darunter ist eine von 136° in den stumpfen Kanten, sie kann man als z/z nehmen. Eine Endfläche, etwa so schief wie T, ist nach ihrer Dia- gonale unter einem Winkel von 172° geknickt, aber sie neigt sich oft zum bauchigen Ansehen. Im Ganzen dürfte das Krystallsystem nicht wesent- lich vom Blätterzeolith abweichen. Dafür scheint auch die chemische Formel zu sprechen (Sr, Ba) Si + Al Si3 + 5 H G. Rose Kryst. Chem. Miner. pag. 40, Thomson gibt 9 Sr, 6 Ba an, und nur 0,8 Ca. Er bläht sich vor dem Löthrohr stark auf, und blättert dabei nach der Richtung des Hauptblätterbruchs.
Levy's gelblicher Beaumontit (Inst. 1839. 455) mit Haydenit zusam- men in Baltimore vorkommend, scheint ein Blätterzeolith. Zwar wird er als ein stumpfes Quadratoktaeder von 147° 28' in den Endkanten beschrieben, dessen Seitenkanten durch die erste quadratische Säule a : a : infinityc abgestumpft würden, allein es
[Abbildung]
wird auffallender Weise hinzugesetzt, daß die eine Säulenfläche viel blätt- riger sei, als die andere. Wenn man nun bedenkt, wie nahe die Winkel des Blätterzeolith's z/s = 148° und z/s' = 146° · 30' jenem Oktaeder- winkel stehen, so ließe sich der Irrthum leicht erklären. Die zierlich kleinen Krystalle sind um und um ausgebildet, was die Täuschung noch vermehrt. Hier steht auch Haidingers Edingtonit (Pogg. Ann. V.193) aus dem Mandelstein der Kilpatrikhügel bei Dumbarton in Schott- land. Kaum 2''' große Krystalle liegen auf Thomsonit pag. 277. Auf einer blättrigen quadratischen Säule m = a : a : infinityc erheben sich zweierlei Flächen: P = a : a : c
[Abbildung]
und n = 2a : 2a : c. Man könnte diese als Oblongoktaeder nehmen, und so beschreibt sie auch Decloizeaux. Allein die Messungen geben dann m/P = 133° 34' und m/n = 115° 26', daraus folgt a : b = 1,05 : 2,1, b ist also genau 2a. Haidinger nahm daher P als ein viergliedriges Tetraeder vom Oktaeder a : a : c, das wegen der Axe a = 1,05 in den Endkanten 121° 40' mißt, während dann n das Tetraeder vom zweiten stumpferen Oktaeder 2a : 2a : c sein muß. Die Sache würde ausgemacht sein, wenn das Unterende wirklich die andere Hälfte der Tetraeder zeigen würde, wie das Haidinger beschreibt. Hätte das Oktaeder 120° in den Endkanten, so wäre es das Oktaeder des Granatoeder's, und würde dann mit dem regulären System in engster Verbindung stehen.
4. Chabasit.
Der Rhomboedrische Zeolith wurde in den Mandelsteinen bei Oberstein von einem Franzosen Bosc d'Antic gefunden und nach einem Steinnamen des Orpheus (khabasion Lithica752) genannt. Dr. Tamnau (Leonhard's Jahrb. 1836. 635) hat eine Monographie davon geliefert, die von seiner großen Verbreitung zeugt. Das wenig blättrige Rhom- boeder mit 94° 46' (Phill.) in den Endkanten gibt a = 0,92083 =
[Formel 1]
, stimmt fast mit Quarz pag. 161. Kleine wasserklare Kry- stalle kommen in porösen Laven von Sicilien vor, man kann die einfachen Rhomboeder leicht für Würfel halten, daher auch der Name Cuboicit. Bei Oberstein und besonders zu Rübendörfel bei Aussig in Böhmen, wo
I. Cl. 7te Fam.: Brewſterit, Chabaſit.
darunter iſt eine von 136° in den ſtumpfen Kanten, ſie kann man als z/z nehmen. Eine Endfläche, etwa ſo ſchief wie T, iſt nach ihrer Dia- gonale unter einem Winkel von 172° geknickt, aber ſie neigt ſich oft zum bauchigen Anſehen. Im Ganzen dürfte das Kryſtallſyſtem nicht weſent- lich vom Blätterzeolith abweichen. Dafür ſcheint auch die chemiſche Formel zu ſprechen (Ṡr, Ḃa) S⃛i + A̶⃛l S⃛i3 + 5 Ḣ G. Roſe Kryſt. Chem. Miner. pag. 40, Thomſon gibt 9 Ṡr, 6 Ḃa an, und nur 0,8 Ċa. Er bläht ſich vor dem Löthrohr ſtark auf, und blättert dabei nach der Richtung des Hauptblätterbruchs.
Levy’s gelblicher Beaumontit (Inſt. 1839. 455) mit Haydenit zuſam- men in Baltimore vorkommend, ſcheint ein Blätterzeolith. Zwar wird er als ein ſtumpfes Quadratoktaeder von 147° 28′ in den Endkanten beſchrieben, deſſen Seitenkanten durch die erſte quadratiſche Säule a : a : ∞c abgeſtumpft würden, allein es
[Abbildung]
wird auffallender Weiſe hinzugeſetzt, daß die eine Säulenfläche viel blätt- riger ſei, als die andere. Wenn man nun bedenkt, wie nahe die Winkel des Blätterzeolith’s z/s = 148° und z/s' = 146° · 30′ jenem Oktaeder- winkel ſtehen, ſo ließe ſich der Irrthum leicht erklären. Die zierlich kleinen Kryſtalle ſind um und um ausgebildet, was die Täuſchung noch vermehrt. Hier ſteht auch Haidingers Edingtonit (Pogg. Ann. V.193) aus dem Mandelſtein der Kilpatrikhügel bei Dumbarton in Schott- land. Kaum 2‴ große Kryſtalle liegen auf Thomſonit pag. 277. Auf einer blättrigen quadratiſchen Säule m = a : a : ∞c erheben ſich zweierlei Flächen: P = a : a : c
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und n = 2a : 2a : c. Man könnte dieſe als Oblongoktaeder nehmen, und ſo beſchreibt ſie auch Decloizeaux. Allein die Meſſungen geben dann m/P = 133° 34′ und m/n = 115° 26′, daraus folgt a : b = 1,05 : 2,1, b iſt alſo genau 2a. Haidinger nahm daher P als ein viergliedriges Tetraeder vom Oktaeder a : a : c, das wegen der Axe a = 1,05 in den Endkanten 121° 40′ mißt, während dann n das Tetraeder vom zweiten ſtumpferen Oktaeder 2a : 2a : c ſein muß. Die Sache würde ausgemacht ſein, wenn das Unterende wirklich die andere Hälfte der Tetraeder zeigen würde, wie das Haidinger beſchreibt. Hätte das Oktaeder 120° in den Endkanten, ſo wäre es das Oktaeder des Granatoeder’s, und würde dann mit dem regulären Syſtem in engſter Verbindung ſtehen.
4. Chabaſit.
Der Rhomboedriſche Zeolith wurde in den Mandelſteinen bei Oberſtein von einem Franzoſen Bosc d’Antic gefunden und nach einem Steinnamen des Orpheus (χαβασιον Lithica752) genannt. Dr. Tamnau (Leonhard’s Jahrb. 1836. 635) hat eine Monographie davon geliefert, die von ſeiner großen Verbreitung zeugt. Das wenig blättrige Rhom- boeder mit 94° 46′ (Phill.) in den Endkanten gibt a = 0,92083 =
[Formel 1]
, ſtimmt faſt mit Quarz pag. 161. Kleine waſſerklare Kry- ſtalle kommen in poröſen Laven von Sicilien vor, man kann die einfachen Rhomboeder leicht für Würfel halten, daher auch der Name Cuboicit. Bei Oberſtein und beſonders zu Rübendörfel bei Auſſig in Böhmen, wo
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[281/0293]
I. Cl. 7te Fam.: Brewſterit, Chabaſit.
darunter iſt eine von 136° in den ſtumpfen Kanten, ſie kann man als
z/z nehmen. Eine Endfläche, etwa ſo ſchief wie T, iſt nach ihrer Dia-
gonale unter einem Winkel von 172° geknickt, aber ſie neigt ſich oft zum
bauchigen Anſehen. Im Ganzen dürfte das Kryſtallſyſtem nicht weſent-
lich vom Blätterzeolith abweichen. Dafür ſcheint auch die chemiſche Formel
zu ſprechen (Ṡr, Ḃa) S⃛i + A̶⃛l S⃛i3 + 5 Ḣ G. Roſe Kryſt. Chem. Miner.
pag. 40, Thomſon gibt 9 Ṡr, 6 Ḃa an, und nur 0,8 Ċa. Er bläht ſich
vor dem Löthrohr ſtark auf, und blättert dabei nach der Richtung des
Hauptblätterbruchs.
Levy’s gelblicher Beaumontit (Inſt. 1839. 455) mit Haydenit zuſam-
men in Baltimore vorkommend, ſcheint ein Blätterzeolith. Zwar
wird er als ein ſtumpfes Quadratoktaeder von 147° 28′ in den
Endkanten beſchrieben, deſſen Seitenkanten durch die erſte
quadratiſche Säule a : a : ∞c abgeſtumpft würden, allein es
[Abbildung]
wird auffallender Weiſe hinzugeſetzt, daß die eine Säulenfläche viel blätt-
riger ſei, als die andere. Wenn man nun bedenkt, wie nahe die Winkel
des Blätterzeolith’s z/s = 148° und z/s' = 146° · 30′ jenem Oktaeder-
winkel ſtehen, ſo ließe ſich der Irrthum leicht erklären. Die zierlich kleinen
Kryſtalle ſind um und um ausgebildet, was die Täuſchung noch vermehrt.
Hier ſteht auch Haidingers Edingtonit (Pogg. Ann. V. 193) aus dem
Mandelſtein der Kilpatrikhügel bei Dumbarton in Schott-
land. Kaum 2‴ große Kryſtalle liegen auf Thomſonit
pag. 277. Auf einer blättrigen quadratiſchen Säule m =
a : a : ∞c erheben ſich zweierlei Flächen: P = a : a : c
[Abbildung]
und n = 2a : 2a : c. Man könnte dieſe als Oblongoktaeder nehmen,
und ſo beſchreibt ſie auch Decloizeaux. Allein die Meſſungen geben dann
m/P = 133° 34′ und m/n = 115° 26′, daraus folgt a : b = 1,05 : 2,1,
b iſt alſo genau 2a. Haidinger nahm daher P als ein viergliedriges
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Endkanten 121° 40′ mißt, während dann n das Tetraeder vom zweiten
ſtumpferen Oktaeder 2a : 2a : c ſein muß. Die Sache würde ausgemacht
ſein, wenn das Unterende wirklich die andere Hälfte der Tetraeder zeigen
würde, wie das Haidinger beſchreibt. Hätte das Oktaeder 120° in den
Endkanten, ſo wäre es das Oktaeder des Granatoeder’s, und würde dann
mit dem regulären Syſtem in engſter Verbindung ſtehen.
4. Chabaſit.
Der Rhomboedriſche Zeolith wurde in den Mandelſteinen bei
Oberſtein von einem Franzoſen Bosc d’Antic gefunden und nach einem
Steinnamen des Orpheus (χαβασιον Lithica 752) genannt. Dr. Tamnau
(Leonhard’s Jahrb. 1836. 635) hat eine Monographie davon geliefert,
die von ſeiner großen Verbreitung zeugt. Das wenig blättrige Rhom-
boeder mit 94° 46′ (Phill.) in den Endkanten gibt a = 0,92083 =
[FORMEL], ſtimmt faſt mit Quarz pag. 161. Kleine waſſerklare Kry-
ſtalle kommen in poröſen Laven von Sicilien vor, man kann die einfachen
Rhomboeder leicht für Würfel halten, daher auch der Name Cuboicit.
Bei Oberſtein und beſonders zu Rübendörfel bei Auſſig in Böhmen, wo
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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/293>, abgerufen am 13.11.2024.
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