Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.

Bild:
<< vorherige Seite

Des ersten Buchs
Zucht/ wozu man in gemeinen bür-
gerlichen Leben angewiesen wird/
gleichsam unvermerckt mit Einsau-
gen/ und uns hernach der Zeit der
anfänglichen Unterweisung so genau
nicht entsinnen können/ wir uns von
solcher Erkänntniß nicht anders ein-
bilden/ als daß wir sie mit aus Mut-
ter-Leibe gebracht hätten; Derglei-
chen sich/ wie bekannt/ ein jeder auch
wegen seiner Mutter-Sprache be-
düncken lässet.

§. 13.

Die Eintheilung der
schuldigen Gebühr/
so ein Mensch
nach dem Natürlichen Gesetze zu be-
obachten hat/ kan am füglichsten
nach denenjenigen Objectis, ge-
gen welche sie abzustatten ist/ gema-
chet werden. Denen zu folge sie in
drey hauptsächliche Theile
zu un-
terscheiden ist/ deren erster zeiget/
wie man sich/ nach den Ausspru-
che der gesunden Vernunfft/ gegen

GOtt/

Des erſten Buchs
Zucht/ wozu man in gemeinen buͤr-
gerlichen Leben angewieſen wird/
gleichſam unvermerckt mit Einſau-
gen/ und uns hernach der Zeit der
anfaͤnglichen Unterweiſung ſo genau
nicht entſinnen koͤnnen/ wir uns von
ſolcher Erkaͤñtniß nicht anders ein-
bilden/ als daß wir ſie mit aus Mut-
ter-Leibe gebracht haͤtten; Derglei-
chen ſich/ wie bekañt/ ein jeder auch
wegen ſeiner Mutter-Sprache be-
duͤncken laͤſſet.

§. 13.

Die Eintheilung der
ſchuldigen Gebuͤhr/
ſo ein Menſch
nach dem Natuͤrlichen Geſetze zu be-
obachten hat/ kan am fuͤglichſten
nach denenjenigen Objectis, ge-
gen welche ſie abzuſtatten iſt/ gema-
chet werden. Denen zu folge ſie in
drey hauptſaͤchliche Theile
zu un-
terſcheiden iſt/ deren erſter zeiget/
wie man ſich/ nach den Ausſpru-
che der geſunden Vernunfft/ gegen

GOtt/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0150" n="86"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Des er&#x017F;ten Buchs</hi></fw><lb/>
Zucht/ wozu man in gemeinen bu&#x0364;r-<lb/>
gerlichen Leben angewie&#x017F;en wird/<lb/>
gleich&#x017F;am unvermerckt mit Ein&#x017F;au-<lb/>
gen/ und uns hernach der Zeit der<lb/>
anfa&#x0364;nglichen Unterwei&#x017F;ung &#x017F;o genau<lb/>
nicht ent&#x017F;innen ko&#x0364;nnen/ wir uns von<lb/>
&#x017F;olcher Erka&#x0364;ñtniß nicht anders ein-<lb/>
bilden/ als daß wir &#x017F;ie mit aus Mut-<lb/>
ter-Leibe gebracht ha&#x0364;tten; Derglei-<lb/>
chen &#x017F;ich/ wie bekañt/ ein jeder auch<lb/>
wegen &#x017F;einer Mutter-Sprache be-<lb/>
du&#x0364;ncken la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 13.</head>
            <p><hi rendition="#fr">Die Eintheilung der<lb/>
&#x017F;chuldigen Gebu&#x0364;hr/</hi> &#x017F;o ein Men&#x017F;ch<lb/>
nach dem Natu&#x0364;rlichen Ge&#x017F;etze zu be-<lb/>
obachten hat/ kan am fu&#x0364;glich&#x017F;ten<lb/><hi rendition="#fr">nach denenjenigen</hi> <hi rendition="#aq">Objectis,</hi> ge-<lb/>
gen welche &#x017F;ie abzu&#x017F;tatten i&#x017F;t/ gema-<lb/>
chet werden. Denen zu folge &#x017F;ie <hi rendition="#fr">in<lb/>
drey haupt&#x017F;a&#x0364;chliche Theile</hi> zu un-<lb/>
ter&#x017F;cheiden i&#x017F;t/ deren <hi rendition="#fr">er&#x017F;ter</hi> zeiget/<lb/>
wie man &#x017F;ich/ nach den Aus&#x017F;pru-<lb/>
che der ge&#x017F;unden Vernunfft/ gegen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">GOtt/</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[86/0150] Des erſten Buchs Zucht/ wozu man in gemeinen buͤr- gerlichen Leben angewieſen wird/ gleichſam unvermerckt mit Einſau- gen/ und uns hernach der Zeit der anfaͤnglichen Unterweiſung ſo genau nicht entſinnen koͤnnen/ wir uns von ſolcher Erkaͤñtniß nicht anders ein- bilden/ als daß wir ſie mit aus Mut- ter-Leibe gebracht haͤtten; Derglei- chen ſich/ wie bekañt/ ein jeder auch wegen ſeiner Mutter-Sprache be- duͤncken laͤſſet. §. 13. Die Eintheilung der ſchuldigen Gebuͤhr/ ſo ein Menſch nach dem Natuͤrlichen Geſetze zu be- obachten hat/ kan am fuͤglichſten nach denenjenigen Objectis, ge- gen welche ſie abzuſtatten iſt/ gema- chet werden. Denen zu folge ſie in drey hauptſaͤchliche Theile zu un- terſcheiden iſt/ deren erſter zeiget/ wie man ſich/ nach den Ausſpru- che der geſunden Vernunfft/ gegen GOtt/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/150
Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/150>, abgerufen am 25.12.2024.