſe zeigt aber, daß jener Würfel ein etwas ſcharfes Rhomboeder mit 87° 40′ in den Endkanten ſei, alſo für c = 1 iſt die Nebenaxe a = √0,588. Dem zufolge ſoll der blätterige Bruch c = c : ∞a : ∞a : ∞a in der Gradendfläche etwas deutlicher ſein, als die drei andern des nächſten ſchärfern Rhomboeders o = ½a′ : ½a′ : ∞a : c, die Seitenkante o/o = 110° 33′ und die Kanten o/c = 108° 23′ liegen den Winkeln des re- gulären Oktaeders ſo nahe, daß ſie leicht zu verwechſeln waren. Auch das nächſte ſtumpfere Rhomboeder d = 2a′ : 2a′ : ∞a : c, was dem Rhomboeder des Granatoeder nahe ſteht, iſt etwas blättrig, wie man bei den ſächſiſchen Kryſtallen ſieht. Den wichtigſten Beweis für das rhom- boedriſche Syſtem bilden jedoch die Zwillinge: zwei Hauptrhomboeder haben die Fläche des nächſten ſtumpfen Rhomboeders d gemein, und liegen umge- kehrt. Wir haben dann rhombiſche Säulen von 87° 40′ mit einem Paare auf die ſcharfen Kanten aufgeſetzt, das ſich unter 173° 16′ ſchneidet. Wären dieſe Hauptrhomboeder Würfel, ſo könnte dieſes Geſetz gar keinen Zwilling geben, denn es würden alle Flächen einſpiegeln. Die kryſtalli- niſche Maſſe findet ſich in der Natur häufig in geſtrickten, ſchmalſtrahligen Maſſen im Geſtein eingeſprengt. Röthlich ſilberweiß, aber gern grün, roth d. h. taubenhälſig angelaufen, woher es ſogar ſeinen Namen haben ſoll, bunt wie eine „Wieſenmatte“. Härte 2—3, milde wie Glaserz, aber nicht mehr dehn- bar, Gew. 9,8. Es iſt am ſtärkſten diamagnetiſch pag. 123.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/513
Zitationshilfe: Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 501. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/513>, abgerufen am 22.12.2024.