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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855.

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I. Cl. 7te Fam. Zeolithe: Faserzeolith.
Palagonit*) und palagonitischen Tuffen. Diese wurden nun abermals
von Feuergesteinen durchbrochen, und dadurch in zeolithische Mandelsteine
verändert. Räthselhaft scheint es dabei, wie Hydrate sich bei so hoher
Temperatur bilden konnten. Allein Bunsen glaubt auch das Räthsel lösen
zu können: Läßt man nämlich 0,2 Theile Ca, 1 Theil Si und 9 Aetzkali
in einer Silberschale eine Zeit lang roth glühen und dann langsam er-
kalten, so findet sich darin nach dem Auflösen im Wasser ein Netzwerk
von 4--5''' langen Krystallnadeln eines wasserhaltigen Silicats Ca3 Si2
+ Aq
, das in der Glühhitze entstand und sich erhielt, das aber nach dem
Abscheiden aus seiner Umgebung schon bei 109° vier Fünftel seines Wassers
abgibt, und noch unter der Glühhitze alles Wasser wieder verliert.

1. Faserzeolith Wr.

Weil die excentrischen Strahlen sich zu den feinsten Fasern zertheilen.
Auch schlechthin Zeolith genannt, weil er als der gewöhnlichste zuerst
die Aufmerksamkeit Cronstedt's auf sich zog. Er kommt meist in excentrisch
strahligen Massen vor, die an ihrem schmalen Ende ganz dicht werden,
und bei Verwitterung zu Mehl zerfallen, daher Mehlzeolith Wr. Die
freien Krystallnadeln hieß Werner Nadelzeolith, Hauy Mesotyp (Mittel-
gestalt), weil er in denselben die quadratische Säule mit Gradendfläche
als Kernform nahm, die zwischen dem Würfel des Analcims und der
Oblongsäule des Strahlzeoliths gleichsam mitten inne steht. Nach ihm
wäre also das

Krystallsystem 4gliedrig, und zwar meist eine einfache quadra-
tische wenig blättrige Säule s mit oktaedrischer Endigung o. Später fand
[Abbildung] Gehlen, daß die Säule nicht quadratisch, sondern
zweigliedrig und ein wenig geschoben sei 91°
(vorn), daraus folgen für das Oktaeder ebenfalls
2 + 2 Endkanten, die nach Haidingers Mes-
sungen über der stumpfen Säulenkante 143° 20'
und über der scharfen 142° 40' betragen, gibt
die Axen
a : b = 2,79214 : 2,84108.
Zu diesem Systeme scheinen die Federkieldicken Krystalle aus der Auvergne,
von Aussig und Hohentwiel etc. zu gehören. Ihre scharfe Säulenkante ist
gewöhnlich nicht abgestumpft, auch kennt man sie nicht als Zwillinge.
Merkwürdiger Weise scheinen damit die klaren Nadeln von Berefiord auf
Island nicht zu stimmen, welche Fuchs als Scolezit und Mesolith
getrennt hat. G. Rose zeigt (Pogg. Ann. 28. 424), daß hier die seit-
lichen Endkanten 143° 29' nur noch einander gleich bleiben, die vordere

*) So nannte Sartorius von Waltershausen eine amorphe braune Substanz von
Palagonia im Val di Noto am Aetna, die Bunsen auch auf Island wieder fand (Ann.
Chem. und Pharm. 61 265). Die leicht zersprengbare Masse hat fast Glashärte, 2,43
Gew., und besteht aus 3 R + 2 R + 4 Si + 9 H = 37,42 Si, 14,16 Fe, 11,17 Al,
8,76 Ca, 6,04 Mg, 17,15 H, 4,12 unlöslicher Rückstand, woraus man die Formel des
Scapolith's mit Wasser, nämlich Ca3 Si2 + 2 Al Si + 9 H konstruiren kann. Die
vulkanischen (augitischen) Tuffe sollen oft von dieser Substanz durchdrungen sein.
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I. Cl. 7te Fam. Zeolithe: Faſerzeolith.
Palagonit*) und palagonitiſchen Tuffen. Dieſe wurden nun abermals
von Feuergeſteinen durchbrochen, und dadurch in zeolithiſche Mandelſteine
verändert. Räthſelhaft ſcheint es dabei, wie Hydrate ſich bei ſo hoher
Temperatur bilden konnten. Allein Bunſen glaubt auch das Räthſel löſen
zu können: Läßt man nämlich 0,2 Theile Ċa, 1 Theil S⃛i und 9 Aetzkali
in einer Silberſchale eine Zeit lang roth glühen und dann langſam er-
kalten, ſo findet ſich darin nach dem Auflöſen im Waſſer ein Netzwerk
von 4—5‴ langen Kryſtallnadeln eines waſſerhaltigen Silicats Ċa3 S⃛i2
+ Aq
, das in der Glühhitze entſtand und ſich erhielt, das aber nach dem
Abſcheiden aus ſeiner Umgebung ſchon bei 109° vier Fünftel ſeines Waſſers
abgibt, und noch unter der Glühhitze alles Waſſer wieder verliert.

1. Faſerzeolith Wr.

Weil die excentriſchen Strahlen ſich zu den feinſten Faſern zertheilen.
Auch ſchlechthin Zeolith genannt, weil er als der gewöhnlichſte zuerſt
die Aufmerkſamkeit Cronſtedt’s auf ſich zog. Er kommt meiſt in excentriſch
ſtrahligen Maſſen vor, die an ihrem ſchmalen Ende ganz dicht werden,
und bei Verwitterung zu Mehl zerfallen, daher Mehlzeolith Wr. Die
freien Kryſtallnadeln hieß Werner Nadelzeolith, Hauy Meſotyp (Mittel-
geſtalt), weil er in denſelben die quadratiſche Säule mit Gradendfläche
als Kernform nahm, die zwiſchen dem Würfel des Analcims und der
Oblongſäule des Strahlzeoliths gleichſam mitten inne ſteht. Nach ihm
wäre alſo das

Kryſtallſyſtem 4gliedrig, und zwar meiſt eine einfache quadra-
tiſche wenig blättrige Säule s mit oktaedriſcher Endigung o. Später fand
[Abbildung] Gehlen, daß die Säule nicht quadratiſch, ſondern
zweigliedrig und ein wenig geſchoben ſei 91°
(vorn), daraus folgen für das Oktaeder ebenfalls
2 + 2 Endkanten, die nach Haidingers Meſ-
ſungen über der ſtumpfen Säulenkante 143° 20′
und über der ſcharfen 142° 40′ betragen, gibt
die Axen
a : b = 2,79214 : 2,84108.
Zu dieſem Syſteme ſcheinen die Federkieldicken Kryſtalle aus der Auvergne,
von Auſſig und Hohentwiel ꝛc. zu gehören. Ihre ſcharfe Säulenkante iſt
gewöhnlich nicht abgeſtumpft, auch kennt man ſie nicht als Zwillinge.
Merkwürdiger Weiſe ſcheinen damit die klaren Nadeln von Berefiord auf
Island nicht zu ſtimmen, welche Fuchs als Scolezit und Meſolith
getrennt hat. G. Roſe zeigt (Pogg. Ann. 28. 424), daß hier die ſeit-
lichen Endkanten 143° 29′ nur noch einander gleich bleiben, die vordere

*) So nannte Sartorius von Waltershauſen eine amorphe braune Subſtanz von
Palagonia im Val di Noto am Aetna, die Bunſen auch auf Island wieder fand (Ann.
Chem. und Pharm. 61 265). Die leicht zerſprengbare Maſſe hat faſt Glashärte, 2,43
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[275/0287] I. Cl. 7te Fam. Zeolithe: Faſerzeolith. Palagonit *) und palagonitiſchen Tuffen. Dieſe wurden nun abermals von Feuergeſteinen durchbrochen, und dadurch in zeolithiſche Mandelſteine verändert. Räthſelhaft ſcheint es dabei, wie Hydrate ſich bei ſo hoher Temperatur bilden konnten. Allein Bunſen glaubt auch das Räthſel löſen zu können: Läßt man nämlich 0,2 Theile Ċa, 1 Theil S⃛i und 9 Aetzkali in einer Silberſchale eine Zeit lang roth glühen und dann langſam er- kalten, ſo findet ſich darin nach dem Auflöſen im Waſſer ein Netzwerk von 4—5‴ langen Kryſtallnadeln eines waſſerhaltigen Silicats Ċa3 S⃛i2 + Aq, das in der Glühhitze entſtand und ſich erhielt, das aber nach dem Abſcheiden aus ſeiner Umgebung ſchon bei 109° vier Fünftel ſeines Waſſers abgibt, und noch unter der Glühhitze alles Waſſer wieder verliert. 1. Faſerzeolith Wr. Weil die excentriſchen Strahlen ſich zu den feinſten Faſern zertheilen. Auch ſchlechthin Zeolith genannt, weil er als der gewöhnlichſte zuerſt die Aufmerkſamkeit Cronſtedt’s auf ſich zog. Er kommt meiſt in excentriſch ſtrahligen Maſſen vor, die an ihrem ſchmalen Ende ganz dicht werden, und bei Verwitterung zu Mehl zerfallen, daher Mehlzeolith Wr. Die freien Kryſtallnadeln hieß Werner Nadelzeolith, Hauy Meſotyp (Mittel- geſtalt), weil er in denſelben die quadratiſche Säule mit Gradendfläche als Kernform nahm, die zwiſchen dem Würfel des Analcims und der Oblongſäule des Strahlzeoliths gleichſam mitten inne ſteht. Nach ihm wäre alſo das Kryſtallſyſtem 4gliedrig, und zwar meiſt eine einfache quadra- tiſche wenig blättrige Säule s mit oktaedriſcher Endigung o. Später fand [Abbildung] Gehlen, daß die Säule nicht quadratiſch, ſondern zweigliedrig und ein wenig geſchoben ſei 91° (vorn), daraus folgen für das Oktaeder ebenfalls 2 + 2 Endkanten, die nach Haidingers Meſ- ſungen über der ſtumpfen Säulenkante 143° 20′ und über der ſcharfen 142° 40′ betragen, gibt die Axen a : b = 2,79214 : 2,84108. Zu dieſem Syſteme ſcheinen die Federkieldicken Kryſtalle aus der Auvergne, von Auſſig und Hohentwiel ꝛc. zu gehören. Ihre ſcharfe Säulenkante iſt gewöhnlich nicht abgeſtumpft, auch kennt man ſie nicht als Zwillinge. Merkwürdiger Weiſe ſcheinen damit die klaren Nadeln von Berefiord auf Island nicht zu ſtimmen, welche Fuchs als Scolezit und Meſolith getrennt hat. G. Roſe zeigt (Pogg. Ann. 28. 424), daß hier die ſeit- lichen Endkanten 143° 29′ nur noch einander gleich bleiben, die vordere *) So nannte Sartorius von Waltershauſen eine amorphe braune Subſtanz von Palagonia im Val di Noto am Aetna, die Bunſen auch auf Island wieder fand (Ann. Chem. und Pharm. 61 265). Die leicht zerſprengbare Maſſe hat faſt Glashärte, 2,43 Gew., und beſteht aus 3 Ṙ + 2 R̶⃛ + 4 S⃛i + 9 Ḣ̶ = 37,42 S⃛i, 14,16 F̶⃛e, 11,17 A̶⃛l, 8,76 Ċa, 6,04 Ṁg, 17,15 Ḣ̶, 4,12 unlöslicher Rückſtand, woraus man die Formel des Scapolith’s mit Waſſer, nämlich Ċa3 S⃛i2 + 2 A̶⃛l S⃛i + 9 Ḣ̶ konſtruiren kann. Die vulkaniſchen (augitiſchen) Tuffe ſollen oft von dieſer Subſtanz durchdrungen ſein. 18*

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Zitationshilfe: Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 275. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/287>, abgerufen am 21.11.2024.