Quantz, Johann Joachim: Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen. Berlin, 1752.Von den Pflichten aller Accompagnisten überhaupt. nach Beschaffenheit der Sache, wechselsweise, bey denen Noten, so jedesverlangen, gehörig aus; so erreichet man das, was man suchet, näm- lich, den Zuhörer in beständiger Aufmerksamkeit zu erhalten, und ihn aus einer Leidenschaft in die andre zu lenken. 26. §. Bey Wiederholung oder Aehnlichkeit der Gedanken, die aus halben 27. §. Der Unison, welcher aus einer ordentlichen Baßmelodie besteht, 28. §. Ein Hauptsatz, (Thema) zumal in einer Fuge, muß in einer 29. §. Ligaturen, oder gebundene Noten, so aus Viertheilen oder halben 30. §. Aus J i 3
Von den Pflichten aller Accompagniſten uͤberhaupt. nach Beſchaffenheit der Sache, wechſelsweiſe, bey denen Noten, ſo jedesverlangen, gehoͤrig aus; ſo erreichet man das, was man ſuchet, naͤm- lich, den Zuhoͤrer in beſtaͤndiger Aufmerkſamkeit zu erhalten, und ihn aus einer Leidenſchaft in die andre zu lenken. 26. §. Bey Wiederholung oder Aehnlichkeit der Gedanken, die aus halben 27. §. Der Uniſon, welcher aus einer ordentlichen Baßmelodie beſteht, 28. §. Ein Hauptſatz, (Thema) zumal in einer Fuge, muß in einer 29. §. Ligaturen, oder gebundene Noten, ſo aus Viertheilen oder halben 30. §. Aus J i 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0271" n="253"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von den Pflichten aller Accompagniſten uͤberhaupt.</hi></fw><lb/> nach Beſchaffenheit der Sache, wechſelsweiſe, bey denen Noten, ſo jedes<lb/> verlangen, gehoͤrig aus; ſo erreichet man das, was man ſuchet, naͤm-<lb/> lich, den Zuhoͤrer in beſtaͤndiger Aufmerkſamkeit zu erhalten, und ihn<lb/> aus einer Leidenſchaft in die andre zu lenken.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>26. §.</head><lb/> <p>Bey Wiederholung oder Aehnlichkeit der Gedanken, die aus halben<lb/> oder ganzen Tacten beſtehen, es ſey in eben denſelben Toͤnen, oder in einer<lb/> Verſetzung, kann die Wiederholung eines ſolchen Satzes etwas ſchwaͤcher,<lb/> als der erſte Vortrag derſelben, geſpielet werden.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>27. §.</head><lb/> <p>Der <hi rendition="#fr">Uniſon,</hi> welcher aus einer ordentlichen Baßmelodie beſteht,<lb/> und bey einem ſtark beſetzten Accompagnement beſonders gute Wirkung<lb/> thut, muß erhaben, praͤchtig, feurig, mit Nachdruck des Bogens, und<lb/> ſtaͤrker im Tone als eine andere Melodie, geſpielet werden. Die bloßen<lb/> Seyten, beſonders die Quinte auf der Violine, ſind dabey zu ver-<lb/> meiden.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>28. §.</head><lb/> <p>Ein <hi rendition="#fr">Hauptſatz,</hi> (Thema) zumal in einer Fuge, muß in einer<lb/> jeden Stimme, und zu allen Zeiten wenn er unvermuthet eintritt, mit<lb/> Nachdrucke markiret werden; beſonders wenn der Anfang davon aus lan-<lb/> gen Noten beſteht. Es findet dabey weder eine Schmeicheley im Spie-<lb/> len, noch einiger willkuͤhrlicher Zuſatz von Noten ſtatt. Wenn im Fort-<lb/> gange der Fuge keine Pauſen vor dem Eintritte vorhergehen; kann man<lb/> die vorhergehenden Noten in der Staͤrke des Tones etwas maͤßigen. Auf<lb/> gleiche Art muß man mit ſolchen Noten, die entweder eine Aehnlichkeit<lb/> mit den Anfangsgedanken haben, oder die erſt in der Mitte eines Stuͤcks,<lb/> als ein neuer Gedanke, eingeflochten werden, es ſey im Tutti, oder unter<lb/> dem Solo einer concertirenden Stimme, verfahren.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>29. §.</head><lb/> <p>Ligaturen, oder gebundene Noten, ſo aus Viertheilen oder halben<lb/> Tacten beſtehen, kann man in der Staͤrke des Tones wachſen laſſen:<lb/> weil entweder uͤber oder unter dem zweyten Theile ſolcher Noten, die an-<lb/> dern Stimmen Diſſonanzen haben. Die Diſſonanzen aber uͤberhaupt,<lb/> ſie moͤgen in dieſer oder jener Stimme befindlich ſeyn, erfodern allezeit<lb/> einen beſondern Nachdruck; ſ. den 12 bis zum 16 §. des vorigen Ab-<lb/> ſchnitts.</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig">J i 3</fw> <fw place="bottom" type="catch">30. §. Aus</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [253/0271]
Von den Pflichten aller Accompagniſten uͤberhaupt.
nach Beſchaffenheit der Sache, wechſelsweiſe, bey denen Noten, ſo jedes
verlangen, gehoͤrig aus; ſo erreichet man das, was man ſuchet, naͤm-
lich, den Zuhoͤrer in beſtaͤndiger Aufmerkſamkeit zu erhalten, und ihn
aus einer Leidenſchaft in die andre zu lenken.
26. §.
Bey Wiederholung oder Aehnlichkeit der Gedanken, die aus halben
oder ganzen Tacten beſtehen, es ſey in eben denſelben Toͤnen, oder in einer
Verſetzung, kann die Wiederholung eines ſolchen Satzes etwas ſchwaͤcher,
als der erſte Vortrag derſelben, geſpielet werden.
27. §.
Der Uniſon, welcher aus einer ordentlichen Baßmelodie beſteht,
und bey einem ſtark beſetzten Accompagnement beſonders gute Wirkung
thut, muß erhaben, praͤchtig, feurig, mit Nachdruck des Bogens, und
ſtaͤrker im Tone als eine andere Melodie, geſpielet werden. Die bloßen
Seyten, beſonders die Quinte auf der Violine, ſind dabey zu ver-
meiden.
28. §.
Ein Hauptſatz, (Thema) zumal in einer Fuge, muß in einer
jeden Stimme, und zu allen Zeiten wenn er unvermuthet eintritt, mit
Nachdrucke markiret werden; beſonders wenn der Anfang davon aus lan-
gen Noten beſteht. Es findet dabey weder eine Schmeicheley im Spie-
len, noch einiger willkuͤhrlicher Zuſatz von Noten ſtatt. Wenn im Fort-
gange der Fuge keine Pauſen vor dem Eintritte vorhergehen; kann man
die vorhergehenden Noten in der Staͤrke des Tones etwas maͤßigen. Auf
gleiche Art muß man mit ſolchen Noten, die entweder eine Aehnlichkeit
mit den Anfangsgedanken haben, oder die erſt in der Mitte eines Stuͤcks,
als ein neuer Gedanke, eingeflochten werden, es ſey im Tutti, oder unter
dem Solo einer concertirenden Stimme, verfahren.
29. §.
Ligaturen, oder gebundene Noten, ſo aus Viertheilen oder halben
Tacten beſtehen, kann man in der Staͤrke des Tones wachſen laſſen:
weil entweder uͤber oder unter dem zweyten Theile ſolcher Noten, die an-
dern Stimmen Diſſonanzen haben. Die Diſſonanzen aber uͤberhaupt,
ſie moͤgen in dieſer oder jener Stimme befindlich ſeyn, erfodern allezeit
einen beſondern Nachdruck; ſ. den 12 bis zum 16 §. des vorigen Ab-
ſchnitts.
30. §. Aus
J i 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |