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Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.

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von Holland
nier oder Jtaliäner seines Hertzens Ge-
dancken zu bergen leicht ist. Es meynen
auch viele/ die Spanier hätten nicht un-
gern gesehen/ daß die Niederländer Hän-
del anftengen/ damit sie Gelegenheit be-
kähmen sie mit Waffen zu zähmen/ und
nach Einziehung ihrer Privilegien sie
nach ihrem Gefallen regieren könten/
und sich daselbst gleichsam ein Zeug-
Hauß zu formiren/ darauß sie Franck-
reich/ Engeland/ Teutschland/ und die
Nordischen Reiche angreiffen könten.
Doch ist auch gewiß/ daß solch Feuer zu
unterhalten und grösser zu machen/ die
auswärtigen Potentaten nicht wenig
geholffen/ sonderlich Königin Elisabeth
von Engeland/ welche durch dieses Mit-
tel dem Spanier suchte so viel zu schaf-
fen zu machen/ daß er andere zu drucken
vergessen möchte/ als dessen Macht da-
mahls gantz Europae erschrecklich war.

§. 3.

Dieser Saamen nun der Un-Cardinal
von Gean-
vells.

ruhe stack in den Gemüthern der Nieder-
länder/ da Philippus II. A. 1559. in Spa-
nien zog; nach dem er die Regierung al-
so eingerichtet/ daß die höchste Gewalt
bey der Regentin und dem Staats-
Rath wäre/ worinn neben dem Printz
von Oranien/ Grafen von Egmond/

und
H h iij

von Holland
nier oder Jtaliaͤner ſeines Hertzens Ge-
dancken zu bergen leicht iſt. Es meynen
auch viele/ die Spanier haͤtten nicht un-
gern geſehen/ daß die Niederlaͤnder Haͤn-
del anftengen/ damit ſie Gelegenheit be-
kaͤhmen ſie mit Waffen zu zaͤhmen/ und
nach Einziehung ihrer Privilegien ſie
nach ihrem Gefallen regieren koͤnten/
und ſich daſelbſt gleichſam ein Zeug-
Hauß zu formiren/ darauß ſie Franck-
reich/ Engeland/ Teutſchland/ und die
Nordiſchen Reiche angreiffen koͤnten.
Doch iſt auch gewiß/ daß ſolch Feuer zu
unterhalten und groͤſſer zu machen/ die
auswaͤrtigen Potentaten nicht wenig
geholffen/ ſonderlich Koͤnigin Eliſabeth
von Engeland/ welche durch dieſes Mit-
tel dem Spanier ſuchte ſo viel zu ſchaf-
fen zu machen/ daß er andere zu drucken
vergeſſen moͤchte/ als deſſen Macht da-
mahls gantz Europæ erſchrecklich war.

§. 3.

Dieſer Saamen nun der Un-Cardinal
von Gean-
vells.

ruhe ſtack in den Gemuͤthern der Nieder-
laͤnder/ da Philippus II. A. 1559. in Spa-
nien zog; nach dem er die Regierung al-
ſo eingerichtet/ daß die hoͤchſte Gewalt
bey der Regentin und dem Staats-
Rath waͤre/ worinn neben dem Printz
von Oranien/ Grafen von Egmond/

und
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[485/0515] von Holland nier oder Jtaliaͤner ſeines Hertzens Ge- dancken zu bergen leicht iſt. Es meynen auch viele/ die Spanier haͤtten nicht un- gern geſehen/ daß die Niederlaͤnder Haͤn- del anftengen/ damit ſie Gelegenheit be- kaͤhmen ſie mit Waffen zu zaͤhmen/ und nach Einziehung ihrer Privilegien ſie nach ihrem Gefallen regieren koͤnten/ und ſich daſelbſt gleichſam ein Zeug- Hauß zu formiren/ darauß ſie Franck- reich/ Engeland/ Teutſchland/ und die Nordiſchen Reiche angreiffen koͤnten. Doch iſt auch gewiß/ daß ſolch Feuer zu unterhalten und groͤſſer zu machen/ die auswaͤrtigen Potentaten nicht wenig geholffen/ ſonderlich Koͤnigin Eliſabeth von Engeland/ welche durch dieſes Mit- tel dem Spanier ſuchte ſo viel zu ſchaf- fen zu machen/ daß er andere zu drucken vergeſſen moͤchte/ als deſſen Macht da- mahls gantz Europæ erſchrecklich war. §. 3. Dieſer Saamen nun der Un- ruhe ſtack in den Gemuͤthern der Nieder- laͤnder/ da Philippus II. A. 1559. in Spa- nien zog; nach dem er die Regierung al- ſo eingerichtet/ daß die hoͤchſte Gewalt bey der Regentin und dem Staats- Rath waͤre/ worinn neben dem Printz von Oranien/ Grafen von Egmond/ und Cardinal von Gean- vells. H h iij

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Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682, S. 485. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1682/515>, abgerufen am 20.11.2024.