Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.von Engeland. seine Schwester Maria und Elisabeth vonder Cron ausgeschlossen/ (denn auf die Königin in Schottland trug man da- mahls wenig Absehen) und Joanna Gray des Hertzogs von Suffolk Tochter/ die er mit Maria Henrici VII. jüngster Tochter gezeuget/ Königin wurde/ welches so wohl der guten Joanna, als dem Anstif- ter übel bekahm. Denn nachdem Edu- ardus An. 1553. Todtes verblichen/ ließ zwar Duc de Northumberland Joannam zu Londen für Königin ausruffen; aber Maria Eduardi ältiste Schwester that al- so fort schrifftlich beym geheimen Rath Anspruch auf die Cron. Von Briefwech- selung kahm es zum Krieg; in welchem vie- le von Adel zu Maria fielen; bedungen a- ber von ihr/ daß sie keine Veränderung in der Religion machen solte. Jnmas- sen auch ein Theil von der Armee und ei- nige Schiffe zu ihr über giengen/ auch die meisten geheimen Räthe/ und die Stadt Londen ihre Partey nahmen/ und sie für Königin ausrufften. Northumberland wolte selbst den Mantel nach dem Winde hencken/ und rufte Mariam zu Cambrigde für Königin aus/ welches ihn doch nicht half/ daß er nicht seinen Kopf lassen muste. §. 21. Königin Maria ließ die PäbstischeMaria. des R
von Engeland. ſeine Schweſter Maria und Eliſabeth vonder Cron ausgeſchloſſen/ (denn auf die Koͤnigin in Schottland trug man da- mahls wenig Abſehen) und Joanna Gray des Hertzogs von Suffolk Tochter/ die er mit Maria Henrici VII. juͤngſter Tochter gezeuget/ Koͤnigin wurde/ welches ſo wohl der guten Joanna, als dem Anſtif- ter uͤbel bekahm. Denn nachdem Edu- ardus An. 1553. Todtes verblichen/ ließ zwar Duc de Northumberland Joannam zu Londen fuͤr Koͤnigin ausruffen; aber Maria Eduardi aͤltiſte Schweſter that al- ſo fort ſchrifftlich beym geheimen Rath Anſpruch auf die Cron. Von Briefwech- ſelung kahm es zum Kꝛieg; in welchem vie- le von Adel zu Maria fielen; bedungen a- ber von ihr/ daß ſie keine Veraͤnderung in der Religion machen ſolte. Jnmaſ- ſen auch ein Theil von der Armee und ei- nige Schiffe zu ihr uͤber giengen/ auch die meiſten geheimen Raͤthe/ und die Stadt Londen ihre Partey nahmen/ und ſie fuͤr Koͤnigin ausrufften. Northumberland wolte ſelbſt den Mantel nach dem Winde hencken/ und rufte Mariam zu Cambrigde fuͤr Koͤnigin aus/ welches ihn doch nicht half/ daß eꝛ nicht ſeinen Kopf laſſen muſte. §. 21. Koͤnigin Maria ließ die PaͤbſtiſcheMaria. des R
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von Engeland.
ſeine Schweſter Maria und Eliſabeth von
der Cron ausgeſchloſſen/ (denn auf die
Koͤnigin in Schottland trug man da-
mahls wenig Abſehen) und Joanna Gray
des Hertzogs von Suffolk Tochter/ die er
mit Maria Henrici VII. juͤngſter Tochter
gezeuget/ Koͤnigin wurde/ welches ſo
wohl der guten Joanna, als dem Anſtif-
ter uͤbel bekahm. Denn nachdem Edu-
ardus An. 1553. Todtes verblichen/ ließ
zwar Duc de Northumberland Joannam
zu Londen fuͤr Koͤnigin ausruffen; aber
Maria Eduardi aͤltiſte Schweſter that al-
ſo fort ſchrifftlich beym geheimen Rath
Anſpruch auf die Cron. Von Briefwech-
ſelung kahm es zum Kꝛieg; in welchem vie-
le von Adel zu Maria fielen; bedungen a-
ber von ihr/ daß ſie keine Veraͤnderung
in der Religion machen ſolte. Jnmaſ-
ſen auch ein Theil von der Armee und ei-
nige Schiffe zu ihr uͤber giengen/ auch die
meiſten geheimen Raͤthe/ und die Stadt
Londen ihre Partey nahmen/ und ſie fuͤr
Koͤnigin ausrufften. Northumberland
wolte ſelbſt den Mantel nach dem Winde
hencken/ und rufte Mariam zu Cambrigde
fuͤr Koͤnigin aus/ welches ihn doch nicht
half/ daß eꝛ nicht ſeinen Kopf laſſen muſte.
§. 21. Koͤnigin Maria ließ die Paͤbſtiſche
Religion, und die Meſſen/ ſo unter ihrem
Bruder abgeſchaffet worden/ wie auch
des
Maria.
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