sind zweigliedrige wasserhelle Krystalle, die den klarsten Bergkrystallen gleichkommen. Ihre Luftbeständigkeit ist groß. Ich behandle schon seit mehr als 10 Jahren solche ganz wie Minerale, demonstrire daran in den Vorlesungen, so daß derartige Sachen vollständigen Ersatz für natürliche Krystalle bieten.
[Abbildung]
Die geschobene Säule s = a : b : infinityc macht 90° 38', gleicht daher einer quadratischen, allein der vordere stumpfe Winkel ist stets durch b = a : infinityb : infinityc gerade abgestumpft. Ein Paar d = a : c : infinityb auf die vordere stumpfe Säulenkante aufgesetzt macht 118° in Axe c. In ihrer Diagonalzone liegen zwei Oktaeder : P = a : c : b und darunter o = a : c : 1/2b. Die Endflächen sind zwar etwas verzogen, aber so constant vorhanden, daß über die Deutung des Systems, auch wenn man die Winkel nicht kennt, kein Zweifel herrschen kann.
Das Unterschwefelsaure Silberoxyd hält sich an der Luft ebenfalls vollkommen, nur daß es am Lichte ein wenig grau anläuft. Es hat eine Fläche a = b : infinitya : infinityc mehr. Das unterschwefelsaure Strontian Sr S''''' + 4 H ist isomorph mit unterschwefelsaurem Kalk. Heeren bekam es in 6gliedrigen Tafeln: ein Dihexaeder a : a : infinitya : c hatte in den Seitenkanten etwa 120°, die Endecke durch c : infinitya : infinitya : infinitya stark ab- gestumpft. Es werden außerdem noch eine Reihe anderer unterschwefel- saurer Salze beschrieben, die meist aus heißen Lösungen in einem Glas- kolben dargestellt wurden, welcher leicht verkorkt in einem Kasten mit Baumwolle umhüllt schon nach 12 Stunden die schönsten Krystalle gab (Pogg. Ann. 7. 71).
8. Salpetersaures Uranoxyd
U N..... + 6 H gibt prachtvolle gelbe an den Kanten ins Grüne schillernde Krystalle. An der Luft überziehen sie sich mit gelbem Ocker, halten sich aber dann. Es sind ausgezeichnete 2gliedrige Dodekaide mit einem Paar abgestumpfter Kanten, doch halbiren sie sich in der Regel mittelst der Ansatzfläche, welche dem blättrigen Bruche P = b : infinitya :
[Abbildung]
infinityc parallel geht. Senkrecht dagegen steht a = a : infinityb : infinityc. Das Oktaeder o = a : b : c bildet Rhomben, deren Kante b : c durch d = b : c : infinitya abgestumpft wird, d/d macht über P in Axe b 62°, welchen man leicht mit dem Handgoniometer controliren kann. Es ist na- türlich in solchen Fällen meist gleichgültig, welche Axe man als aufrechte c nehmen will. Ich bin Kopp in voriger Bezeichnung gefolgt. Man könnte füglich auch in diesem Falle von der Säule d = a : b : infinityc ausgehen, dann wäre P = b : infinitya : infinityc, da sie die scharfe Säulenkante d/d abstumpft. Fläche a = c : infinitya : infinityb würde zur Gradendfläche, und o behielte ihren Ausdruck.
9. Oxalsaures Chromoxydkali.
C O3 + 3 K Ö + 6 H. Dieses Doppelsalz bildet den Ausgangs- punkt einer ganzen Reihe, worin die Base Chromoxyd durch Eisenoxyd
ſind zweigliedrige waſſerhelle Kryſtalle, die den klarſten Bergkryſtallen gleichkommen. Ihre Luftbeſtändigkeit iſt groß. Ich behandle ſchon ſeit mehr als 10 Jahren ſolche ganz wie Minerale, demonſtrire daran in den Vorleſungen, ſo daß derartige Sachen vollſtändigen Erſatz für natürliche Kryſtalle bieten.
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Die geſchobene Säule s = a : b : ∞c macht 90° 38′, gleicht daher einer quadratiſchen, allein der vordere ſtumpfe Winkel iſt ſtets durch b = a : ∞b : ∞c gerade abgeſtumpft. Ein Paar d = a : c : ∞b auf die vordere ſtumpfe Säulenkante aufgeſetzt macht 118° in Axe c. In ihrer Diagonalzone liegen zwei Oktaeder : P = a : c : b und darunter o = a : c : ½b. Die Endflächen ſind zwar etwas verzogen, aber ſo conſtant vorhanden, daß über die Deutung des Syſtems, auch wenn man die Winkel nicht kennt, kein Zweifel herrſchen kann.
Das Unterſchwefelſaure Silberoxyd hält ſich an der Luft ebenfalls vollkommen, nur daß es am Lichte ein wenig grau anläuft. Es hat eine Fläche a = b : ∞a : ∞c mehr. Das unterſchwefelſaure Strontian Ṡr S̶ˈˈˈˈˈ + 4 Ḣ̶ iſt iſomorph mit unterſchwefelſaurem Kalk. Heeren bekam es in 6gliedrigen Tafeln: ein Dihexaeder a : a : ∞a : c hatte in den Seitenkanten etwa 120°, die Endecke durch c : ∞a : ∞a : ∞a ſtark ab- geſtumpft. Es werden außerdem noch eine Reihe anderer unterſchwefel- ſaurer Salze beſchrieben, die meiſt aus heißen Löſungen in einem Glas- kolben dargeſtellt wurden, welcher leicht verkorkt in einem Kaſten mit Baumwolle umhüllt ſchon nach 12 Stunden die ſchönſten Kryſtalle gab (Pogg. Ann. 7. 71).
8. Salpeterſaures Uranoxyd
U̶⃛ N̶˙˙˙˙˙ + 6 Ḣ̶ gibt prachtvolle gelbe an den Kanten ins Grüne ſchillernde Kryſtalle. An der Luft überziehen ſie ſich mit gelbem Ocker, halten ſich aber dann. Es ſind ausgezeichnete 2gliedrige Dodekaide mit einem Paar abgeſtumpfter Kanten, doch halbiren ſie ſich in der Regel mittelſt der Anſatzfläche, welche dem blättrigen Bruche P = b : ∞a :
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∞c parallel geht. Senkrecht dagegen ſteht a = a : ∞b : ∞c. Das Oktaeder o = a : b : c bildet Rhomben, deren Kante b : c durch d = b : c : ∞a abgeſtumpft wird, d/d macht über P in Axe b 62°, welchen man leicht mit dem Handgoniometer controliren kann. Es iſt na- türlich in ſolchen Fällen meiſt gleichgültig, welche Axe man als aufrechte c nehmen will. Ich bin Kopp in voriger Bezeichnung gefolgt. Man könnte füglich auch in dieſem Falle von der Säule d = a : b : ∞c ausgehen, dann wäre P = b : ∞a : ∞c, da ſie die ſcharfe Säulenkante d/d abſtumpft. Fläche a = c : ∞a : ∞b würde zur Gradendfläche, und o behielte ihren Ausdruck.
9. Oxalſaures Chromoxydkali.
C̶⃛ O̅3 + 3 K̇ Ö + 6 Ḣ̶. Dieſes Doppelſalz bildet den Ausgangs- punkt einer ganzen Reihe, worin die Baſe Chromoxyd durch Eiſenoxyd
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Anhang. Künſtliche Kryſtalle: Oxalſaures Chromoxydkali.
ſind zweigliedrige waſſerhelle Kryſtalle, die den klarſten Bergkryſtallen
gleichkommen. Ihre Luftbeſtändigkeit iſt groß. Ich behandle ſchon ſeit
mehr als 10 Jahren ſolche ganz wie Minerale, demonſtrire daran in den
Vorleſungen, ſo daß derartige Sachen vollſtändigen Erſatz für natürliche
Kryſtalle bieten.
[Abbildung]
Die geſchobene Säule s = a : b : ∞c macht 90°
38′, gleicht daher einer quadratiſchen, allein der vordere
ſtumpfe Winkel iſt ſtets durch b = a : ∞b : ∞c gerade
abgeſtumpft. Ein Paar d = a : c : ∞b auf die vordere
ſtumpfe Säulenkante aufgeſetzt macht 118° in Axe c.
In ihrer Diagonalzone liegen zwei Oktaeder : P = a :
c : b und darunter o = a : c : ½b. Die Endflächen
ſind zwar etwas verzogen, aber ſo conſtant vorhanden,
daß über die Deutung des Syſtems, auch wenn man
die Winkel nicht kennt, kein Zweifel herrſchen kann.
Das Unterſchwefelſaure Silberoxyd hält ſich an der Luft ebenfalls
vollkommen, nur daß es am Lichte ein wenig grau anläuft. Es hat
eine Fläche a = b : ∞a : ∞c mehr. Das unterſchwefelſaure Strontian
Ṡr S̶ˈˈˈˈˈ + 4 Ḣ̶ iſt iſomorph mit unterſchwefelſaurem Kalk. Heeren bekam
es in 6gliedrigen Tafeln: ein Dihexaeder a : a : ∞a : c hatte in den
Seitenkanten etwa 120°, die Endecke durch c : ∞a : ∞a : ∞a ſtark ab-
geſtumpft. Es werden außerdem noch eine Reihe anderer unterſchwefel-
ſaurer Salze beſchrieben, die meiſt aus heißen Löſungen in einem Glas-
kolben dargeſtellt wurden, welcher leicht verkorkt in einem Kaſten mit
Baumwolle umhüllt ſchon nach 12 Stunden die ſchönſten Kryſtalle gab
(Pogg. Ann. 7. 71).
8. Salpeterſaures Uranoxyd
U̶⃛ N̶˙˙˙˙˙ + 6 Ḣ̶ gibt prachtvolle gelbe an den Kanten ins Grüne
ſchillernde Kryſtalle. An der Luft überziehen ſie ſich mit gelbem Ocker,
halten ſich aber dann. Es ſind ausgezeichnete 2gliedrige Dodekaide mit
einem Paar abgeſtumpfter Kanten, doch halbiren ſie ſich in der Regel
mittelſt der Anſatzfläche, welche dem blättrigen Bruche P = b : ∞a :
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∞c parallel geht. Senkrecht dagegen ſteht a = a :
∞b : ∞c. Das Oktaeder o = a : b : c bildet Rhomben,
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türlich in ſolchen Fällen meiſt gleichgültig, welche Axe
man als aufrechte c nehmen will. Ich bin Kopp in
voriger Bezeichnung gefolgt. Man könnte füglich auch in dieſem Falle
von der Säule d = a : b : ∞c ausgehen, dann wäre P = b : ∞a :
∞c, da ſie die ſcharfe Säulenkante d/d abſtumpft. Fläche a = c : ∞a :
∞b würde zur Gradendfläche, und o behielte ihren Ausdruck.
9. Oxalſaures Chromoxydkali.
C̶⃛ O̅3 + 3 K̇ Ö + 6 Ḣ̶. Dieſes Doppelſalz bildet den Ausgangs-
punkt einer ganzen Reihe, worin die Baſe Chromoxyd durch Eiſenoxyd
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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 462. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/474>, abgerufen am 21.11.2024.
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