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Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 2: Von 1558 bis 1740. Göttingen, 1786.

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5) Veränderter Zustand der Städte.


V.
Merklich veränderter Zustand der meisten Städte
seit den Zeiten des dreyßigjährigen Krieges und
Westphälischen Friedens.


I. II. Die Teutschen Städte kamen fast alle mit dem
Verfall der Hanse und der Handlung in große Abnahme. --
III. Dazu kamen die ausserordentlichen Unfälle des dreyßig-
jährigen Krieges, -- IV. wovon sich wenige Städte haben
erholen können. -- V. Auf Landtagen zogen sie überdies
gegen Prälaten und Adeliche meist den kürzern, -- VI-XI.
insonderheit in Ansehung der Steuerfreyheit und Landes-
schulden. -- XII-XV. Auch kamen die meisten Landstädte in
weit größere Abhängigkeit von ihren Landesherren, als in
vorigen Zeiten.



In den meisten Ländern zeigte sich nach denI.
Zeiten des Westphälischen Friedens noch inson-
derheit ein sehr verändertes Verhältniß zwischen den
darin gelegenen Städten und ihren Landesherren.
Schon während des dreyßigjährigen Krieges gieng
für viele Städte eine mächtige Stütze zu Grunde,
die sie bisher an der Hanse gehabt hatten. Neue
Handlungsgrundsätze, die in den Niederlanden
schon unter Carl dem V., und in England unter
der Königinn Elisabeth aufgekommen waren, nebst
dem Widerwillen, den man in Dänemark und
Schweden gegen die Hanse gefasset hatte, legten
den ersten Grund dazu, daß die Handlungsvor-
theile der Teutschen Hanse nach und nach verloh-
ren giengen; worüber viele Städte, die nicht mehr
den bisherigen Vortheil genossen, und nun nur
die Last der Geldbeyträge fühlten, sich der Hanse
zu entziehen anfiengen. Noch im dreyßigjährigen

Krie-
N 2
5) Veraͤnderter Zuſtand der Staͤdte.


V.
Merklich veraͤnderter Zuſtand der meiſten Staͤdte
ſeit den Zeiten des dreyßigjaͤhrigen Krieges und
Weſtphaͤliſchen Friedens.


I. II. Die Teutſchen Staͤdte kamen faſt alle mit dem
Verfall der Hanſe und der Handlung in große Abnahme. —
III. Dazu kamen die auſſerordentlichen Unfaͤlle des dreyßig-
jaͤhrigen Krieges, — IV. wovon ſich wenige Staͤdte haben
erholen koͤnnen. — V. Auf Landtagen zogen ſie uͤberdies
gegen Praͤlaten und Adeliche meiſt den kuͤrzern, — VI-XI.
inſonderheit in Anſehung der Steuerfreyheit und Landes-
ſchulden. — XII-XV. Auch kamen die meiſten Landſtaͤdte in
weit groͤßere Abhaͤngigkeit von ihren Landesherren, als in
vorigen Zeiten.



In den meiſten Laͤndern zeigte ſich nach denI.
Zeiten des Weſtphaͤliſchen Friedens noch inſon-
derheit ein ſehr veraͤndertes Verhaͤltniß zwiſchen den
darin gelegenen Staͤdten und ihren Landesherren.
Schon waͤhrend des dreyßigjaͤhrigen Krieges gieng
fuͤr viele Staͤdte eine maͤchtige Stuͤtze zu Grunde,
die ſie bisher an der Hanſe gehabt hatten. Neue
Handlungsgrundſaͤtze, die in den Niederlanden
ſchon unter Carl dem V., und in England unter
der Koͤniginn Eliſabeth aufgekommen waren, nebſt
dem Widerwillen, den man in Daͤnemark und
Schweden gegen die Hanſe gefaſſet hatte, legten
den erſten Grund dazu, daß die Handlungsvor-
theile der Teutſchen Hanſe nach und nach verloh-
ren giengen; woruͤber viele Staͤdte, die nicht mehr
den bisherigen Vortheil genoſſen, und nun nur
die Laſt der Geldbeytraͤge fuͤhlten, ſich der Hanſe
zu entziehen anfiengen. Noch im dreyßigjaͤhrigen

Krie-
N 2
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[195/0237] 5) Veraͤnderter Zuſtand der Staͤdte. V. Merklich veraͤnderter Zuſtand der meiſten Staͤdte ſeit den Zeiten des dreyßigjaͤhrigen Krieges und Weſtphaͤliſchen Friedens. I. II. Die Teutſchen Staͤdte kamen faſt alle mit dem Verfall der Hanſe und der Handlung in große Abnahme. — III. Dazu kamen die auſſerordentlichen Unfaͤlle des dreyßig- jaͤhrigen Krieges, — IV. wovon ſich wenige Staͤdte haben erholen koͤnnen. — V. Auf Landtagen zogen ſie uͤberdies gegen Praͤlaten und Adeliche meiſt den kuͤrzern, — VI-XI. inſonderheit in Anſehung der Steuerfreyheit und Landes- ſchulden. — XII-XV. Auch kamen die meiſten Landſtaͤdte in weit groͤßere Abhaͤngigkeit von ihren Landesherren, als in vorigen Zeiten. In den meiſten Laͤndern zeigte ſich nach den Zeiten des Weſtphaͤliſchen Friedens noch inſon- derheit ein ſehr veraͤndertes Verhaͤltniß zwiſchen den darin gelegenen Staͤdten und ihren Landesherren. Schon waͤhrend des dreyßigjaͤhrigen Krieges gieng fuͤr viele Staͤdte eine maͤchtige Stuͤtze zu Grunde, die ſie bisher an der Hanſe gehabt hatten. Neue Handlungsgrundſaͤtze, die in den Niederlanden ſchon unter Carl dem V., und in England unter der Koͤniginn Eliſabeth aufgekommen waren, nebſt dem Widerwillen, den man in Daͤnemark und Schweden gegen die Hanſe gefaſſet hatte, legten den erſten Grund dazu, daß die Handlungsvor- theile der Teutſchen Hanſe nach und nach verloh- ren giengen; woruͤber viele Staͤdte, die nicht mehr den bisherigen Vortheil genoſſen, und nun nur die Laſt der Geldbeytraͤge fuͤhlten, ſich der Hanſe zu entziehen anfiengen. Noch im dreyßigjaͤhrigen Krie- I. N 2

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Zitationshilfe: Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 2: Von 1558 bis 1740. Göttingen, 1786, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung02_1786/237>, abgerufen am 21.11.2024.