Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.von Teutschland. §. 4. Weil Henricus II. keine Kinder wor-
von Teutſchland. §. 4. Weil Henricus II. keine Kinder wor-
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von Teutſchland.
§. 4. Weil Henricus II. keine Kinder
nach ſich ließ/ ward das Reich durch
Wahl der Fuͤrſten Conrado Saliquo Her-
tzogen in Francken aufgetragen: welches
eine groſſe jalouſie bey den Sachſen ver-
urſachete/ die nach der Zeit Anlaß zu
groſſen Kriegen gegeben. Dieſem Key-
ſer haben die Unruhen in Teutſchland
und Jtalien auch viel zu thun gemacht/
die er doch gluͤcklich geſtillet. Es ließ ihm
auch Rudolf der letzte Koͤnig von Bur-
gund und Arles, da er ohne Kinder
ſtarb/ ſelbiges Reich/ welches er auch
eingenommen/ und mit Teutſchland ver-
knuͤpffet/ nachdem er Eudonem Grafen
von Champagne, der Anſpruch darauf
thate/ davon abzuſtehen gezwungen/
Anno 1034. Er hat auch wider die Po-
len und Slaven gluͤcklich gekrieget/ und
ſtarb Anno 1039. Jhm folgete ſein Sohn
Henricus Niger, der mit den Ungern/
und mit den unruhigen Paͤbſten viel zu
thun gehabt/ und die Keyſerliche Hoheit
wider ſie tapfer behauptet. Starb Anno
1056. Deſſen Sohn Henricus IV. eine
lange/ aber ſehr muͤheſelige und ungluͤck-
liche Regierung gehabt. Deſſen Urſach
unter andern war/ weil er nur ſechs Jahr
alt war/ da ſein Vater ſtarb/ und von
ſeinen Vormuͤndern uͤbel auferzogen
wor-
Cunradus
II.
Henricus
III.
Henricus
IV.
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Zitationshilfe: | Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682, S. 573. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1682/603>, abgerufen am 23.02.2025. |