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Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.

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Vom Zustand
ringfügige oder garstige Stoffe von den
Frantzosen holen: Denn bey ihnen sind auch
nichtswürdige Dinge/ wenn sie nur von
Franckreich den Namen haben/ in grossem
Werth. Daß aber die Frantzösische Künst-
ler die arten des Tuchs und Stoffes so ofte
ändern/ ist nicht so wol eine Leichtfertigkeit/
als eine verschlagene Klugheit: Denn auff
diese weise verhüten sie/ daß auch die Teut-
schen Künstler solches bey ihnen nicht nach-
thun: Wiewol die meisten unter diesen so
närrisch sind/ daß sie meynen/ es sey keine
so grosse unbillichkeit/ von der einmahl an-
genommenen Weise abzutreten. Und halten
nicht/ daß sie ihnen was bessers machen mü-
sten/ weil es ihren Vorfahren unbewust
gewesen. Endlich könte auch Teutschland
mit dem Gewürtz/ Zucker/ und andern aus
beeden Jndien geholeten Sachen viel spar-
samer umbgehen/ wenn es seine Uppigkeit
im Zaum halten wolte.

§. 3.

Es fehlet auch Teutschland nicht an

Mit

Vom Zuſtand
ringfuͤgige oder garſtige Stoffe von den
Frantzoſen holen: Deñ bey ihnen ſind auch
nichtswuͤrdige Dinge/ wenn ſie nur von
Franckreich den Namen haben/ in groſſem
Werth. Daß aber die Frantzoͤſiſche Kuͤnſt-
ler die arten des Tuchs und Stoffes ſo ofte
aͤndern/ iſt nicht ſo wol eine Leichtfertigkeit/
als eine verſchlagene Klugheit: Denn auff
dieſe weiſe verhuͤten ſie/ daß auch die Teut-
ſchen Kuͤnſtler ſolches bey ihnẽ nicht nach-
thun: Wiewol die meiſten unter dieſen ſo
naͤrriſch ſind/ daß ſie meynen/ es ſey keine
ſo groſſe unbillichkeit/ von der einmahl an-
genom̃enen Weiſe abzutreten. Und halten
nicht/ daß ſie ihnẽ was beſſers machen muͤ-
ſten/ weil es ihren Vorfahren unbewuſt
geweſen. Endlich koͤnte auch Teutſchland
mit dem Gewuͤrtz/ Zucker/ und andern aus
beeden Jndien geholeten Sachen viel ſpar-
ſamer umbgehen/ wenn es ſeine Uppigkeit
im Zaum halten wolte.

§. 3.

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Mit
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[244/0266] Vom Zuſtand ringfuͤgige oder garſtige Stoffe von den Frantzoſen holen: Deñ bey ihnen ſind auch nichtswuͤrdige Dinge/ wenn ſie nur von Franckreich den Namen haben/ in groſſem Werth. Daß aber die Frantzoͤſiſche Kuͤnſt- ler die arten des Tuchs und Stoffes ſo ofte aͤndern/ iſt nicht ſo wol eine Leichtfertigkeit/ als eine verſchlagene Klugheit: Denn auff dieſe weiſe verhuͤten ſie/ daß auch die Teut- ſchen Kuͤnſtler ſolches bey ihnẽ nicht nach- thun: Wiewol die meiſten unter dieſen ſo naͤrriſch ſind/ daß ſie meynen/ es ſey keine ſo groſſe unbillichkeit/ von der einmahl an- genom̃enen Weiſe abzutreten. Und halten nicht/ daß ſie ihnẽ was beſſers machen muͤ- ſten/ weil es ihren Vorfahren unbewuſt geweſen. Endlich koͤnte auch Teutſchland mit dem Gewuͤrtz/ Zucker/ und andern aus beeden Jndien geholeten Sachen viel ſpar- ſamer umbgehen/ wenn es ſeine Uppigkeit im Zaum halten wolte. §. 3. Es fehlet auch Teutſchland nicht an Mit

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Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667/266>, abgerufen am 20.11.2024.