Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Quantz, Johann Joachim: Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen. Berlin, 1752.

Bild:
<< vorherige Seite

Das XIII. Hauptstück. Von den willkührlichen
Brust, und endige die übrigen zwo Noten mit einem verlierenden Piano.
Zu den übrigen Einschnitten, bey (e) (f) (g) (h) welche sonst mehren-
theils nur Vorschläge oder Triller verlangen, können auch die folgenden
Exempel unter Fig. 22. 23. 24, so über die Jntervalle in die Terze,
Quarte und Quinte unter sich gerichtet sind, im Langsamen, als Verän-
derungen angewendet werden.

37. §.

Fig. 22. Obgleich diese zwo simpeln Noten E C aus Viertheilen
bestehen; so kann man doch die folgenden Veränderungen auch über den
Einschnitt bey (e) aus Fig. 21. welcher aus Achttheilen besteht, gebrau-
chen. Man muß sich nur vorstellen, als ob die Noten der Verände-
rungen noch einmal mehr geschwänzt wären. Ueber den Einschnitt
bey (f) aus demselben Exempel, wo das Jntervall nur einen Ton unter
sich geht, finden gleichfalls diese Veränderungen statt, ausgenommen die
bey (a) (b) (f) (o); und wird alsdenn nur die simple Note C in D
verwandelt. Will man sich auch allenfalls der zwo Veränderungen bey
(f) (o) bedienen, so muß man anstatt der letzten Note D das darüber
befindliche F nehmen.

38. §.

Tab. XVI, Fig. 23. Diese Veränderungen, können über dem
Einschnitte bey (g) Fig. 21. auf gleiche Art angebracht werden: weil
der Baß mehrentheils in der Harmonie der ersten Note F stehen bleibt.

39. §.

Fig. 24. Diese Veränderungen über den Quintensprung, kann
man über dem Einschnitte bey (h) Fig. 21. machen. Finden sich die zwo
ersten Noten aus diesen dreyen Exempeln, als: E C, F C, G C, in
einer Melodie nacheinander: so kann man aus einem jeden Exempel solche
Veränderungen darüber aufsuchen, die von einerley Art sind, und mit
denselben abwechseln. Da nun die zweyte Note C in diesen dreyen Exem-
peln keine Veränderungen hat: so kann man alsdenn, wenn es nöthig ist,
die Noten der über dem vorigen Tone gemachten Veränderung, (doch die
erste Note davon ausgenommen,) wiederholen. Z. E. Man wollte die
Veränderungen bey (e) aus Fig. 22. anbringen, da die ersten Noten
E G E heißen; so mache man aus der Viertheilnote C ein Achttheil, und
wiederhole die zwey Sechzehntheile G E. Bey (e) aus Fig. 23, ma-
che man es eben so; und bey (d) aus Fig. 24, wiederhole man die drey
letzten Sechzehntheile nach der Note C, (welches C ebenfalls zum Sech-

zehntheile

Das XIII. Hauptſtuͤck. Von den willkuͤhrlichen
Bruſt, und endige die uͤbrigen zwo Noten mit einem verlierenden Piano.
Zu den uͤbrigen Einſchnitten, bey (e) (f) (g) (h) welche ſonſt mehren-
theils nur Vorſchlaͤge oder Triller verlangen, koͤnnen auch die folgenden
Exempel unter Fig. 22. 23. 24, ſo uͤber die Jntervalle in die Terze,
Quarte und Quinte unter ſich gerichtet ſind, im Langſamen, als Veraͤn-
derungen angewendet werden.

37. §.

Fig. 22. Obgleich dieſe zwo ſimpeln Noten E C aus Viertheilen
beſtehen; ſo kann man doch die folgenden Veraͤnderungen auch uͤber den
Einſchnitt bey (e) aus Fig. 21. welcher aus Achttheilen beſteht, gebrau-
chen. Man muß ſich nur vorſtellen, als ob die Noten der Veraͤnde-
rungen noch einmal mehr geſchwaͤnzt waͤren. Ueber den Einſchnitt
bey (f) aus demſelben Exempel, wo das Jntervall nur einen Ton unter
ſich geht, finden gleichfalls dieſe Veraͤnderungen ſtatt, ausgenommen die
bey (a) (b) (f) (o); und wird alsdenn nur die ſimple Note C in D
verwandelt. Will man ſich auch allenfalls der zwo Veraͤnderungen bey
(f) (o) bedienen, ſo muß man anſtatt der letzten Note D das daruͤber
befindliche F nehmen.

38. §.

Tab. XVI, Fig. 23. Dieſe Veraͤnderungen, koͤnnen uͤber dem
Einſchnitte bey (g) Fig. 21. auf gleiche Art angebracht werden: weil
der Baß mehrentheils in der Harmonie der erſten Note F ſtehen bleibt.

39. §.

Fig. 24. Dieſe Veraͤnderungen uͤber den Quintenſprung, kann
man uͤber dem Einſchnitte bey (h) Fig. 21. machen. Finden ſich die zwo
erſten Noten aus dieſen dreyen Exempeln, als: E C, F C, G C, in
einer Melodie nacheinander: ſo kann man aus einem jeden Exempel ſolche
Veraͤnderungen daruͤber aufſuchen, die von einerley Art ſind, und mit
denſelben abwechſeln. Da nun die zweyte Note C in dieſen dreyen Exem-
peln keine Veraͤnderungen hat: ſo kann man alsdenn, wenn es noͤthig iſt,
die Noten der uͤber dem vorigen Tone gemachten Veraͤnderung, (doch die
erſte Note davon ausgenommen,) wiederholen. Z. E. Man wollte die
Veraͤnderungen bey (e) aus Fig. 22. anbringen, da die erſten Noten
E G E heißen; ſo mache man aus der Viertheilnote C ein Achttheil, und
wiederhole die zwey Sechzehntheile G E. Bey (e) aus Fig. 23, ma-
che man es eben ſo; und bey (d) aus Fig. 24, wiederhole man die drey
letzten Sechzehntheile nach der Note C, (welches C ebenfalls zum Sech-

zehntheile
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0150" n="132"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">XIII.</hi> Haupt&#x017F;tu&#x0364;ck. Von den willku&#x0364;hrlichen</hi></fw><lb/>
Bru&#x017F;t, und endige die u&#x0364;brigen zwo Noten mit einem verlierenden Piano.<lb/>
Zu den u&#x0364;brigen Ein&#x017F;chnitten, bey <hi rendition="#aq">(e) (f) (g) (h)</hi> welche &#x017F;on&#x017F;t mehren-<lb/>
theils nur Vor&#x017F;chla&#x0364;ge oder Triller verlangen, ko&#x0364;nnen auch die folgenden<lb/>
Exempel unter Fig. 22. 23. 24, &#x017F;o u&#x0364;ber die Jntervalle in die Terze,<lb/>
Quarte und Quinte unter &#x017F;ich gerichtet &#x017F;ind, im Lang&#x017F;amen, als Vera&#x0364;n-<lb/>
derungen angewendet werden.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>37. §.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Fig.</hi> 22. Obgleich die&#x017F;e zwo &#x017F;impeln Noten E C aus Viertheilen<lb/>
be&#x017F;tehen; &#x017F;o kann man doch die folgenden Vera&#x0364;nderungen auch u&#x0364;ber den<lb/>
Ein&#x017F;chnitt bey <hi rendition="#aq">(e)</hi> aus Fig. 21. welcher aus Achttheilen be&#x017F;teht, gebrau-<lb/>
chen. Man muß &#x017F;ich nur vor&#x017F;tellen, als ob die Noten der Vera&#x0364;nde-<lb/>
rungen noch einmal mehr ge&#x017F;chwa&#x0364;nzt wa&#x0364;ren. Ueber den Ein&#x017F;chnitt<lb/>
bey <hi rendition="#aq">(f)</hi> aus dem&#x017F;elben Exempel, wo das Jntervall nur einen Ton unter<lb/>
&#x017F;ich geht, finden gleichfalls die&#x017F;e Vera&#x0364;nderungen &#x017F;tatt, ausgenommen die<lb/>
bey <hi rendition="#aq">(a) (b) (f) (o);</hi> und wird alsdenn nur die &#x017F;imple Note C in D<lb/>
verwandelt. Will man &#x017F;ich auch allenfalls der zwo Vera&#x0364;nderungen bey<lb/><hi rendition="#aq">(f) (o)</hi> bedienen, &#x017F;o muß man an&#x017F;tatt der letzten Note D das daru&#x0364;ber<lb/>
befindliche F nehmen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>38. §.</head><lb/>
            <p>Tab. <hi rendition="#aq">XVI,</hi> <hi rendition="#fr">Fig.</hi> 23. Die&#x017F;e Vera&#x0364;nderungen, ko&#x0364;nnen u&#x0364;ber dem<lb/>
Ein&#x017F;chnitte bey <hi rendition="#aq">(g)</hi> Fig. 21. auf gleiche Art angebracht werden: weil<lb/>
der Baß mehrentheils in der Harmonie der er&#x017F;ten Note F &#x017F;tehen bleibt.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>39. §.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Fig.</hi> 24. Die&#x017F;e Vera&#x0364;nderungen u&#x0364;ber den Quinten&#x017F;prung, kann<lb/>
man u&#x0364;ber dem Ein&#x017F;chnitte bey <hi rendition="#aq">(h)</hi> Fig. 21. machen. Finden &#x017F;ich die zwo<lb/>
er&#x017F;ten Noten aus die&#x017F;en dreyen Exempeln, als: E C, F C, G C, in<lb/>
einer Melodie nacheinander: &#x017F;o kann man aus einem jeden Exempel &#x017F;olche<lb/>
Vera&#x0364;nderungen daru&#x0364;ber auf&#x017F;uchen, die von einerley Art &#x017F;ind, und mit<lb/>
den&#x017F;elben abwech&#x017F;eln. Da nun die zweyte Note C in die&#x017F;en dreyen Exem-<lb/>
peln keine Vera&#x0364;nderungen hat: &#x017F;o kann man alsdenn, wenn es no&#x0364;thig i&#x017F;t,<lb/>
die Noten der u&#x0364;ber dem vorigen Tone gemachten Vera&#x0364;nderung, (doch die<lb/>
er&#x017F;te Note davon ausgenommen,) wiederholen. Z. E. Man wollte die<lb/>
Vera&#x0364;nderungen bey <hi rendition="#aq">(e)</hi> aus Fig. 22. anbringen, da die er&#x017F;ten Noten<lb/>
E G E heißen; &#x017F;o mache man aus der Viertheilnote C ein Achttheil, und<lb/>
wiederhole die zwey Sechzehntheile G E. Bey <hi rendition="#aq">(e)</hi> aus Fig. 23, ma-<lb/>
che man es eben &#x017F;o; und bey <hi rendition="#aq">(d)</hi> aus Fig. 24, wiederhole man die drey<lb/>
letzten Sechzehntheile nach der Note C, (welches C ebenfalls zum Sech-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">zehntheile</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[132/0150] Das XIII. Hauptſtuͤck. Von den willkuͤhrlichen Bruſt, und endige die uͤbrigen zwo Noten mit einem verlierenden Piano. Zu den uͤbrigen Einſchnitten, bey (e) (f) (g) (h) welche ſonſt mehren- theils nur Vorſchlaͤge oder Triller verlangen, koͤnnen auch die folgenden Exempel unter Fig. 22. 23. 24, ſo uͤber die Jntervalle in die Terze, Quarte und Quinte unter ſich gerichtet ſind, im Langſamen, als Veraͤn- derungen angewendet werden. 37. §. Fig. 22. Obgleich dieſe zwo ſimpeln Noten E C aus Viertheilen beſtehen; ſo kann man doch die folgenden Veraͤnderungen auch uͤber den Einſchnitt bey (e) aus Fig. 21. welcher aus Achttheilen beſteht, gebrau- chen. Man muß ſich nur vorſtellen, als ob die Noten der Veraͤnde- rungen noch einmal mehr geſchwaͤnzt waͤren. Ueber den Einſchnitt bey (f) aus demſelben Exempel, wo das Jntervall nur einen Ton unter ſich geht, finden gleichfalls dieſe Veraͤnderungen ſtatt, ausgenommen die bey (a) (b) (f) (o); und wird alsdenn nur die ſimple Note C in D verwandelt. Will man ſich auch allenfalls der zwo Veraͤnderungen bey (f) (o) bedienen, ſo muß man anſtatt der letzten Note D das daruͤber befindliche F nehmen. 38. §. Tab. XVI, Fig. 23. Dieſe Veraͤnderungen, koͤnnen uͤber dem Einſchnitte bey (g) Fig. 21. auf gleiche Art angebracht werden: weil der Baß mehrentheils in der Harmonie der erſten Note F ſtehen bleibt. 39. §. Fig. 24. Dieſe Veraͤnderungen uͤber den Quintenſprung, kann man uͤber dem Einſchnitte bey (h) Fig. 21. machen. Finden ſich die zwo erſten Noten aus dieſen dreyen Exempeln, als: E C, F C, G C, in einer Melodie nacheinander: ſo kann man aus einem jeden Exempel ſolche Veraͤnderungen daruͤber aufſuchen, die von einerley Art ſind, und mit denſelben abwechſeln. Da nun die zweyte Note C in dieſen dreyen Exem- peln keine Veraͤnderungen hat: ſo kann man alsdenn, wenn es noͤthig iſt, die Noten der uͤber dem vorigen Tone gemachten Veraͤnderung, (doch die erſte Note davon ausgenommen,) wiederholen. Z. E. Man wollte die Veraͤnderungen bey (e) aus Fig. 22. anbringen, da die erſten Noten E G E heißen; ſo mache man aus der Viertheilnote C ein Achttheil, und wiederhole die zwey Sechzehntheile G E. Bey (e) aus Fig. 23, ma- che man es eben ſo; und bey (d) aus Fig. 24, wiederhole man die drey letzten Sechzehntheile nach der Note C, (welches C ebenfalls zum Sech- zehntheile

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/quantz_versuch_1752
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/quantz_versuch_1752/150
Zitationshilfe: Quantz, Johann Joachim: Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen. Berlin, 1752, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quantz_versuch_1752/150>, abgerufen am 13.11.2024.