Härte 6, Gew. 2,5. Der Bruch hat einen opalartigen Glanz, das läßt selbst Bruchstücke leicht unterscheiden. Weiße trübe Farbe.
Vor dem Löthrohr unschmelzbar, das feine Pulver wird von Salzsäure zersetzt, wobei sich Si pulverig ausscheidet. Mit Kobaldsolution blau. K3 Si2 + 3 Al Si2. Klaproth (Beitr. II.39) entdeckte darin 21,3 Kali, das erste was im Steinreich aufgefunden wurde, da man es bis dahin blos für Pflanzen- alkali gehalten hatte, das mußte natürlich ein ganz neues Licht verbreiten!
Die um und um krystallisirten Krystalle spielen in ältern vulkanischen Laven eine solche Rolle, daß man die Gesteine wohl Leucitophyre genannt hat. Die alten schlackigen Laven am Vesuv, im Albanergebirge etc. enthalten sie in zahlloser Menge von der kleinsten Form bis zu Faust- größe. Sie sondern sich scharf aus der Grundmasse ab, daher hielt man sie früher für fremde von der Lava nur eingewickelte Körper (Dolomieu). Aber L. v. Buch zeigte, daß die Krystalle selbst nicht selten Lavatheile einschlößen, weßhalb sie in der Lava gebildet sein müßten. Die Straßen von Pompeji wurden mit Leucitlaven gepflastert, aber auch in den heu- tigen Laven (1822, 1832) fehlen sie nicht. In einem Tuffartigen Gestein vom Rietberg am Laacher See liegen erbsengroße und kleinere in Menge, gelbliche von analcimartigem Aussehen am Eichelberg bei Rothweil am Kaiserstuhl.
IX. Haloidsteine.
Sie haben Al und neben der Si noch eine besondere Säure, wie Chlor, Schwefelsäure. Sie nähern sich dadurch den Salinischen Steinen.
1. Lasurstein.
Nach seiner Farbe genannt, ohne Zweifel der Sappheiros des Theo- phrast, Sapphirus des Plinius hist. nat. 37. 39: in sapphiris aurum punctis collucet coeruleis ... similis est coelo sereno, propter aurea puncta stellis ornato, d. h. in den blauen Saphiren leuchtet Gold in Punkten, . . . . er gleicht dem heitern Himmel, aber wegen der Goldpunkte dem mit Sternen geschmückten. Die Araber nannten ihn Azul (blau), darnach Lapis Lazuli, Lazulith Hauy, doch versteht man in Deutschland darunter den Blauspath. Wegen seines Verhaltens im Feuer stellt ihn Cronstedt zu den Zeolithen.
Er soll in Granatoedern krystallisiren (Dufrenoy Tract. Min. III.675), deren Flächen ein 6fach blättriger Bruch entspricht (Hoffmann Miner. II. a.276). Gewöhnlich findet man ihn nur in derben Stücken von fein- körniger Struktur, prachtvoll lasurblau in allen Graden der Höhe. Härte 5--6, Gewicht 2,96, das Pulver nur 2,76.
Vor dem Löthrohr schmilzt er nicht sonderlich schwer zu einem Glas- knöpfchen, und entfärbt sich dabei. Cronstedt stellte ihn deßhalb zu den Zeolithen. In Salzsäure entwickelt sich etwas Schwefelwasserstoff, der Schwefelgehalt gibt sich auch durch eine Hepar mit Soda zu erkennen. Die Analyse nach Varrentrapp 45,5 Si, 31,7 Al, 9,1 Na, 3,5 Ca, 5,9 Schwefelsäure, 0,86 Eisen und 0,95 Schwefel. Das Wasser zieht Gyps aus.
I. Cl. 9te Fam.: Laſurſtein.
Härte 6, Gew. 2,5. Der Bruch hat einen opalartigen Glanz, das läßt ſelbſt Bruchſtücke leicht unterſcheiden. Weiße trübe Farbe.
Vor dem Löthrohr unſchmelzbar, das feine Pulver wird von Salzſäure zerſetzt, wobei ſich S⃛i pulverig ausſcheidet. Mit Kobaldſolution blau. K̇3 S⃛i2 + 3 A̶⃛l S⃛i2. Klaproth (Beitr. II.39) entdeckte darin 21,3 Kali, das erſte was im Steinreich aufgefunden wurde, da man es bis dahin blos für Pflanzen- alkali gehalten hatte, das mußte natürlich ein ganz neues Licht verbreiten!
Die um und um kryſtalliſirten Kryſtalle ſpielen in ältern vulkaniſchen Laven eine ſolche Rolle, daß man die Geſteine wohl Leucitophyre genannt hat. Die alten ſchlackigen Laven am Veſuv, im Albanergebirge ꝛc. enthalten ſie in zahlloſer Menge von der kleinſten Form bis zu Fauſt- größe. Sie ſondern ſich ſcharf aus der Grundmaſſe ab, daher hielt man ſie früher für fremde von der Lava nur eingewickelte Körper (Dolomieu). Aber L. v. Buch zeigte, daß die Kryſtalle ſelbſt nicht ſelten Lavatheile einſchlößen, weßhalb ſie in der Lava gebildet ſein müßten. Die Straßen von Pompeji wurden mit Leucitlaven gepflaſtert, aber auch in den heu- tigen Laven (1822, 1832) fehlen ſie nicht. In einem Tuffartigen Geſtein vom Rietberg am Laacher See liegen erbſengroße und kleinere in Menge, gelbliche von analcimartigem Ausſehen am Eichelberg bei Rothweil am Kaiſerſtuhl.
IX. Haloidſteine.
Sie haben A̶⃛l und neben der S⃛i noch eine beſondere Säure, wie Chlor, Schwefelſäure. Sie nähern ſich dadurch den Saliniſchen Steinen.
1. Laſurſtein.
Nach ſeiner Farbe genannt, ohne Zweifel der Σάπφειρος des Theo- phraſt, Sapphirus des Plinius hist. nat. 37. 39: in sapphiris aurum punctis collucet coeruleis … similis est coelo sereno, propter aurea puncta stellis ornato, d. h. in den blauen Saphiren leuchtet Gold in Punkten, . . . . er gleicht dem heitern Himmel, aber wegen der Goldpunkte dem mit Sternen geſchmückten. Die Araber nannten ihn Azul (blau), darnach Lapis Lazuli, Lazulith Hauy, doch verſteht man in Deutſchland darunter den Blauſpath. Wegen ſeines Verhaltens im Feuer ſtellt ihn Cronſtedt zu den Zeolithen.
Er ſoll in Granatoedern kryſtalliſiren (Dufrénoy Tract. Min. III.675), deren Flächen ein 6fach blättriger Bruch entſpricht (Hoffmann Miner. II. a.276). Gewöhnlich findet man ihn nur in derben Stücken von fein- körniger Struktur, prachtvoll laſurblau in allen Graden der Höhe. Härte 5—6, Gewicht 2,96, das Pulver nur 2,76.
Vor dem Löthrohr ſchmilzt er nicht ſonderlich ſchwer zu einem Glas- knöpfchen, und entfärbt ſich dabei. Cronſtedt ſtellte ihn deßhalb zu den Zeolithen. In Salzſäure entwickelt ſich etwas Schwefelwaſſerſtoff, der Schwefelgehalt gibt ſich auch durch eine Hepar mit Soda zu erkennen. Die Analyſe nach Varrentrapp 45,5 S⃛i, 31,7 A̶⃛l, 9,1 Ṅa, 3,5 Ċa, 5,9 Schwefelſäure, 0,86 Eiſen und 0,95 Schwefel. Das Waſſer zieht Gyps aus.
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I. Cl. 9te Fam.: Laſurſtein.
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Vor dem Löthrohr unſchmelzbar, das feine Pulver wird von
Salzſäure zerſetzt, wobei ſich S⃛i pulverig ausſcheidet. Mit Kobaldſolution
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Klaproth (Beitr. II. 39) entdeckte darin 21,3 Kali, das erſte was im
Steinreich aufgefunden wurde, da man es bis dahin blos für Pflanzen-
alkali gehalten hatte, das mußte natürlich ein ganz neues Licht verbreiten!
Die um und um kryſtalliſirten Kryſtalle ſpielen in ältern vulkaniſchen
Laven eine ſolche Rolle, daß man die Geſteine wohl Leucitophyre
genannt hat. Die alten ſchlackigen Laven am Veſuv, im Albanergebirge ꝛc.
enthalten ſie in zahlloſer Menge von der kleinſten Form bis zu Fauſt-
größe. Sie ſondern ſich ſcharf aus der Grundmaſſe ab, daher hielt man
ſie früher für fremde von der Lava nur eingewickelte Körper (Dolomieu).
Aber L. v. Buch zeigte, daß die Kryſtalle ſelbſt nicht ſelten Lavatheile
einſchlößen, weßhalb ſie in der Lava gebildet ſein müßten. Die Straßen
von Pompeji wurden mit Leucitlaven gepflaſtert, aber auch in den heu-
tigen Laven (1822, 1832) fehlen ſie nicht. In einem Tuffartigen Geſtein
vom Rietberg am Laacher See liegen erbſengroße und kleinere in Menge,
gelbliche von analcimartigem Ausſehen am Eichelberg bei Rothweil am
Kaiſerſtuhl.
IX. Haloidſteine.
Sie haben A̶⃛l und neben der S⃛i noch eine beſondere Säure, wie
Chlor, Schwefelſäure. Sie nähern ſich dadurch den Saliniſchen Steinen.
1. Laſurſtein.
Nach ſeiner Farbe genannt, ohne Zweifel der Σάπφειρος des Theo-
phraſt, Sapphirus des Plinius hist. nat. 37. 39: in sapphiris aurum punctis
collucet coeruleis … similis est coelo sereno, propter aurea puncta
stellis ornato, d. h. in den blauen Saphiren leuchtet Gold in Punkten,
. . . . er gleicht dem heitern Himmel, aber wegen der Goldpunkte dem
mit Sternen geſchmückten. Die Araber nannten ihn Azul (blau), darnach
Lapis Lazuli, Lazulith Hauy, doch verſteht man in Deutſchland darunter
den Blauſpath. Wegen ſeines Verhaltens im Feuer ſtellt ihn Cronſtedt
zu den Zeolithen.
Er ſoll in Granatoedern kryſtalliſiren (Dufrénoy Tract. Min. III. 675),
deren Flächen ein 6fach blättriger Bruch entſpricht (Hoffmann Miner.
II. a. 276). Gewöhnlich findet man ihn nur in derben Stücken von fein-
körniger Struktur, prachtvoll laſurblau in allen Graden der Höhe.
Härte 5—6, Gewicht 2,96, das Pulver nur 2,76.
Vor dem Löthrohr ſchmilzt er nicht ſonderlich ſchwer zu einem Glas-
knöpfchen, und entfärbt ſich dabei. Cronſtedt ſtellte ihn deßhalb zu den
Zeolithen. In Salzſäure entwickelt ſich etwas Schwefelwaſſerſtoff, der
Schwefelgehalt gibt ſich auch durch eine Hepar mit Soda zu erkennen.
Die Analyſe nach Varrentrapp 45,5 S⃛i, 31,7 A̶⃛l, 9,1 Ṅa, 3,5 Ċa, 5,9
Schwefelſäure, 0,86 Eiſen und 0,95 Schwefel. Das Waſſer zieht Gyps aus.
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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/309>, abgerufen am 13.11.2024.
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