Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855.II. Cl. Salinische Steine: Trona, Gaylussit. pflanzen Kali, so liefert die der Strand- und Seepflanzen Soda. Gegen-wärtig wird viel aus Kochsalz und Glaubersalz dargestellt. In der Seifen- siederei und Glasfabrikation wichtig, Plinius 36. 65 erzählt: appulsa nave mercatorum nitri, cum sparsi per litus epulas pararent.... glebas nitri e nave subdidisse. Quibus accensis permixta arena litoris, translucentes novi liquoris fluxisse rivos, et hanc fuisse originem vitri. 2. Trona. Na2 C3 + 4 H. Kommt unter diesem arabischen Namen von Fezzan 2 + 1gliedrig: eine geschobene Säule n/n von 132° 30', auf deren Härte = 2--3, Gew. 2,1. Weiß, der Blätterbruch Der Wassergehalt der kohlensauren Natronsalze ist sehr verschieden, Thermonitrit, prismatisches Natronsalz Haidinger (Pogg. Ann. Na C + 5 H (Pogg. 32. 303) bildete sich in der Alaunfabrik zu Na C + 7 H sind luftbeständige 2gliedrige Oblongtafeln, krystallisiren 3. Gaylussit Boussingault. Natrocalcit. Findet sich in großer Menge zu Lagunilla südöstlich Nach Phillips (Pogg. Ann. 17. 556) 2 + 1gliedrig: eine geschobene II. Cl. Saliniſche Steine: Trona, Gayluſſit. pflanzen Kali, ſo liefert die der Strand- und Seepflanzen Soda. Gegen-wärtig wird viel aus Kochſalz und Glauberſalz dargeſtellt. In der Seifen- ſiederei und Glasfabrikation wichtig, Plinius 36. 65 erzählt: appulsa nave mercatorum nitri, cum sparsi per litus epulas pararent.... glebas nitri e nave subdidisse. Quibus accensis permixta arena litoris, translucentes novi liquoris fluxisse rivos, et hanc fuisse originem vitri. 2. Trona. Ṅa2 C̈3 + 4 Ḣ̶. Kommt unter dieſem arabiſchen Namen von Fezzan 2 + 1gliedrig: eine geſchobene Säule n/n von 132° 30′, auf deren Härte = 2—3, Gew. 2,1. Weiß, der Blätterbruch Der Waſſergehalt der kohlenſauren Natronſalze iſt ſehr verſchieden, Thermonitrit, prismatiſches Natronſalz Haidinger (Pogg. Ann. Ṅa C̈ + 5 Ḣ̶ (Pogg. 32. 303) bildete ſich in der Alaunfabrik zu Ṅa C̈ + 7 Ḣ̶ ſind luftbeſtändige 2gliedrige Oblongtafeln, kryſtalliſiren 3. Gayluſſit Bouſſingault. Natrocalcit. Findet ſich in großer Menge zu Lagunilla ſüdöſtlich Nach Phillips (Pogg. Ann. 17. 556) 2 + 1gliedrig: eine geſchobene <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0448" n="436"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">II.</hi> Cl. Saliniſche Steine: Trona, Gayluſſit.</fw><lb/> pflanzen Kali, ſo liefert die der Strand- und Seepflanzen Soda. Gegen-<lb/> wärtig wird viel aus Kochſalz und Glauberſalz dargeſtellt. In der Seifen-<lb/> ſiederei und Glasfabrikation wichtig, <hi rendition="#aq">Plinius</hi> 36. <hi rendition="#sub">65</hi> erzählt: <hi rendition="#aq">appulsa nave<lb/> mercatorum <hi rendition="#i">nitri</hi>, cum sparsi per litus epulas pararent.... glebas nitri<lb/> e nave subdidisse. 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II. Cl. Saliniſche Steine: Trona, Gayluſſit.
pflanzen Kali, ſo liefert die der Strand- und Seepflanzen Soda. Gegen-
wärtig wird viel aus Kochſalz und Glauberſalz dargeſtellt. In der Seifen-
ſiederei und Glasfabrikation wichtig, Plinius 36. 65 erzählt: appulsa nave
mercatorum nitri, cum sparsi per litus epulas pararent.... glebas nitri
e nave subdidisse. Quibus accensis permixta arena litoris, translucentes
novi liquoris fluxisse rivos, et hanc fuisse originem vitri.
2. Trona.
Ṅa2 C̈3 + 4 Ḣ̶. Kommt unter dieſem arabiſchen Namen von Fezzan
in den Handel, in Columbien heißt es Uroa, Klaproth Beitr. III. 83
nannte es ſtrahliges Natrum. Nach Haidinger (Pogg. Ann. 5. 367)
2 + 1gliedrig: eine geſchobene Säule n/n von 132° 30′, auf deren
[Abbildung]
ſcharfe Kante der deutlich blättrige Bruch M gerade auf-
geſetzt iſt, gegen Axe c 49° 25′ geneigt, T/n = 103°
45′, die rhomboidiſche Säule M/T 103° 15′.
Härte = 2—3, Gew. 2,1. Weiß, der Blätterbruch
neigt zum Perlmutterglanz. Kommt in Platten vor, gegen welche die ex-
centriſch ſtrahligen Blättchen quer ſtehen. Braust ſtark mit Säure, hält
ſich aber an der Luft. In der Provinz Suckena zwei Tagereiſen von
Fezzan als jüngeres Gebilde, ebenſo zu Lagunilla bei Merida in Colum-
bien. Auch die Natronſeen in Aegypten erzeugen daſſelbe meiſt mit Zwi-
ſchenlagen von Steinſalz, aus welchen die Mauern eines alten Kaſtells
Quaſſer erbaut ſein ſollen, wozu ſich Soda unmöglich eignen würde.
Schon Plinius 31. 39 ſagt, Gerrhis Arabiae oppido muros domosque
massis salis faciunt, aqua ferruminantes. Die Darſtellung der künſtlichen
Kryſtalle gelingt nicht immer, man bekommt ſie in Sodafabriken mehr
durch Zufall (Pogg. Ann. 34. 160), auch kann man die natürlichen nicht
umkryſtalliſiren laſſen.
Der Waſſergehalt der kohlenſauren Natronſalze iſt ſehr verſchieden,
je nach der Temperatur, unter welcher ſie kryſtalliſiren:
Thermonitrit, prismatiſches Natronſalz Haidinger (Pogg. Ann.
5. 369) Ṅa C̈ + Ḣ̶, bildet ſich beim Abdampfen der geſättigten Löſung
zwiſchen 25°—37° C (Pogg. Ann. 6. 87) in 2gliedrigen Tafeln M =
a : b : ∞c 96° 10′, die ſcharfe Kante durch b = b : ∞a : ∞c gerade
abgeſtumpft, d = c : ½b : ∞a 72° 10′ in Axe c, das Oktaeder o = a : b : c,
auf M gerade aufgeſetzt. Soll ſich auch in warmen Gegenden bilden.
Ṅa C̈ + 5 Ḣ̶ (Pogg. 32. 303) bildete ſich in der Alaunfabrik zu
Buxweiler im Elſaß zufällig, in „hemiprismatiſchen Oktaedern“.
Ṅa C̈ + 7 Ḣ̶ ſind luftbeſtändige 2gliedrige Oblongtafeln, kryſtalliſiren
aus einer Löſung, die Natronhydrat enthält. Sind luftbeſtändig.
3. Gayluſſit Bouſſingault.
Natrocalcit. Findet ſich in großer Menge zu Lagunilla ſüdöſtlich
Merida in Columbien über der Trona im Thon um und um kryſtalliſirt,
Pogg. Ann. 7. 97.
Nach Phillips (Pogg. Ann. 17. 556) 2 + 1gliedrig: eine geſchobene
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