Purtscheller, Ludwig: Zur Entwicklungsgeschichte des Alpinismus und der alpinen Technik in den Deutschen und Oesterreichischen Alpen. In: Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins. Band XXV. Berlin, 1894, S. 95-176.Zur Entwicklungsgeschichte des Alpinismus und der alpinen Technik in den Deutschen und Oesterreichischen Alpen. Von I. Zwei Naturschönheiten ersten Ranges sind es, die unserem Erd- Die Alpen bilden das Rückgrat, die Achse in dem kunstvoll Viel später aber als die hochwogende, salzhauchende Meeres- Zur Entwicklungsgeschichte des Alpinismus und der alpinen Technik in den Deutschen und Oesterreichischen Alpen. Von I. Zwei Naturschönheiten ersten Ranges sind es, die unserem Erd- Die Alpen bilden das Rückgrat, die Achse in dem kunstvoll Viel später aber als die hochwogende, salzhauchende Meeres- <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0001" n="[95]"/> <div n="1"> <head><hi rendition="#b">Zur Entwicklungsgeschichte des<lb/> Alpinismus und der alpinen Technik</hi><lb/> in den Deutschen und Oesterreichischen Alpen.</head><lb/> <p> <hi rendition="#c">Von<lb/><hi rendition="#i">L. Purtscheller.</hi></hi> </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">I.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">Z</hi>wei Naturschönheiten ersten Ranges sind es, die unserem Erd-<lb/> theile zur besonderen Zierde gereichen: die Alpen und das<lb/> Meer. Beides Urgewalten von höchster Potenz, beide der Ausfluss<lb/> einer erhabenen, unerschöpflichen Ideenfülle, beide gleich ehrwürdig<lb/> durch ihren Ursprung, durch ihr Alter und durch ihre Geschichte.</p><lb/> <p>Die Alpen bilden das Rückgrat, die Achse in dem kunstvoll<lb/> gefügten europäischen Land-Baue, von denen fast alle anderen<lb/> wichtigeren Gebirgsketten und Flüsse ausstrahlen. Ohne die<lb/> Alpen würden die Temperatur, die Regen- und Feuchtigkeits-<lb/> vertheilung, die Wasserläufe und hierdurch auch die Geschichte<lb/> Europas anders sein. Würde sich die biblische Ueberlieferung<lb/> nicht so bestimmt auf Asien beziehen, so könnte man das Paradies<lb/> an den Abhängen des Alpengebirges suchen, aus dessen krystallenen<lb/> Klüften, wie in Eden, vier herrliche Ströme nach allen vierWelt-<lb/> gegenden hervorbrechen. In den Thälern des Po, der Rhone,<lb/> des Rheins und der Donau spielte seit jeher ein grosser Theil<lb/> der europäischen Geschichte, hier liegt auch die Zukunft des Erd-<lb/> theiles verschlossen.</p><lb/> <p>Viel später aber als die hochwogende, salzhauchende Meeres-<lb/> fluth traten die Alpen in den Vordergrund unserer Anschauung<lb/> und Interessen. Welch’ lückenhafte Vorstellung <hi rendition="#g">Cicero, Livius,</hi><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[95]/0001]
Zur Entwicklungsgeschichte des
Alpinismus und der alpinen Technik
in den Deutschen und Oesterreichischen Alpen.
Von
L. Purtscheller.
I.
Zwei Naturschönheiten ersten Ranges sind es, die unserem Erd-
theile zur besonderen Zierde gereichen: die Alpen und das
Meer. Beides Urgewalten von höchster Potenz, beide der Ausfluss
einer erhabenen, unerschöpflichen Ideenfülle, beide gleich ehrwürdig
durch ihren Ursprung, durch ihr Alter und durch ihre Geschichte.
Die Alpen bilden das Rückgrat, die Achse in dem kunstvoll
gefügten europäischen Land-Baue, von denen fast alle anderen
wichtigeren Gebirgsketten und Flüsse ausstrahlen. Ohne die
Alpen würden die Temperatur, die Regen- und Feuchtigkeits-
vertheilung, die Wasserläufe und hierdurch auch die Geschichte
Europas anders sein. Würde sich die biblische Ueberlieferung
nicht so bestimmt auf Asien beziehen, so könnte man das Paradies
an den Abhängen des Alpengebirges suchen, aus dessen krystallenen
Klüften, wie in Eden, vier herrliche Ströme nach allen vierWelt-
gegenden hervorbrechen. In den Thälern des Po, der Rhone,
des Rheins und der Donau spielte seit jeher ein grosser Theil
der europäischen Geschichte, hier liegt auch die Zukunft des Erd-
theiles verschlossen.
Viel später aber als die hochwogende, salzhauchende Meeres-
fluth traten die Alpen in den Vordergrund unserer Anschauung
und Interessen. Welch’ lückenhafte Vorstellung Cicero, Livius,
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