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Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.

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Des ersten Buchs
ruhig lassen/ und ihm dasselbe
weder mit Gewalt/ noch mit List
verderben/ zernichten/ oder an
sich reissen solle.
Wodurch denn
Diebstahl/ Raub/ und dergleichen
andere frembden Guthe zu Schaden
gereichende Mißhandlungen unter-
saget werden.

§. 2.

[II.] Wenn man ohne sei-
ne Schuld/ und redlicher Weise
an ein frembdes Gut oder Recht
gekommen ist/ und man es noch
in seiner Gewalt hat/ so ist man
schuldig/ so viel/ als möglich/
dahin geflissen zu seyn/ damit es
seinen rechtmässigen Herrn wie-
der zugestellet werden möge.
Je-
doch ist man nicht verbunden/ solches
auf seine Kosten zu thun/ vielmehr
kan man/ dafern deren etliche aufge-
wendet worden/ sie wieder fordern/
oder die Sache/ biß zu selbiger Erse-
tzung/ bey sich behalten. Auch ist

man

Des erſten Buchs
ruhig laſſen/ und ihm daſſelbe
weder mit Gewalt/ noch mit Liſt
verderben/ zernichten/ oder an
ſich reiſſen ſolle.
Wodurch denn
Diebſtahl/ Raub/ und dergleichen
andere frembden Guthe zu Schaden
gereichende Mißhandlungen unter-
ſaget werden.

§. 2.

[II.] Wenn man ohne ſei-
ne Schuld/ und redlicher Weiſe
an ein frembdes Gut oder Recht
gekommen iſt/ und man es noch
in ſeiner Gewalt hat/ ſo iſt man
ſchuldig/ ſo viel/ als moͤglich/
dahin gefliſſen zu ſeyn/ damit es
ſeinen rechtmaͤſſigen Herꝛn wie-
der zugeſtellet werden moͤge.
Je-
doch iſt man nicht verbunden/ ſolches
auf ſeine Koſten zu thun/ vielmehr
kan man/ dafern deren etliche aufge-
wendet worden/ ſie wieder fordern/
oder die Sache/ biß zu ſelbiger Erſe-
tzung/ bey ſich behalten. Auch iſt

man
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[302/0366] Des erſten Buchs ruhig laſſen/ und ihm daſſelbe weder mit Gewalt/ noch mit Liſt verderben/ zernichten/ oder an ſich reiſſen ſolle. Wodurch denn Diebſtahl/ Raub/ und dergleichen andere frembden Guthe zu Schaden gereichende Mißhandlungen unter- ſaget werden. §. 2. [II.] Wenn man ohne ſei- ne Schuld/ und redlicher Weiſe an ein frembdes Gut oder Recht gekommen iſt/ und man es noch in ſeiner Gewalt hat/ ſo iſt man ſchuldig/ ſo viel/ als moͤglich/ dahin gefliſſen zu ſeyn/ damit es ſeinen rechtmaͤſſigen Herꝛn wie- der zugeſtellet werden moͤge. Je- doch iſt man nicht verbunden/ ſolches auf ſeine Koſten zu thun/ vielmehr kan man/ dafern deren etliche aufge- wendet worden/ ſie wieder fordern/ oder die Sache/ biß zu ſelbiger Erſe- tzung/ bey ſich behalten. Auch iſt man

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Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/366>, abgerufen am 28.11.2024.