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Quantz, Johann Joachim: Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen. Berlin, 1752.

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Des XVII. Hauptstücks. II. Abschnitt.
in Terzen oder Sexten, mit der ersten auf gleiche Art mit machet. Die
erstern Noten, worüber ein Bogen steht, müssen im Herunter- und die
zwo letztern, im Hinaufstriche genommen werden.

23. §.

Die zwo kleinen zweygeschwänzten Noten, s. Tab. XXII. Fig. 43.
welche mehr im französischen als italiänischen Geschmacke üblich sind, müs-
sen nicht so langsam wie die oben beschriebenen, sondern präcipitant gespielet
werden, wie Fig. 44. zu ersehen ist.

24. §.

Von den Trillern ist im IX. Hauptstücke überhaupt gehandelt wor-
den: weswegen ich mich hier darauf beziehe. Hier will ich noch anmerken,
daß, wenn über etliche geschwinde Noten Triller geschrieben sind, der
Vor- und Nachschlag, wegen Kürze der Zeit, nicht allezeit statt finde:
sondern daß öfters nur halbe Triller geschlagen werden. Jst der Vor-
und Nachschlag nur bey der ersten Note angezeiget, s. Tab. XXII. Fig.
45. so versteht sich, daß man die folgenden Triller auf gleiche Art schla-
gen müsse.

Steht ein Triller über einer Triole, s. Tab. XXII. Fig. 46. so
machen die zwo letzten Noten den Nachschlag aus.

Wenn etliche Noten, auf eben dem Tone, an einander gebunden
sind, und über der ersten ein Triller steht; muß der Triller bis zum Ende,
ohne Wiederholung des Bogenstrichs unterhalten werden: s. Tab. XXII.
Fig. 47.

Wenn vor zwo geschwinden Noten ein Vorschlag, und hinter der
dritten ein Punct steht, s. Tab. XXII. Fig. 48. so muß diese Figur bis
an die letzte Note, in einem Bogenstriche, sehr geschwind und präcipi-
tant gespielet werden. Steht aber an statt des Puncts eine Pause, so
wird der Bogen abgesetzet.

Wenn vor punctirten Noten Vorschläge stehen, s. Tab. XXII. Fig.
49. so müssen weder Triller noch Mordanten angebracht werden. Ste-
hen aber über dergleichen Noten, sie mögen steigend oder fallend seyn,
Triller, oder, anstatt der Puncte, Pausen: so versteht sich, daß man
die Triller ohne Nachschlag mache; und bey den Puncten den Bogen
absetze.

Wenn alle Jnstrumente mit dem Basse im Unison gehen, das ist,
alle eben dieselben Noten spielen die der Baß spielet, es mag eine oder
mehrere Octaven höher seyn, so thut ein langsamer Triller, wenn er von allen

in

Des XVII. Hauptſtuͤcks. II. Abſchnitt.
in Terzen oder Sexten, mit der erſten auf gleiche Art mit machet. Die
erſtern Noten, woruͤber ein Bogen ſteht, muͤſſen im Herunter- und die
zwo letztern, im Hinaufſtriche genommen werden.

23. §.

Die zwo kleinen zweygeſchwaͤnzten Noten, ſ. Tab. XXII. Fig. 43.
welche mehr im franzoͤſiſchen als italiaͤniſchen Geſchmacke uͤblich ſind, muͤſ-
ſen nicht ſo langſam wie die oben beſchriebenen, ſondern praͤcipitant geſpielet
werden, wie Fig. 44. zu erſehen iſt.

24. §.

Von den Trillern iſt im IX. Hauptſtuͤcke uͤberhaupt gehandelt wor-
den: weswegen ich mich hier darauf beziehe. Hier will ich noch anmerken,
daß, wenn uͤber etliche geſchwinde Noten Triller geſchrieben ſind, der
Vor- und Nachſchlag, wegen Kuͤrze der Zeit, nicht allezeit ſtatt finde:
ſondern daß oͤfters nur halbe Triller geſchlagen werden. Jſt der Vor-
und Nachſchlag nur bey der erſten Note angezeiget, ſ. Tab. XXII. Fig.
45. ſo verſteht ſich, daß man die folgenden Triller auf gleiche Art ſchla-
gen muͤſſe.

Steht ein Triller uͤber einer Triole, ſ. Tab. XXII. Fig. 46. ſo
machen die zwo letzten Noten den Nachſchlag aus.

Wenn etliche Noten, auf eben dem Tone, an einander gebunden
ſind, und uͤber der erſten ein Triller ſteht; muß der Triller bis zum Ende,
ohne Wiederholung des Bogenſtrichs unterhalten werden: ſ. Tab. XXII.
Fig. 47.

Wenn vor zwo geſchwinden Noten ein Vorſchlag, und hinter der
dritten ein Punct ſteht, ſ. Tab. XXII. Fig. 48. ſo muß dieſe Figur bis
an die letzte Note, in einem Bogenſtriche, ſehr geſchwind und praͤcipi-
tant geſpielet werden. Steht aber an ſtatt des Puncts eine Pauſe, ſo
wird der Bogen abgeſetzet.

Wenn vor punctirten Noten Vorſchlaͤge ſtehen, ſ. Tab. XXII. Fig.
49. ſo muͤſſen weder Triller noch Mordanten angebracht werden. Ste-
hen aber uͤber dergleichen Noten, ſie moͤgen ſteigend oder fallend ſeyn,
Triller, oder, anſtatt der Puncte, Pauſen: ſo verſteht ſich, daß man
die Triller ohne Nachſchlag mache; und bey den Puncten den Bogen
abſetze.

Wenn alle Jnſtrumente mit dem Baſſe im Uniſon gehen, das iſt,
alle eben dieſelben Noten ſpielen die der Baß ſpielet, es mag eine oder
mehrere Octaven hoͤher ſeyn, ſo thut ein langſamer Triller, wenn er von allen

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[198/0216] Des XVII. Hauptſtuͤcks. II. Abſchnitt. in Terzen oder Sexten, mit der erſten auf gleiche Art mit machet. Die erſtern Noten, woruͤber ein Bogen ſteht, muͤſſen im Herunter- und die zwo letztern, im Hinaufſtriche genommen werden. 23. §. Die zwo kleinen zweygeſchwaͤnzten Noten, ſ. Tab. XXII. Fig. 43. welche mehr im franzoͤſiſchen als italiaͤniſchen Geſchmacke uͤblich ſind, muͤſ- ſen nicht ſo langſam wie die oben beſchriebenen, ſondern praͤcipitant geſpielet werden, wie Fig. 44. zu erſehen iſt. 24. §. Von den Trillern iſt im IX. Hauptſtuͤcke uͤberhaupt gehandelt wor- den: weswegen ich mich hier darauf beziehe. Hier will ich noch anmerken, daß, wenn uͤber etliche geſchwinde Noten Triller geſchrieben ſind, der Vor- und Nachſchlag, wegen Kuͤrze der Zeit, nicht allezeit ſtatt finde: ſondern daß oͤfters nur halbe Triller geſchlagen werden. Jſt der Vor- und Nachſchlag nur bey der erſten Note angezeiget, ſ. Tab. XXII. Fig. 45. ſo verſteht ſich, daß man die folgenden Triller auf gleiche Art ſchla- gen muͤſſe. Steht ein Triller uͤber einer Triole, ſ. Tab. XXII. Fig. 46. ſo machen die zwo letzten Noten den Nachſchlag aus. Wenn etliche Noten, auf eben dem Tone, an einander gebunden ſind, und uͤber der erſten ein Triller ſteht; muß der Triller bis zum Ende, ohne Wiederholung des Bogenſtrichs unterhalten werden: ſ. Tab. XXII. Fig. 47. Wenn vor zwo geſchwinden Noten ein Vorſchlag, und hinter der dritten ein Punct ſteht, ſ. Tab. XXII. Fig. 48. ſo muß dieſe Figur bis an die letzte Note, in einem Bogenſtriche, ſehr geſchwind und praͤcipi- tant geſpielet werden. Steht aber an ſtatt des Puncts eine Pauſe, ſo wird der Bogen abgeſetzet. Wenn vor punctirten Noten Vorſchlaͤge ſtehen, ſ. Tab. XXII. Fig. 49. ſo muͤſſen weder Triller noch Mordanten angebracht werden. Ste- hen aber uͤber dergleichen Noten, ſie moͤgen ſteigend oder fallend ſeyn, Triller, oder, anſtatt der Puncte, Pauſen: ſo verſteht ſich, daß man die Triller ohne Nachſchlag mache; und bey den Puncten den Bogen abſetze. Wenn alle Jnſtrumente mit dem Baſſe im Uniſon gehen, das iſt, alle eben dieſelben Noten ſpielen die der Baß ſpielet, es mag eine oder mehrere Octaven hoͤher ſeyn, ſo thut ein langſamer Triller, wenn er von allen in

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Zitationshilfe: Quantz, Johann Joachim: Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen. Berlin, 1752, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quantz_versuch_1752/216>, abgerufen am 22.12.2024.