Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 2: Von 1558 bis 1740. Göttingen, 1786.

Bild:
<< vorherige Seite
11) Neue Krone v. Preussen 1701.


XI.
Erhebung des Hauses Brandenburg zur könig-
lichen Würde von Preussen 1701. Ueberhaupt
jetzt merklicher Unterschied zwischen Reichsstän-
den, die Kronen tragen, und anderen.


I. Neu errichtete Krone von Preussen. -- II. Deren
Einfluß in Teutschen Sachen. -- III. Ueberhaupt jetzt ver-
mehrte Anzahl solcher Reichsstände, die zugleich Könige
sind. -- IV. Deren Verhältniß zu anderen, die es nicht
sind, -- V. insonderheit in Ansehung der Thronbelehnun-
gen, -- VI. und des Reichstagsceremoniels. -- VII. Ver-
schiedenheit des Verhältnisses, worin die Kronen selbst zur
Teutschen Reichsstandschaft stehen. -- VIII. Ganz besondere
Eigenschaft der in einer Person vereinigten Reichsstandschaft
und königlichen Würde von Böhmen.



Die Erhöhung, die dem Churfürsten von Sach-I.
sen mit der Polnischen Krone widerfuhr,
und mehr ähnliche Standeserhöhungen, als da
der Prinz von Oranien König in England, und
der Herzog von Hannover Churfürst geworden war,
halfen einen Entwurf befördern, den man zu Ber-
lin schon seit einiger Zeit im Werke gehabt hatte,
um auch dem Hause Brandenburg eine Krone zu
verschaffen, indem man das nun einmal unabhän-
gige Herzogthum Preussen nur in ein Königreich
zu verwandeln brauchte. Es wurde erst durch ei-
nen Tractat mit dem kaiserlichen Hofe unterbauet,
worin das Haus Brandenburg dem Hause Oester-
reich einige rückständige Subsidienforderungen er-
ließ, und zum Spanischen Successionskriege 10.
tausend Mann Hülfsvölker versprach, auch in

Reichs-
Z 3
11) Neue Krone v. Preuſſen 1701.


XI.
Erhebung des Hauſes Brandenburg zur koͤnig-
lichen Wuͤrde von Preuſſen 1701. Ueberhaupt
jetzt merklicher Unterſchied zwiſchen Reichsſtaͤn-
den, die Kronen tragen, und anderen.


I. Neu errichtete Krone von Preuſſen. — II. Deren
Einfluß in Teutſchen Sachen. — III. Ueberhaupt jetzt ver-
mehrte Anzahl ſolcher Reichsſtaͤnde, die zugleich Koͤnige
ſind. — IV. Deren Verhaͤltniß zu anderen, die es nicht
ſind, — V. inſonderheit in Anſehung der Thronbelehnun-
gen, — VI. und des Reichstagsceremoniels. — VII. Ver-
ſchiedenheit des Verhaͤltniſſes, worin die Kronen ſelbſt zur
Teutſchen Reichsſtandſchaft ſtehen. — VIII. Ganz beſondere
Eigenſchaft der in einer Perſon vereinigten Reichsſtandſchaft
und koͤniglichen Wuͤrde von Boͤhmen.



Die Erhoͤhung, die dem Churfuͤrſten von Sach-I.
ſen mit der Polniſchen Krone widerfuhr,
und mehr aͤhnliche Standeserhoͤhungen, als da
der Prinz von Oranien Koͤnig in England, und
der Herzog von Hannover Churfuͤrſt geworden war,
halfen einen Entwurf befoͤrdern, den man zu Ber-
lin ſchon ſeit einiger Zeit im Werke gehabt hatte,
um auch dem Hauſe Brandenburg eine Krone zu
verſchaffen, indem man das nun einmal unabhaͤn-
gige Herzogthum Preuſſen nur in ein Koͤnigreich
zu verwandeln brauchte. Es wurde erſt durch ei-
nen Tractat mit dem kaiſerlichen Hofe unterbauet,
worin das Haus Brandenburg dem Hauſe Oeſter-
reich einige ruͤckſtaͤndige Subſidienforderungen er-
ließ, und zum Spaniſchen Succeſſionskriege 10.
tauſend Mann Huͤlfsvoͤlker verſprach, auch in

Reichs-
Z 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0399" n="357"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">11) Neue Krone v. Preu&#x017F;&#x017F;en 1701.</hi> </fw><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#aq">XI.</hi><lb/>
Erhebung des Hau&#x017F;es Brandenburg zur ko&#x0364;nig-<lb/>
lichen Wu&#x0364;rde von Preu&#x017F;&#x017F;en 1701. Ueberhaupt<lb/>
jetzt merklicher Unter&#x017F;chied zwi&#x017F;chen Reichs&#x017F;ta&#x0364;n-<lb/>
den, die Kronen tragen, und anderen.</head><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <argument>
            <p><hi rendition="#aq">I.</hi> Neu errichtete Krone von Preu&#x017F;&#x017F;en. &#x2014; <hi rendition="#aq">II.</hi> Deren<lb/>
Einfluß in Teut&#x017F;chen Sachen. &#x2014; <hi rendition="#aq">III.</hi> Ueberhaupt jetzt ver-<lb/>
mehrte Anzahl &#x017F;olcher Reichs&#x017F;ta&#x0364;nde, die zugleich Ko&#x0364;nige<lb/>
&#x017F;ind. &#x2014; <hi rendition="#aq">IV.</hi> Deren Verha&#x0364;ltniß zu anderen, die es nicht<lb/>
&#x017F;ind, &#x2014; <hi rendition="#aq">V.</hi> in&#x017F;onderheit in An&#x017F;ehung der Thronbelehnun-<lb/>
gen, &#x2014; <hi rendition="#aq">VI.</hi> und des Reichstagsceremoniels. &#x2014; <hi rendition="#aq">VII.</hi> Ver-<lb/>
&#x017F;chiedenheit des Verha&#x0364;ltni&#x017F;&#x017F;es, worin die Kronen &#x017F;elb&#x017F;t zur<lb/>
Teut&#x017F;chen Reichs&#x017F;tand&#x017F;chaft &#x017F;tehen. &#x2014; <hi rendition="#aq">VIII.</hi> Ganz be&#x017F;ondere<lb/>
Eigen&#x017F;chaft der in einer Per&#x017F;on vereinigten Reichs&#x017F;tand&#x017F;chaft<lb/>
und ko&#x0364;niglichen Wu&#x0364;rde von Bo&#x0364;hmen.</p>
          </argument><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi>ie Erho&#x0364;hung, die dem Churfu&#x0364;r&#x017F;ten von Sach-<note place="right"><hi rendition="#aq">I.</hi></note><lb/>
&#x017F;en mit der Polni&#x017F;chen Krone widerfuhr,<lb/>
und mehr a&#x0364;hnliche Standeserho&#x0364;hungen, als da<lb/>
der Prinz von Oranien Ko&#x0364;nig in England, und<lb/>
der Herzog von Hannover Churfu&#x0364;r&#x017F;t geworden war,<lb/>
halfen einen Entwurf befo&#x0364;rdern, den man zu Ber-<lb/>
lin &#x017F;chon &#x017F;eit einiger Zeit im Werke gehabt hatte,<lb/>
um auch dem Hau&#x017F;e Brandenburg eine Krone zu<lb/>
ver&#x017F;chaffen, indem man das nun einmal unabha&#x0364;n-<lb/>
gige Herzogthum Preu&#x017F;&#x017F;en nur in ein Ko&#x0364;nigreich<lb/>
zu verwandeln brauchte. Es wurde er&#x017F;t durch ei-<lb/>
nen Tractat mit dem kai&#x017F;erlichen Hofe unterbauet,<lb/>
worin das Haus Brandenburg dem Hau&#x017F;e Oe&#x017F;ter-<lb/>
reich einige ru&#x0364;ck&#x017F;ta&#x0364;ndige Sub&#x017F;idienforderungen er-<lb/>
ließ, und zum Spani&#x017F;chen Succe&#x017F;&#x017F;ionskriege 10.<lb/>
tau&#x017F;end Mann Hu&#x0364;lfsvo&#x0364;lker ver&#x017F;prach, auch in<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Z 3</fw><fw place="bottom" type="catch">Reichs-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[357/0399] 11) Neue Krone v. Preuſſen 1701. XI. Erhebung des Hauſes Brandenburg zur koͤnig- lichen Wuͤrde von Preuſſen 1701. Ueberhaupt jetzt merklicher Unterſchied zwiſchen Reichsſtaͤn- den, die Kronen tragen, und anderen. I. Neu errichtete Krone von Preuſſen. — II. Deren Einfluß in Teutſchen Sachen. — III. Ueberhaupt jetzt ver- mehrte Anzahl ſolcher Reichsſtaͤnde, die zugleich Koͤnige ſind. — IV. Deren Verhaͤltniß zu anderen, die es nicht ſind, — V. inſonderheit in Anſehung der Thronbelehnun- gen, — VI. und des Reichstagsceremoniels. — VII. Ver- ſchiedenheit des Verhaͤltniſſes, worin die Kronen ſelbſt zur Teutſchen Reichsſtandſchaft ſtehen. — VIII. Ganz beſondere Eigenſchaft der in einer Perſon vereinigten Reichsſtandſchaft und koͤniglichen Wuͤrde von Boͤhmen. Die Erhoͤhung, die dem Churfuͤrſten von Sach- ſen mit der Polniſchen Krone widerfuhr, und mehr aͤhnliche Standeserhoͤhungen, als da der Prinz von Oranien Koͤnig in England, und der Herzog von Hannover Churfuͤrſt geworden war, halfen einen Entwurf befoͤrdern, den man zu Ber- lin ſchon ſeit einiger Zeit im Werke gehabt hatte, um auch dem Hauſe Brandenburg eine Krone zu verſchaffen, indem man das nun einmal unabhaͤn- gige Herzogthum Preuſſen nur in ein Koͤnigreich zu verwandeln brauchte. Es wurde erſt durch ei- nen Tractat mit dem kaiſerlichen Hofe unterbauet, worin das Haus Brandenburg dem Hauſe Oeſter- reich einige ruͤckſtaͤndige Subſidienforderungen er- ließ, und zum Spaniſchen Succeſſionskriege 10. tauſend Mann Huͤlfsvoͤlker verſprach, auch in Reichs- I. Z 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung02_1786
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung02_1786/399
Zitationshilfe: Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 2: Von 1558 bis 1740. Göttingen, 1786, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung02_1786/399>, abgerufen am 21.11.2024.