Quantz, Johann Joachim: Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen. Berlin, 1752.Von den Pflichten aller Accompagnisten überhaupt. Feuer gespielet werden soll, wird einem, wenn man es um so viel langsa-mer spielet, als es seyn soll, endlich gewiß die Lust zu schlafen an- kommen. 46. §. Man ist zwar schon, seit langer Zeit, ein, zu gewisser Treffung 47. §. Das Mittel welches ich zur Richtschnur des Zeitmaaßes am dien- 48. §. Jch verlange nicht, daß man ein ganzes Stück nach dem Puls- nehmen K k 3
Von den Pflichten aller Accompagniſten uͤberhaupt. Feuer geſpielet werden ſoll, wird einem, wenn man es um ſo viel langſa-mer ſpielet, als es ſeyn ſoll, endlich gewiß die Luſt zu ſchlafen an- kommen. 46. §. Man iſt zwar ſchon, ſeit langer Zeit, ein, zu gewiſſer Treffung 47. §. Das Mittel welches ich zur Richtſchnur des Zeitmaaßes am dien- 48. §. Jch verlange nicht, daß man ein ganzes Stuͤck nach dem Puls- nehmen K k 3
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Von den Pflichten aller Accompagniſten uͤberhaupt.
Feuer geſpielet werden ſoll, wird einem, wenn man es um ſo viel langſa-
mer ſpielet, als es ſeyn ſoll, endlich gewiß die Luſt zu ſchlafen an-
kommen.
46. §.
Man iſt zwar ſchon, ſeit langer Zeit, ein, zu gewiſſer Treffung
des Zeitmaaßes, dienliches Mittel auszufinden bemuͤhet geweſen. Loulié
hat in ſeinen Elements ou Principes de Muſique, mis dans un nouvel
ordre &c. a Paris, 1698, den Abriß einer Maſchine, die er Chrono-
metre nennet, mitgetheilet. Jch habe dieſen Abriß nicht koͤnnen zu ſehen
bekommen, und kann alſo meine Gedanken nicht voͤllig daruͤber eroͤfnen.
Jnzwiſchen wird dieſe Maſchine doch ſchwerlich von einem jeden immer
bey ſich gefuͤhret werden koͤnnen: zugeſchweigen, daß die faſt allgemeine
Vergeſſenheit derſelben, da ſie, ſo viel man weis, niemand ſich zu Nutzen
gemacht hat, ſchon einen Verdacht, wider ihre Zulaͤnglichkeit und Tuͤch-
tigkeit, erreget.
47. §.
Das Mittel welches ich zur Richtſchnur des Zeitmaaßes am dien-
lichſten befinde, iſt um ſo viel bequemer, ie weniger Muͤhe es koſtet, deſſel-
ben habhaft zu werden; weil es ein jeder immer bey ſich hat. Es iſt der
Pulsſchlag an der Hand eines geſunden Menſchen. Jch will
mich bemuͤhen, eine Anleitung zu geben, wie man, wenn man ſich nach
ihm richtet, eine jede ſich von den andern beſonders unterſcheidende Art
des Zeitmaaßes, ohne große Schwierigkeit finden koͤnne. Jch kann mich
zwar nicht ganz und gar ruͤhmen, der erſte zu ſeyn, der auf dieſes Mit-
tel gefallen waͤre: ſo viel iſt aber auch gewiß, daß ſich noch niemand die
Muͤhe gegeben hat, die Anwendung deſſelben deutlich und ausfuͤhrlich zu
beſchreiben, und zum Gebrauche der itzigen Muſik bequem zu machen.
Jch thue das letztere alſo mit deſto groͤßerer Sicherheit, da ich in Anſe-
hung der Hauptſache, wie mir nachher erſt bekannt worden, nicht der
einzige bin, der auf dieſe Gedanken gerathen iſt.
48. §.
Jch verlange nicht, daß man ein ganzes Stuͤck nach dem Puls-
ſchlage abmeſſen ſolle; denn dieſes waͤre ungereimt und unmoͤglich: ſon-
dern meine Abſicht geht nur dahin, zu zeigen, wie man zum wenigſten
durch zween oder vier, ſechs oder acht Pulsſchlaͤge, ein jedes Zeitmaaß,
ſo man verlanget, faſſen, und vor ſich, eine Erkenntniß der verſchiedenen
Arten deſſelben, erlangen, und daher zu weiterm Nachforſchen Anlaß
nehmen
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