ralen locker erfüllt sind, ohne daß man außen etwas merkt. Die Form steht hier über dem Inhalt, welch letzterer bei der Mannigfaltigkeit iso- morpher Substanzen an Bedeutung durchaus einbüßt.
MangangranatMn3 Si + Al Si aus dem Granit des Spessarts bei Aschaffenburg, den Klaproth Beitr. II. 239 unter dem Namen granat- förmiges Braunsteinerz analysirte, dunkel hyacinthroth, Gew. 3,6. Klap- roth gibt 35 Manganoxyd an. Später fand er sich auch im Granit von Haddam und Broddbo.
Talkgranat vorwaltend Mg3 Si + Al Si, 13,4 Mg, Gew. 3,16, schwarz von Arendal.
Uwarowit Heß Pogg. Ann. 24. 388 auf Chromeisenstein von Bissersk, ein ausgezeichneter Chromgranat Ca3 Si + Cr Si, Gew. 3,4. Smaragdgrün, dem Dioptas gleichend. In wohlgebildeten kleinen Gra- natoedern. Wegen des Chromoxyds unschmelzbar, 22,5 Cr, 30,3 Ca.
2. Vesuvian Wr.
Wurde längst in Neapel als vesuvischer Edelstein verschliffen, und Rome de l'Isle Cristall. II. 291 zählte ihn wegen seiner Form zum Hyacinth, und da derselbe auch mit Mejonit, Kreuzstein etc. Aehnlichkeit hat, so nannte ihn Hauy Idokras (eidos Gestalt, krasis Mischung).
Viergliedrig, Oktaeder c = a : b : c 129° 31' Endkanten und 74° 29' Seitenkanten, gibt a = 1,861 =
[Formel 1]
, lga = 0,26987. Die Gradendfläche P = c : infinitya : infinityb nebst den beiden quadratischen Säulen
[Abbildung]
d = a : a infinityc und M = a : infinitya : infinityc fehlen nie, und wie die Hauy'schen Buchstaben andeuten, ist die 2te Säule M zwar nicht deutlich blättrig, aber entschieden blättriger als die erste d, die zwar vorzuherrschen pflegt, aber immer mit starker Längsstreifung bedeckt ist. o = a : c : infinitya, h = a : 1/3 a : infinityc und s = a : c 1/3 a findet man nicht selten untergeordnet. Besonders reich mit Flä- chen bedeckt sind die Krystalle des Vesuvs. Schon Hauy zeichnete von dort ein enneacontaedre (Neunzigflach)
[Abbildung]
aus, woran außer den genannten noch die Vier- kantner z = a : c : 1/2a und x = a : c : 1/4a, und das Oktaeder r = 1/4a : 1/4a : c vorkommen. Oftmals findet man die Kante P/c durch n = 3a : 3a : c abgestumpft, auch eine m = 2a : 2a : c kommt vor, Phillips führt sogar noch weitere unter c an und namentlich p = c : 1/3 a : 1/3 a, nebst einem Vierkantner aus der Diagonalzone von o aber zwischen z und o
[Abbildung]
gelegen. Levy maß an den Vesuvschen noch h3 = a : 1/2a : infinityc, i = b' b 1/3 h1/2 = a : 1/3 a : 1/2c und i' = b1/2 b 1/3 h' = c : 1/2a : 1/3 a, e = c : 1/4a : 1/2a, so daß es an Flächenreich- thum nicht fehlt. Zwillinge kennt man nicht. Die Säulen sind oft ganz cylindrisch durch eine Menge von Längs-
I. Cl 5te Fam.: Veſuvian.
ralen locker erfüllt ſind, ohne daß man außen etwas merkt. Die Form ſteht hier über dem Inhalt, welch letzterer bei der Mannigfaltigkeit iſo- morpher Subſtanzen an Bedeutung durchaus einbüßt.
MangangranatṀn3 S⃛i + A̶⃛l S⃛i aus dem Granit des Speſſarts bei Aſchaffenburg, den Klaproth Beitr. II. 239 unter dem Namen granat- förmiges Braunſteinerz analyſirte, dunkel hyacinthroth, Gew. 3,6. Klap- roth gibt 35 Manganoxyd an. Später fand er ſich auch im Granit von Haddam und Broddbo.
Uwarowit Heß Pogg. Ann. 24. 388 auf Chromeiſenſtein von Biſſersk, ein ausgezeichneter Chromgranat Ċa3 S⃛i + C̶⃛r S⃛i, Gew. 3,4. Smaragdgrün, dem Dioptas gleichend. In wohlgebildeten kleinen Gra- natoedern. Wegen des Chromoxyds unſchmelzbar, 22,5 C̶⃛r, 30,3 Ċa.
2. Veſuvian Wr.
Wurde längſt in Neapel als veſuviſcher Edelſtein verſchliffen, und Romé de l’Isle Criſtall. II. 291 zählte ihn wegen ſeiner Form zum Hyacinth, und da derſelbe auch mit Mejonit, Kreuzſtein ꝛc. Aehnlichkeit hat, ſo nannte ihn Hauy Idokras (εἰδος Geſtalt, κρᾶσις Miſchung).
Viergliedrig, Oktaeder c = a : b : c 129° 31′ Endkanten und 74° 29′ Seitenkanten, gibt a = 1,861 =
[Formel 1]
, lga = 0,26987. Die Gradendfläche P = c : ∞a : ∞b nebſt den beiden quadratiſchen Säulen
[Abbildung]
d = a : a ∞c und M = a : ∞a : ∞c fehlen nie, und wie die Hauy’ſchen Buchſtaben andeuten, iſt die 2te Säule M zwar nicht deutlich blättrig, aber entſchieden blättriger als die erſte d, die zwar vorzuherrſchen pflegt, aber immer mit ſtarker Längsſtreifung bedeckt iſt. o = a : c : ∞a, h = a : ⅓a : ∞c und s = a : c ⅓a findet man nicht ſelten untergeordnet. Beſonders reich mit Flä- chen bedeckt ſind die Kryſtalle des Veſuvs. Schon Hauy zeichnete von dort ein ennéacontaèdre (Neunzigflach)
[Abbildung]
aus, woran außer den genannten noch die Vier- kantner z = a : c : ½a und x = a : c : ¼a, und das Oktaeder r = ¼a : ¼a : c vorkommen. Oftmals findet man die Kante P/c durch n = 3a : 3a : c abgeſtumpft, auch eine m = 2a : 2a : c kommt vor, Phillips führt ſogar noch weitere unter c an und namentlich p = c : ⅓a : ⅓a, nebſt einem Vierkantner aus der Diagonalzone von o aber zwiſchen z und o
[Abbildung]
gelegen. Levy maß an den Veſuvſchen noch h3 = a : ½a : ∞c, i = b' b⅓ h½ = a : ⅓a : ½c und i' = b½ b⅓ h' = c : ½a : ⅓a, e = c : ¼a : ½a, ſo daß es an Flächenreich- thum nicht fehlt. Zwillinge kennt man nicht. Die Säulen ſind oft ganz cylindriſch durch eine Menge von Längs-
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I. Cl 5te Fam.: Veſuvian.
ralen locker erfüllt ſind, ohne daß man außen etwas merkt. Die Form
ſteht hier über dem Inhalt, welch letzterer bei der Mannigfaltigkeit iſo-
morpher Subſtanzen an Bedeutung durchaus einbüßt.
Mangangranat Ṁn3 S⃛i + A̶⃛l S⃛i aus dem Granit des Speſſarts
bei Aſchaffenburg, den Klaproth Beitr. II. 239 unter dem Namen granat-
förmiges Braunſteinerz analyſirte, dunkel hyacinthroth, Gew. 3,6. Klap-
roth gibt 35 Manganoxyd an. Später fand er ſich auch im Granit von
Haddam und Broddbo.
Talkgranat vorwaltend Ṁg3 S⃛i + A̶⃛l S⃛i, 13,4 Ṁg, Gew. 3,16,
ſchwarz von Arendal.
Uwarowit Heß Pogg. Ann. 24. 388 auf Chromeiſenſtein von
Biſſersk, ein ausgezeichneter Chromgranat Ċa3 S⃛i + C̶⃛r S⃛i, Gew. 3,4.
Smaragdgrün, dem Dioptas gleichend. In wohlgebildeten kleinen Gra-
natoedern. Wegen des Chromoxyds unſchmelzbar, 22,5 C̶⃛r, 30,3 Ċa.
2. Veſuvian Wr.
Wurde längſt in Neapel als veſuviſcher Edelſtein verſchliffen, und
Romé de l’Isle Criſtall. II. 291 zählte ihn wegen ſeiner Form zum
Hyacinth, und da derſelbe auch mit Mejonit, Kreuzſtein ꝛc. Aehnlichkeit hat,
ſo nannte ihn Hauy Idokras (εἰδος Geſtalt, κρᾶσις Miſchung).
Viergliedrig, Oktaeder c = a : b : c 129° 31′ Endkanten und
74° 29′ Seitenkanten, gibt
a = 1,861 = [FORMEL], lga = 0,26987.
Die Gradendfläche P = c : ∞a : ∞b nebſt den beiden quadratiſchen Säulen
[Abbildung]
d = a : a ∞c und M = a : ∞a : ∞c fehlen nie, und
wie die Hauy’ſchen Buchſtaben andeuten, iſt die 2te
Säule M zwar nicht deutlich blättrig, aber entſchieden
blättriger als die erſte d, die zwar vorzuherrſchen pflegt,
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a : c : ∞a, h = a : ⅓a : ∞c und s = a : c ⅓a findet
man nicht ſelten untergeordnet. Beſonders reich mit Flä-
chen bedeckt ſind die Kryſtalle des Veſuvs. Schon Hauy
zeichnete von dort ein ennéacontaèdre (Neunzigflach)
[Abbildung]
aus, woran außer den genannten noch die Vier-
kantner z = a : c : ½a und x = a : c : ¼a, und
das Oktaeder r = ¼a : ¼a : c vorkommen. Oftmals
findet man die Kante P/c durch n = 3a : 3a : c
abgeſtumpft, auch eine m = 2a : 2a : c kommt vor,
Phillips führt ſogar noch weitere unter c an und
namentlich p = c : ⅓a : ⅓a, nebſt einem Vierkantner
aus der Diagonalzone von o aber zwiſchen z und o
[Abbildung]
gelegen. Levy maß an den Veſuvſchen noch h3 = a : ½a : ∞c,
i = b' b⅓ h½ = a : ⅓a : ½c und i' = b½ b⅓ h' =
c : ½a : ⅓a, e = c : ¼a : ½a, ſo daß es an Flächenreich-
thum nicht fehlt. Zwillinge kennt man nicht. Die Säulen
ſind oft ganz cylindriſch durch eine Menge von Längs-
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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/242>, abgerufen am 13.11.2024.
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